High End 2012 Im Paradies der Klangfetischisten

Seite 2/3

Retro und preiswert

Atrium Quelle: Pressebild

Mehr als ein Retro-Trend: Vinyl

Während fortschrittlich gesinnte Highender ihre Musik vom Web auf die Festplatte laden und dann via Streaming-Clients oder Netzwerk-Player an den Verstärker weiterleiten, ist die altgediente Fraktion der Vinyl-Liebhaber immer noch höchst aktiv. Dementsprechend stößt der Besucher gefühlt an jedem dritten Stand auf Plattenspieler. Sie gehören auf der Messe immer noch zu den Hinguckern schlechthin.
Highend-Enthusiasten wie Rainer Lengfeld haben selbstverständlich auch einen klassischen riemengetriebenen Plattenspieler zu Hause, in seinem Fall ein Thorens TD 350.
Nach Angaben des Bundesverbands Musikindustrie hat sich der Absatz von Vinyl seit 2006 sogar mehr als verdoppelt. So wurden 2011 rund 700 000 LPs verkauft. Auf der High End zeigen mehr als 200 Labels ihre Vinyl-Platten oder remasterten CDs.

Die wahren musikalischen Schätze gibt es aber bei Christian Bierbaumers Blue Danube Records, dem legendären Plattenladen aus Tulln bei Wien. Auf der High End ist Blue Danube mit einem kleinen Stand vertreten. Bierbaumer ist so etwas wie das lebende Gegenstück zu all den Klangoptimierern und Technik-Freaks. "Ich bin kein Hi-Fi-Mann, ich verkaufe Musik", sagt Bierbaumer. Er hat circa 250 000 LPs im Angebot. Bei Bierbaumer geht es nicht um Neupressungen von Jazz- oder Klassikaufnahmen für Klangfetischisten, er sammelt und verkauft Original-Klassik-Schallplatten, darunter auch echte Raritäten. Natürlich gibt es auch Jazz, Rock/Pop und Easy Listening bei Blue Danube, doch dank der persönlichen Leidenschaft von Bierbaumer machen die Klassik-Platten doch den größten Anteil aus.

Gefunden: preiswerte High-End-Anlagen

Im Mittelpunkt der High End 2012 stehen aber immer noch die Hi-Fi-Komponenten. Womit wir bei den Preisen wären. Wer eine hochwertige Anlage mit CD-Player, Plattenspieler, Verstärker und Lautsprechern anschaffen will, landet schnell bei 10 000 Euro - oder auch beliebig darüber. 100 000 Euro für ein paar Lautsprecher? 20 000 Euro für Kabelstrippen und Netzteile? Für die High-End-Szene kein Problem. Abschrecken sollte man sich davon nicht lassen. Denn die Branche bietet auch Komponenten zu erschwinglichen Preisen.

Etwa bei Phonar Akustik. Kai Henningsen, Geschäftsführer, hat sich nach eigener Aussage "highendige Qualität zu bezahlbaren Preisen auf die Fahne geschrieben". Auf dem Stand gibt es feine Plattenspieler der Marke Music Hall schon ab 1000 Euro oder das Paar Standboxen wie die Phonar Veritas für knapp 2000 Euro. Daneben bietet auch Phonar natürlich die richtig teuren Boxen für den gut betuchten Musikliebhaber.
Als gerade noch erschwinglich mag auch der audiophil angehauchte Kopfhörer Signature Pro des süddeutschen Herstellers Ultrasone durchgehen. Der komplett in Deutschland entwickelte und gefertigte Kopfhörer verspricht ein besonders räumliches Klangbild und kostet knapp 900 Euro.

Verstärker und CD-Player müssen ebenfalls nicht gleich ein ganzes Monatsgehalt kosten. Ordentliche Technik gibt es schon ab etwa 400 Euro wie beispielsweise den Azur 350A von Cambridge Audio für 448 Euro. Die Liste der bezahlbaren Produkte ließe sich fortsetzen, fündig wird man hier etwa bei Marken wie Pro-Ject, Block oder Teac.
Vollendeten Highend-Genuss können Geräte unterhalb der 1000-Euro-Klasse nicht bieten, doch ein sauberes, ausgewogenes und feines Klangbild liefern sie allemal.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%