iPhone 6 und Apple Watch Apple bleibt Premium – auch beim Preis

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Apple Watch funktioniert nur mit iPhone

Apples Interpretation eines modernen Zeitmessers funktioniert nur zusammen mit einem iPhone. Derzeit ist die Apple Watch offensichtlich als Stimulanz für den Absatz der Telefone gedacht. Zumal sie erst ab der Generation iPhone 5 funktioniert.

Laut Cook ist das derzeit ein potentieller Markt von etwa 200 Millionen kompatiblen iPhones. Das Kalkül ist, dass die Uhr Android-Nutzer ins iPhone Lager zieht.
Richtig kühn wäre es gewesen, wenn die Apple Watch auch Android unterstützen würde, so wie damals der iPod nicht nur mit Mac, sondern auch Windows zusammenspielte.

Immerhin ist die Situation durchaus ähnlich. Nur dass die Marktgröße nicht mehr Windows heißt. Android dominiert laut den Marktforschern von IDC derzeit mit einem Marktanteil von weltweit 80 Prozent das Smartphone-Geschäft. Apples Anteil ist – allerdings in einem wachsenden Markt – auf 14 Prozent geschrumpft. Aber da Telefon-Hardware und Uhr so eng aufeinander abgestimmt sind, wird eine Apple Watch, die auch mit Android kommuniziert, wohl Illusion bleiben.

Ein winziger Markt

Mit dem Start nächstes Jahr fokussiert Cook zudem Aufmerksamkeit und Vertrieb auf das iPhone 6. Schließlich ist das iPhone, das im vergangenen Quartal 52 Prozent des Umsatzes ausmachte, das mit Abstand wichtigste Produkt des Konzerns.

Während die Marktforscher von IDC in diesem Jahr einen weltweiten Absatz von 1,2 Milliarden Smartphones aller Hersteller erwarten – gegenüber 967 Millionen im Vorjahr – prognostizieren sie nur einen Absatz von 19 Millionen Smartwatches für 2014. Ein winziger Markt also.

Zuviel Produkte auf einmal, zumal in diesem Jahr auch noch neue Macbook Airs und iPads erwartet werden, hätten zudem die Apple Lieferkette arg strapaziert.

Happiger Preis für eine Computeruhr

Außerdem nimmt Cook – zumindest begeisterten Apple-Fans – die Entscheidung ab, ob das Weihnachtsbudget für ein neues iPhone oder eine Apple-Uhr draufgeht. Ob Smartwatches sinnvoll sind oder unnütz, gar hässlich, darüber werden in den nächsten Jahren noch viele hitzige Debatten geführt werden. Die sich nicht nur daran entzünden werden, ob das Modell von Samsung, LG, Sony, Motorola oder Apple stammt. Gut möglich, dass eine Flut von Computeruhren eine Gegenbewegung startet, von der mechanische Uhren profitieren.

Ein Preis ab 349 Dollar – abhängig vom verwendeten Material beim Uhrgehäuse – ist happig. Zumal die Smartwatches der aktuellen Generation nur im Tandem mit Smartphones funktionieren und deren Verlängerung aufs Handgelenk teuer bezahlt werden muss. Allerdings macht es bei Smartphones mit riesigen Displays schon Sinn, diese für den schnellen Check von Uhrzeit, SMS oder E-Mails nicht immer aus der Tasche ziehen zu müssen.

Gute Puls- und GPS-Uhren für Läufer, beispielsweise von Garmin oder Suunto, kosten um die 200 Dollar. “Begehrte und gut gemachte Modeuhren kosten auch schon 350 Dollar”, gibt Gartner-Analyst Brian Blau zu bedenken. Vergleicht man die Uhr allerdings mit ausgewachsenen Smartphones, besonders den vielen Android-Modellen, mutet der Preis hoch an.

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