Doch der Spieltrieb zielt nicht nur auf Spielwaren. Auch Uhren, Kameras oder Smartphones sind gerne mit Extra-Funktionen ausgestattet, die den Mann bei Laune halten. Deshalb tragen Männer hochfunktionelle Fliegeruhren, obwohl sie im Flugzeug nie näher als Reihe 7, Sitz C ans Cockpit kommen.
Dabei gibt es auch die Gegenbewegung, weg vom Hightech, hin zum klassischen Spielzeug. Wolf Günthner, Sprecher des Deutschen Verbands der Spielwaren Industrie (DVSI) spricht von einer "Fluchtbewegung gerade bei dieser Altersgruppe – weg vom virtuellen hin zum reellen Spielen".
Das alles beantwortet aber noch nicht die Frage nach dem Warum? Warum haben gerade Männer ab 50 das Spielen wiederentdeckt?
Ü50-Männer haben Geld
Die simple Antwort lautet natürlich, dass Ü50-Männer einfach mehr Geld haben. Die Kinder sind gerade aus dem Haus und brauchen nicht mehr so viel finanzielle Unterstützung, die Eigentumswohnung ist bald abbezahlt, die Beiträge für Pflegeversicherung und Rentenvorsorge werden abgestottert. Die über 50-Jährigen verfügen über 60 Prozent des Vermögens aller Haushalte. "Diese Männer sind oft gut situiert und können sich auch teurere Spielzeuge leisten", erklärt Wolf Günthner.
Und da ist auch noch der Opa-Faktor. Männer ab 50 haben häufig Enkel und kommen so ganz selbstverständlich in Berührung mit Spielzeug. Doch die beste Erklärung liefert vielleicht Willy Fischel, Geschäftsführer beim Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels: "Viele Kinder sind älter geworden. Und dann kaufen sie sich als Erwachsener, was sie sich als Kind nicht leisten konnten".