Das Cloud-Notebook Chromebook geht in Deutschland an den Markt

Google geht mit seinem Internet-basierten Betriebssystem Chrome in die Offensive auf dem PC-Markt. Die Hersteller hat das Unternehmen mit seinem Produkt schon überzeugt.

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Samsung ChromebookDas edle Design des Samsung Chromebooks mit runden Ecken und dem zentralen Trackpad wirkt wie eine Apple-Kopie. Quelle: Presse

In Deutschland kommt Googles Chromebook mit Geräten von Samsung und Acer auf den Markt. Bei Chrome werden die Programme und Daten grundsätzlich aus dem Internet abgerufen, obwohl es auch einen Offline-Modus gibt. Das Gerät ist dann weitgehend nur noch das Portal zu Googles Servern. Das macht zwar eine ständige stabile Internet-Verbindung notwendig, erlaubt aber auch mehr Sicherheit sowie schlankere und günstigere Geräte.

Mit Acer und Samsung bieten gleich zwei Hersteller Googles Chromebook an. Das neue Modell Acer C7 ist in Deutschland für 279 Euro zu haben. Im Preis enthalten ist eine 100 GByte kostenloser Cloud-Speicher für zwei Jahre, sowie eine 320-GByte-Festplatte. Insgesamt sind drei USB-Anschlüsse vorhanden, die einen schnellen Datentransfer möglich machen. Da das 11,6-Zoll große Display lediglich in 1366 x 768 Pixeln auflöst, kann es beim Abspielen hochaufgelöster Videos zu Ruckelbildern kommen.

Das Samsung Chromebook ist für 299 Euro zu bekommen und damit nur unwesentlich teurer. Die Koreaner haben sich Mühe gegeben, das Gerät sorgfältig zu bauen. Der Display ist ebenfalls 11,6 Zoll groß, insgesamt ist das Gerät allerdings etwas leichter als die Variante von Acer. Ein Nachteil: Der Speicher umfasst lediglich 16 GByte. Dafür punktet Samsung mit einer Akkulaufzeit von sechs Stunden. Die Acer-Variante gibt nach etwa vier Stunden auf.

Die größten Flops von Google
Google Quelle: dpa
Google Videos Quelle: Screenshot
Google X Quelle: Screenshot
Larry Page Quelle: REUTERS
KnolZu den Projekten die eingestellt werden gehört auch Knol. Es sollte Googles Alternative zu Wikipedia sein: Eine Wissenssammlung, bei der die Nutzer die Artikel schreiben und bearbeiten. Der Erfolg hält sich in Grenzen – oder kennen Sie intensive Knol-Nutzer? Quelle: Screenshot
Google WaveNach knapp einem Jahr hat Google sein Projekt „Wave“ wieder gestoppt. Beim Start hatte der Konzern noch getönt, Wave sei wie die Neu-Erfindung der Mail. Doch selbst viele Nerds konnten mit dem Angebot nichts anfangen, mit dem man Nachrichten gemeinsam bearbeiten und kommentieren konnte. Ende April 2012 wird Wave nun endgültig dicht gemacht.  
LivelyAls der Hype um virtuelle Welten wie Second Life noch groß war, startete Google "Lively". Damit konnten Avatare geschaffen werden und Räume in denen man sich treffen konnte. Resonanz und Halbwertzeit waren dürftig: nach nicht einmal sechs Monaten wurden die neuen Tummelplätze wieder geschlossen. Quelle: Screenshot

Wer sich für ein Chromebook entscheidet, muss sich vor allem auf ein neues Betriebssystem einstellen. Denn anders als Apples iOS, Microsofts Windows oder Mozillas Firefox setzt Chrome OS komplett auf die Möglichkeiten der Cloud. Das Betriebssystem wurde vom Netzzugang abhängig gemacht. Statt riesigen Festplatten reichen daher kleine, schnelle SSD-Flashspeicher für die Datensicherung, weil der Rest der Informationen in der Cloud liegt. Gleichzeitig können Nutzer mit wenigen Handgriffen die Maschine wechseln, weil die jeweils aktuellsten Daten einfach aus dem Internet heruntergeladen werden.

Trotz insgesamt guter Kritiken ist es fraglich, ob Google ausgerechnet mit einem webbasierten Notebook eine Punktlandung am Markt hinlegt. Einer Kabel Deutschland-Umfrage zu Folge können 21 Prozent der Befragten mit dem Begriff der "Cloud" nichts anfangen. Andere sind skeptisch. Vor allem Unternehmen misstrauen dem System, weil sie Software nutzen müssen, die auf externen Servern liegt. Genutzt werden Cloud-Dienste in Deutschland vor allem im privatem Kontext. Laut IT-Verband Bitkom nutzen vor allem junge Menschen den zusätzlichen Speicherplatz im Web. Sieben Prozent der 18- bis 29-Jährigen greifen auf entsprechende Angebote zurück. Zum Vergleich: Bei den 30- bis 49-Jährigen sind es nur drei Prozent.

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