Kinoflair im Wohnzimmer Was die neuen Beamer können

Seite 3/3

Automatische Trapezkorrektur

Ein heikler Punkt ist die exakte Aufstellung des Geräts. Der Strahlengang sollte sowohl horizontal wie auch vertikal im 90-Grad-Winkel auf die Wand respektive Leinwand fallen. Ist es nicht möglich, den Projektor genau mittig zu platzieren, kann man bei den meisten Geräten auf die Funktion Lens Shift zurückgreifen. Dabei wird der Objektivtubus von Hand so verstellt, dass das Licht genau im 90-Grad-Winkel auftrifft. Damit lässt sich ein schiefer Projektionswinkel innerhalb gewisser Grenzen ausgleichen.

Die meisten Geräte verfügen daneben auch über eine automatische Trapezkorrektur (Keystone). Dabei wird die bei schräger Projektion entstehende Trapezform des Bilds digital korrigiert. Das ist aber nur die zweitbeste Lösung, denn die digitale Bildkorrektur bringt immer auch Qualitätseinbußen mit sich.

Problem: Laute Lüfter

Beim Kauf sollte man auch auf das Betriebsgeräusch des Lüfters achten. Je kleiner das Wohnzimmer, desto näher sitzt man in der Regel am Projektor - desto eher bemerkt man den Lüfter. Wer ruhiges Arthouse-Kino liebt, wird das Heulen des Lüfters wahrscheinlich als störend empfinden. Bei größeren Vorführräumen und Actionfilmen dürfte das wiederum kein Problem sein. Tipp: Im Eco-Modus sind meistens auch die Lüfter leiser.

Markt für drahtlose Kopfhörer

Ohne Leinwand kein Heimkino

Bleibt die Frage nach der Leinwand. Auch auf der Raufasertapete zaubern die Beamer ein schönes Bild. Bei vielen Beamern kann man die Farbtemperatur sogar auf die Farbe der Tapete abstimmen. Doch echtes Heimkino ist ohne Leinwand nicht möglich.

Die sollte das kinotypische 16:9-Format aufweisen. Ein entscheidender Aspekt ist hier der Gain-Faktor. Er wird in einer Zahl angegeben, die in der Regel zwischen 0,8 und 2 liegt. Diese Zahl sagt, wie stark die Leinwand das Licht vom Projektor reflektiert. Je höher die Zahl, desto heller strahlt die Leinwand zurück.

Doch ein hoher Gain-Faktor muss nicht unbedingt besser sein. Denn je heller die Leinwand zurückstrahlt, desto mehr bündelt sie auch das Licht. Das bedeutet, dass der Betrachtungswinkel kleiner wird.

Wer am liebsten alleine oder mit dem Partner Filme guckt und dabei auf dem Logenplatz vor der Leinwand sitzt, kann eine Leinwand mit hohem Gain-Faktor nehmen - und dafür vielleicht den Projektor nur im stromsparenden Eco-Modus betreiben.

Wer aber am liebsten im großen Wohnzimmer mit vielen Freunden guckt, die sich im ganzen Raum verteilen, muss auf einen großen Betrachtungswinkel achten und bevorzugt daher eher ein Leinwand mit niedrigerem Gain-Faktor, die das Licht dafür breiter streut.

Noch ein letzter Punkt: Empfehlenswert sind Leinwände mit schwarzem Rahmen. Sie erhöhen den Kontrast, weil der schwarze Rand das Bild optisch von der Umgebung absetzt.

Fazit: Sogar aus der Leinwand lässt sich eine Wissenschaft machen. Doch wenn irgendwann alle Fragen geklärt, die Leinwand ausgerollt, der Projektor mittig platziert und das Bild scharfgestellt sind, dann steht dem privaten Kino-Event nichts mehr im Weg. Fast so schön wie im echten Kino.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%