Bis das iPad zu meinem immer verfügbaren Notizblock werden kann, muss ich aber erst einen passenden Stift anschaffen. Das ist kaum einfacher, als eine Brille zu finden, die mir wirklich steht. Der eine ist zu kurz, der andere hat eine Gummispitze, die den Schreibfluss hemmt. Schließlich entscheide ich mich für den iStroke des iPad-Ausrüsters Ozaki. Er liegt gut in der Hand und gleitet mit seinem feinen Metallgewebe über das Display, wie ein Filzstift über Papier.
Tablet-Stifte
Der Stift ist leicht wie ein Bleistift und eignet sich für langes Arbeiten. Die Spitze ist schlanker als die vieler anderer Tablet-Stifte.
Wer den Griffel umdreht, kann mit dem integrierten Kuli weiterschreiben.
www.wacom.eu, 39,90 Euro
Seine Gummispitze bietet ein recht weiches, aber nicht unpräzises Schreibgefühl.
Mit elf Zentimeter Länge gehört der Stylus zu den kleineren Exemplaren digitaler Stifte. Dennoch lässt sich damit längere Zeit unverkrampft arbeiten.
www.griffintechnology.com, 19,90 Euro
Der komplett aus Aluminium gefertigte Stift ist eine Reminiszenz an die gute alte Wachsmalkreide und liegt genauso gut in der Hand. Das Schreibgefühl mit dem weichen Gummi-Knubbel ist gewöhnungsbedürftig, aber angenehm. Leider verdeckt die Spitze viel Displayfläche.
www.just-mobile.eu, 24,95 Euro
Der Digitalstift besitzt eine Schreibspitze aus klarem Kunststoff, durch die der Nutzer genau sieht, wo er auf dem Display arbeitet.
Zudem kann der Jot Touch mit unterschiedlicher Strichstärke schreiben, wenn der Benutzer stärker aufs Display drückt.
www.adonit.net, ab Mai verfügbar
Der Stift hat eine sehr dünne Spitze. Dafür benötigt Aiptek einen externen Empfänger für die iPad-Ladebuchse. Er erfasst Position und Strichstärke exakter, macht es aber erforderlich, den Stift gelegentlich neu zu kalibrieren.
www.mynote.eu, 99,00 Euro
Nun brauche ich nur noch eine Notizen-App. Es gibt Dutzende Programme, selbst der Büchlein-Hersteller Moleskine bietet eine digitale Variante. Mir gefällt auch das iPad-Programm Bamboo. Die App Notability zeichnet sogar Gespräche auf, während ich mir Notizen mache. Ein Klick in die Notizen reicht später aus, schon spielt das Gerät ab, was zur fraglichen Zeit gesagt wurde. Das ist praktisch, wenn man mal seine Schrift nicht mehr lesen kann.
Außerdem mag ich die App MyScript. Sie verwandelt Handschrift in eine Textdatei, die sich auch per E-Mail verschicken lässt. Mit dem iPad-Programm PDFpen wiederum kann ich PDF-Dokumente lesen, Anmerkungen hineinschreiben, Verträge unterzeichnen und Textstellen markieren.
Nach Stunden des Testens entscheide ich mich aber für Penultimate, eine App, die alle Mitschriften automatisch mit Evernote synchronisiert – und im Netz ablegt.
Nach ein paar Wochen kann ich mir ein Leben ohne Tablet schon nicht mehr vorstellen. Sogar im Möbelhaus packe ich das Gerät aus, um der Verkäuferin eine Skizze unseres Wohnzimmers zu zeigen.
Wahrscheinlich hätte es statt des iPad mini auch ein Android Tablet getan. Entscheidender als der Hersteller ist die Größe des Geräts: Die knapp acht Zoll des kleinen iPads sind perfekt. Es ist nicht zu groß, um ein gutes Notizbuch zu sein, und nicht zu klein, um darauf lesen zu können.
Akten digital lagern
Je digitaler ich meinen Arbeitsalltag organisiere, desto ungeduldiger werde ich mit meiner gedruckten Vergangenheit, die in meinem heimischen Regal verstaubt. Wer hier etwas sucht, blättert ewig durch graue Aktenordner. Unternehmen müssen Verträge und Steuerunterlagen mitunter Jahre aufbewahren. Das gilt für meine Kontoauszüge, Gehaltsabrechnungen und Krankenkassen-Unterlagen nicht. Und so starte ich an einem regnerischen Sonntagnachmittag die größte Digitalisierungsaktion in der Geschichte meines Heimbüros.
Einzeln schiebe ich Dokumente und Briefe in meinen Fujitsu-Scanner. Eine Software verwandelt die Zettel automatisch in PDF-Dokumente. Nach Abi-Zeugnis und Geburtsurkunde überlege ich kurz, auch noch ein paar uralte Liebesbriefe in das Gerät zu schieben. Doch das bringe ich nicht übers Herz.