Gadgets Das Smartphone bekommt menschliche Sinne

Seite 3/4

Tasten: Wo ist das Schlagloch?

Das iPhone und die anderen Smartphones konnten die traditionellen Tastenhandys nur ablösen, weil ihre Displays so sensibel auf Berührungen reagieren. Das ermöglichte auf einmal eine ganz intuitive Steuerung der Geräte, seitdem wischen wir eine App weg oder vergrößern eine Seite durch das Spreizen von Daumen und Zeigefinger.

Mit seiner neuen smarten Uhr entwickelt Apple den Tastsinn noch weiter. Denn der Zeitmesser erkennt, wie stark ein Nutzer auf den Bildschirm drückt. Er kann so ein neues Menü öffnen, etwa um ein Musikstück noch einmal abzuspielen.

Die besten Apps für Tablets und Smartphones
Evernote Quelle: Screenshot
Penultimate Quelle: Screenshot
Good Notes Quelle: Screenshot
Adobe Reader Touch Quelle: Screenshot
Yellow Note Quelle: Screenshot
One Note Quelle: Screenshot
Notiz Plus Quelle: Screenshot

Vibrationen, Erschütterungen und Bewegungen erfassen oft nur stecknadelkopfgroße Messfühler in den Geräten. Die Fitbit-App für Android-Telefone oder die Healthkit-Plattform von Apple nutzen deren Infos gemeinsam mit Luftdruck- und GPS-Sensoren, um etwa bei Bergwanderungen den Höhen- und Streckenverlauf exakt zu protokollieren. Klassische Fitnessbänder können da längst nicht mehr mithalten.

Auch Forscher interessieren sich für die Daten dieser Sensoren. So haben die italienischen Seismologen Antonio D’Alessandro und Guiseppe D’Anna untersucht, wie verlässlich Apples iPhone 5 Erdstöße aufzeichnet. Das Ergebnis: Bei Beben jenseits der Stärke 5 liefert es präzise Informationen. Darunter war es zu ungenau. Dennoch reicht das, damit Katastrophenschützer mit den Meldungen der vielen Handys in einer Stadt die Verteilung und Schwere von Schäden präziser als mit professionellen Messstationen abschätzen können.

In der US-Metropole Boston nutzt das Projekt Street Bump ebenfalls die Bewegungsmesser. Dort hilft eine App, Schlaglöcher auf den Straßen zu entdecken, damit die Stadt sie rasch reparieren kann. Fährt ein Auto über eine beschädigte Fahrbahn, registriert das Smartphone die Erschütterung und meldet es an die Initiative.

Wissenschaftler der Aston University im britischen Birmingham wiederum zeichnen mit Handys die Bewegungen von Menschen auf, um eine Parkinson-Erkrankung zu entdecken. Die Schüttellähmung verändert das Gehen so charakteristisch, dass 20 Schritte genügen, um sie zuverlässig zu diagnostizieren. Ärzte hoffen, mit der Methode erste Symptome früher als bisher erkennen und Behandlungsfortschritte besser überwachen zu können.

Riechen: Soll ich lüften?

War es vielleicht doch ein Bier zu viel, um noch Auto zu fahren? Wer das genau wissen möchte, muss nur kurz ins blaue Breeze pusten. Das Gadget vom US-Start-up Breathometer, groß wie eine Trillerpfeife, bestimmt den Alkoholwert im Blut und funkt ihn per Bluetooth zum Smartphone. Ist er zu hoch, bestellt die App ein Taxi vom Anbieter Uber für den Heimweg.

Gadgets, die riechen können: Das ist der neueste Sensortrend in der Smartphone-Branche. Forscher arbeiten an winzigen elektronischen Nasen, die verschiedenste Substanzen präziser erschnüffeln als jeder Drogenhund. Das Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP) in Dresden etwa hat einen Sensor entwickelt, kleiner als ein Stück Würfelzucker, der aus dem Lichtspektrum, das jeder Gegenstand reflektiert, auf dessen chemische Zusammensetzung schließt.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%