Im vergangenen Jahr hatte Sky Deutschland bei der Neuvergabe der Übertragungsrechte für die Bundesliga nicht nur erneut den Zuschlag bekommen, sondern der Telekom überraschend auch noch die Rechte für die Übertragung im Internet abgenommen. Für den Bonner Konzern war dies eine herbe Schlappe, wollte die Telekom doch eigentlich alle Rechte bekommen.
Sky-Deutschland-Chef Brian Sullivan signalisierte aber schon direkt nach seinem Erfolg Gesprächsbereitschaft. „Uns war immer bewusst, dass Bundesliga-Freunde die Bundesliga finden werden, egal wo sie zu bekommen ist“, sagt er. Dennoch sei die Telekom stets sein Wunschpartner gewesen.
Zügig vorangegangen seien die Verhandlungen dann mit dem Dienstantritt von Michale Hagspihl im Oktober. „Ich hatte mir fest vorgenommen, schnell eine Lösung zu finden“, sagte er. Binnen weniger Wochen habe man eine Einigung finden können. Über die finanziellen Rahmenbedingungen des Deals wollten sich die Unternehmen zunächst jedoch nicht äußern. Nähere Informationen würden nicht vor Ende Februar bekannt gegeben.
Für die Telekom war die Einigung mit Sky äußerst wichtig: Denn ohne die Zusammenarbeit hätten die Kunden von „Liga Total“ von der kommenden Spielzeit an in die Röhre geguckt, ebenso wie die Nutzer, die das Fußballangebot auf dem Handy nutzten. Trotz der Hängepartie habe es aber kaum Kündigungen gegeben, sagte Hagspihl. Es seien im vergangenen Quartal sogar noch weitere Kunden hinzugekommen.
Doch auch für Sky hängt eine Menge an dem Deal. „Wir gehen fest davon aus, dass sich ein Großteil der Bundesliga-Total-Kunden auch für das weiterführende Sky-Paket entscheiden wird“, hofft Sullivan. Der seit Jahren defizitäre Bezahlsender Sky musste für die TV-Rechte tief in die Tasche greifen und bezahlte insgesamt fast zwei Milliarden Euro. Großaktionär Rupert Murdoch hatte in den vergangenen Jahren immer wieder hunderte Millionen in den Konzern gepumpt. Zwar hat sich Sky zwischenzeitlich kräftig erholt und schrieb zuletzt operativ sogar schwarze Zahlen, braucht aber mehr Einnahmen und Kunden.
Mit Material von dpa, dapd und Reuters