Im Anschluss an die Präsentation konnten Journalisten in einem eigens errichteten Gebäude im Design der Apple-Stores die neuen Produkte ausprobieren. Was allerdings nur für einen kurzen Eindruck reichte.
Feststellen lässt sich, dass die Apple-Uhr die erste ist, die auch für weibliche Träger in Frage kommt. Nicht nur wegen der Uhrgehäuse in verschiedenen Farben und dazu abstimmbarer Armbänder. Apple bietet neben einem Modell mit 42 Millimeter Gehäuse auch eines mit 38 Millimeter an, das auch an zierliche Arme passt.
Die Apple Watch liegt leicht am Handgelenk und wird mit einem zum Patent angemeldeten Magnetverschluss befestigt. Das Schließen des Armbandes, bei dem beherzt gedrückt werden muss, ist zunächst gewöhnungsbedürftig, funktionierte beim zweiten und dritten Mal schon leichter. Wie gut die Uhr unter direktem Sonnenlicht ablesbar ist, ließ sich leider nicht testen, da die Modelle nicht ins Freie genommen werden durften. In der Eingangshalle wurden allerdings Uhren unter grellem Kunstlicht demonstriert, dabei war die Anzeige immer noch gut lesbar.
Informationen wie Uhrzeit, Wetter und die erste Zeile einer E-Mail ließen sich auch auf dem kleineren Modell gut ablesen, ohne die Augen zusammenkneifen zu müssen. Wie gut die Bedienung der Uhr funktioniert, ließ sich nicht testen. Auf den Vorführmodellen lief nur eine Demoversion. Die digitale Sprachassistentin Siri, mit dem sich die Uhr ebenfalls bedienen lässt, hätte in der Geräuschkulisse ohnehin nicht funktioniert.
Apple hatte Sportler angeheuert, die auf einem Laufband mit der Apple-Uhr ihre Runden drehten. Die Frage, ob verschwitzte Finger das Bedienen der Uhr erschweren, wurden vom daneben stehenden Präsentator zwar verneint. Doch zumindest einer der Athleten hatte genau damit Schwierigkeiten.
Einhand-Bedienung mit Trick in Griff bekommen
Die neuen iPhone 6 Modelle wirken – selbst gegenüber der Vorgängerversion 5s und 5c – riesig. Trotz ihrer Dimensionen lagen die Telefone gut in der Hand, auch die Plus-Variante. Was wahrscheinlich an dessen 7,1 Millimeter Dicke und den abgerundeten Kanten lag – das iPhone 5s misst 7,6 Millimeter. Mit 172 Gramm ist es zwar 60 Gramm schwerer als das iPhone 5s, aber für die Größe noch erstaunlich leicht. Man erwartet rein optisch mehr Gewicht.
Selbst die Einhand-Bedienung, die Cook immer als Maßstab für Bedienerkomfort anlegte und weswegen er jahrelang auf kleineren Bildschirmen beharrte, hat Apple mit einem simplen, aber eleganten Trick im wahrsten Sinne des Wortes in den Griff gekriegt: Hält man das Handy in der Hand, bewegen sich die Inhalte mit einem leichten Klopfen in die Mitte des Schirms und lassen sich dort wiederum mit dem Daumen bedienen.
Die 88 Prozent mehr Betrachtungsfläche gegenüber dem iPhone 5s nutzt Apple durch das Einblenden von zusätzlichen Informationen aus, beispielsweise wenn das Gerät in den Landschaftsmodus gedreht wird. Dann erscheinen bei der Wetter-App Angaben etwa zur Windgeschwindigkeit und Regenwahrscheinlichkeit, die in der derzeitigen App nicht enthalten sind oder bei der Konkurrenz erst durch Scrollen sichtbar werden. Selbst in die Hosentasche meiner Jeans passte das iPhone 6 – nachdem die zunächst protestierende Hüterin des Geräts ihre Schrecksekunde überwunden hatte.
Der Akku hat in dem größeren Gehäuse mehr Raum bekommen. Laut Apple soll er trotz des größeren Displays und damit höherem Stromverbrauch länger durchhalten als beim iPhone 5s. Das iPhone 6 erlaubt endlich auch das Einbinden von Wifi-Netzwerken für Telefonate, was Konkurrenzmodelle schon seit Jahren bieten.
Die neue iPhone Generation ist eine Revolution – allerdings nur innerhalb von Apples Welt. Dass Apple-Kunden nicht mehr Premium-Preise berappen müssen, wäre eine echte Revolution gewesen. Doch die lässt auf sich warten - wenn sie denn jemals kommt.