Fernsehmarkt-Markt TV-Hersteller Loewe liegt am Boden

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Ultra-HD wird zum Strohhalm

Zehn Minifernseher im Test
Platz 10: Grundig 22 VLE 7220 BFDer Fernseher lässt sich weder in das Heimnetzwerk einbinden noch an das Internet anschließen. Auch einen digitalen Audioausgang gibt es nicht. Gut ist hingegen das Fernsehbild, auch in Standardauflösung. Die Bewegungen ruckeln allerdings und das Bedienen am Gerät ist kaum möglich. Preis: 251 Euro Quelle: Presse
Platz 9: Sony KDL-26EX555Das beste Bild unter den getesteten Fernsehern besitzt dieses Gerät. Auch wenn Bewegungen ruckeln können, verfügt es über eine gute Qualität in einer Standardauflösung. Außerdem ist es sehr kontrastreich und für eine helle Umgebung besonders gut geeignet. Der Ton ist relativ schwach und klingt dumpf. WLAN wurde in das Gerät integriert. Die Aufnahme von Programmen ist möglich, auch ein digitaler und analoger Audioausgang ist vorhanden, Eine Fünf-Volt-Spannungsversorgung für eine aktive DVB-T-Antenne gibt es nicht. Preis: 395 Euro Quelle: Presse
Platz 8: Grundig 26 VLE 7201 BHDas helle Bild des Fernsehers bietet sich für eine eher helle Umgebung an. Allerding ruckelt das Bild. Eingebaut ist ein Funkmodul für WLAN, und auch ein analoger und digitaler Audioausgang ist integriert. Der Fernseher lässt sich an das Heimnetzwerk anschließen, allerdings ist der Internetzugang auf spezielle Seiten des Anbieters beschränkt. Preis: 325 Euro Quelle: Presse
Platz 7: Technisat Technivision 26 IsioBei diesem Minifernseher ist der Ton befriedigend, das Bild hingegen ruckelt. Außerdem gibt es keine Bedienungsmöglichkeiten am Gerät. Der Fernseher ist internetfähig und verfügt über eine sehr gute Aufnahmefunktion. Ein großer Nachteil: Der Fernseher verbraucht sehr viel Strom und enthält problematische Flammschutzmittel. Außerdem ist der Preis sehr hoch.Preis: 800 Euro
Platz 6: Sony KDL-22EX555Ein rundum gutes TV-Bild bietet dieses Gerät von Sony, und das auch bei Standardauflösungen. Allerdings ruckelt auch hier das Bild immer wieder. Der Ton ist schwach und klingt eher dünn. WLAN ist im Gerät integriert, worüber sich auch Programme aufnehmen lassen. Auch ein digitaler wie analoger Audioausgang ist vorhanden. Die Spannungsversorgung für eine aktive DVB-T-Antenne fehlt.Preis: 315 Euro Quelle: Presse
Aldi Nord - Medion Life P12095Dieses gerät lohnt sich eigentlich nur mit einem DVD-Player. Denn das Bild des Aldi-Mini-Fernsehers wird mit befriedigend bewertet, gut ist es allerdings beim Abspielen von Blu-ray-Discs. Auch hier ruckeln die Bewegungen. Das Gerät besitzt weder ein Heimnetzwerk nicht Internet. Auch eine Spannungsversorgung für eine aktive DVB-T-Antenne gibt es nicht. Das Gerät ist nur im Rahmen von Aktionen erhältlich.Preis: 239 Euro Quelle: Presse
Platz 4: Grundig 26 VLE 8200 BLDas Gerät ist besonders gut für eine helle Umgebung geeignet. Das Bild des Fernsehers bewertet die Stiftung Warentest lediglich als befriedigend. Gut hingegen ist das Bild in HD vom Kabel und beim Abspielen von Blu-ray-Discs. Allerdings ruckelt auch bei diesem Gerät das Bild bei Bewegungen. WLAN ist integriert, ebenso ein digitaler wie analoger Audioausgang. Der Internetzugang ist nur eingeschränkt möglich.Preis: 420 Euro Quelle: Presse

All das gelingt unter dem Zwang von Personalabbau nur mit Kooperationen. „Wir streben internationale Partnerschaften in den Bereichen Entwicklung, Einkauf, Produktion und Vertrieb an“, sagt Loewe-Sprecher Roland Raithel. Vor allem mit den eigenen Produkten will Loewe internationaler werden. In Russland ist der Premiumhersteller bereits am Markt, in Indien ebenfalls seit einem Jahr und der chinesische Markt wird aktuell geprüft.

Gleichzeitig liegen die Hoffnungen der Bayern auf einer neuen TV-Reihe, die im Juli an den Markt gehen soll. Dabei handelt es sich um Premium-Produkte für Einsteiger. Sie sollen also etwas günstiger und weniger gut ausgestattet sein. Genaueres ist aktuell noch nicht bekannt. Außerdem hat Loewe gerade erst ein neues Audiosystem herausgebracht, dass von nur einem Standort aus einen sogenannten 3D-Raumklang erzeugen kann. Ende Mai folgt ein Lautsprecher, der mit dem Smartphone steuerbar ist.

Des Weiteren hofft Loewe auf das Wachstum des Geschäfts mit sogenannten internettauglichen Smart-TV-Geräten, die sich auch mit anderen Technik-Spielzeugen verbinden lassen. Diese Geräte sind noch stark erklärungsbedürftig, was die großen Elektronik-Geräte-Ketten nur in den seltensten Fällen leisten können. Hier kann der Fachhandel punkten, was bitter nötig ist. Denn vor allem die für Loewe wichtigsten Handelspartner im qualifizierten Fachhandel mussten im ersten Quartal in Deutschland einen Umsatzrückgang von 37 Prozent verkraften.

Der nächste Innovationsschwung der Branche heißt 4K. Das neue super hochauflösende Ultra-HD-Bild hatte bei den großen Technik-Messen des Jahres schon für Begeisterung gesorgt. Nun soll die Technik die Preise wieder nach oben ziehen und wieder für größere Margen sorgen. Sie ist ein bisschen wie ein Strohhalm, an den sich die Branche im Moment klammert.

Doch eines steht fest: Mit 4K wird nur dann alles besser, wenn Loewe und Co sich nicht wieder von den Asiaten die Butter vom Brot nehmen lassen. Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 hatten die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender die Umstellung auf HD-TV verschlafen. Technisch wäre sie schon möglich gewesen, dennoch kam sie erst 2008. Daher sahen sich die deutschen Hersteller, die vor allem hierzulande verkauft haben nicht so unter Druck, HD-TV-taugliche Geräte auf den Markt zu bringen. In Asien waren sie schon lange etabliert. Und in Fernost arbeitete man längst an 3-D-Geräten, als sich hierzulande gerade erst HD-TV durchzusetzen begann.

Loewe befand sich damals in der schwierigen Situation, dass niemand mehr Premium-Röhrenfernseher haben wollte und die Flatgeräte noch nicht so weit waren, als dass man sie als Premiumprodukt mit etlichen Sonderausstattungen zu Höchstpreisen hätte anbieten können.

Ähnliches könnte auch im 4K-Sektor passieren. Jedenfalls haben japanische Medien bereits angekündigt, dass das 4K-Fernsehen eventuell schon zur Fußball-WM in Brasilien marktreif sein könnte. Das wäre 2014 statt wie ursprünglich geplant 2016. Sony, Panasonic und Sharp entwickeln entsprechend eifrig an massentauglichen Geräten – und Samsung sowieso.  

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