Highend Der Trend zum Edelkopfhörer

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Der König des Kopfhörerbaus

Alle diese Audiospezialisten versuchen dem König des Kopfhörerbaus Konkurrenz zu machen, dem japanischen Unternehmen Stax. Dessen Elektrostaten markieren seit Jahrzehnten die Spitze der audiophilen Musikwiedergabe. Das Flaggschiff von Stax, der SR-009, gilt in der Fachpresse als bester Kopfhörer der Welt.

Apropos bester Kopfhörer: Der kam eine Zeitlang nicht aus Japan, sondern aus Wedemark-Wennebostel bei Hannover. Dort hat das deutsche Familienunternehmen Sennheiser seinen Firmensitz. Der Audiopionier brachte 1990/91 mit dem Orpheus einen elektrostatischen Kopfhörer samt Röhrenverstärker auf den Markt, der solange es die limitierte Auflage gab, als bester Kopfhörer der Welt galt.

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Rekordverdächtig war allerdings auch der Preis von etwa 30.000 Mark. Den Orpheus soll es nun ab 2016 in einer Neuauflage geben. Auch der neue Orpheus ist wieder als bester Kopfhörer des Planeten angekündigt – was angesichts des avisierten Preises von rund 50.000 Euro auch niemand zu bezweifeln wagt. Da geht der Stax SR-009 – 8.000 Euro samt Verstärker – schon fast als Sonderangebot durch.

Bester Sound nur mit Kopfhörerverstärker

Richtig edel klingen all die Kopfhörer-Preziosen aber auch nur, wenn das Equipment drumherum mitspielt. Erste Hi-Fi-Pflicht sind daher die bereits erwähnten Kopfhörerverstärker. Der Stereoverstärker im Wohnzimmer kann noch so gut sein, er ist auf die Musikwiedergabe über Lautsprecher ausgerichtet. Der Kopfhörerausgang ist da in der Regel nur eine Notlösung.

Ihr enormes Klangpotenzial entfalten die exklusiven Hörer nur in Zusammenarbeit mit einem guten Kopfhörerverstärker. Auch die Musikspieler wie CD- oder Netzwerk-Player sollten der highfidelen Oberklasse entstammen. Enthusiasten kaufen sich dann auch noch bessere Kabel und spezielle Steckerleisten für den ungetrübten Musikgenuss. Da sind 5.000 Euro für eine Kopfhörer-Anlage schneller überschritten, als man "Highend" sagen kann.

MP3 genügt nicht

Am Ende muss auch das Musikmaterial den audiophilen Ansprüchen genügen. MP3 oder Musik aus dem Web reicht da nicht. Der populäre Streaming-Dienst Spotify beispielsweise bietet in der höchsten Qualitätsstufe eine Bitrate von 320 kBit/s (Ogg-Vorbis), dies aber auch nur im kostenpflichtigen Premium-Abo. Für die meisten Nutzer ist das völlig ausreichend, aber für Audiophile dann doch zu wenig. Ein feiner Kopfhörer klingt zwar auch mit MP3-Musik besser, er macht aber auch die Mängel der datenkomprimierten Musik hörbar. Vor allem Nuancen wie etwa die schwer fassbaren akustischen Informationen über den Aufnahmeraum gehen bei MP3 verloren.

Echte Klangenthusiasten rümpfen die Nase über Streaming-Musik und MP3. Sie begnügen sich aber auch nicht mehr mit der klassischen CDs. Deshalb sind hochauflösende Musikformate in der Hi-Fi-Branche schwer im Kommen. Inzwischen prangt auf manchen Kopfhörern sogar ein eigenes Logo für High Resolution Audio.

Liebhaber holen sich die hochauflösende Musik über Internetportale wie High Res Audio oder HD Tracks. Diese Online-Shops bieten eine riesige Auswahl an hochauflösender Musik aus allen Sparten zum Download. Doch das klangoptimierte Vergnügen ist eben in vielen Fällen auch teurer als eine gewöhnliche CD.

Der Einstieg in Highend-Musik

Der exzellente Musikgenuss ist also ein teures Vergnügen. Andererseits stellt sich die Frage, ob es immer gleich Highend sein muss. Viele technische Innovationen kommen nämlich auch preiswerteren Hörern zugute. Solche sind schon ab 250 Euro zu haben.

Ein Beispiel wäre der neue Philips Fidelio X2 oder auch der AKG K701. Letzterer ist seit vielen Jahren ein Klassiker der Kopfhörerszene und wird wegen seines neutralen, analytischen Klangs geschätzt. Kombiniert mit einem Kopfhörerverstärker der 300-Euro-Klasse wie dem Rhinelander von Lehmann Audio gelingt der Einstieg ins audiophile Musikvergnügen. Wer dann noch 200 Euro übrig hat, besorgt sich einen guten Mobilhörer und ist damit auch unterwegs gerüstet.

Einen Fehler sollte man dabei aber nicht machen: Hören Sie nie einen teuren Kopfhörer von Stax, Sennheiser und Konsorten zur Probe. Niemals. Dann wird man nämlich ganz schnell süchtig. Süchtig nach Highend.

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