Heimkino-Beamer haben in den vergangenen Jahren wenig Schlagzeilen gemacht. Im Mittelpunkt der Hightech-Branche standen die riesigen Flachbildfernseher und Schlagworte wie 3D oder 4K. Doch wenn es um echtes Heimkino-Erlebnis geht, sind Beamer immer noch die erste Wahl.
Das liegt gar nicht so sehr an der Bildqualität. Denn in Sachen Detailreichtum und Farbdarstellung sind die Topmodelle der TV-Geräte von Sony, Samsung oder Philips den Projektoren sogar überlegen. Das Kino-Erlebnis entsteht durch die schiere Größe des Bildes, das die Projektoren an die Wand zaubern.
Bilddiagonalen von zwei oder drei Metern sind kein Problem, lichtstarke Modelle füllen auch eine Diagonale von zehn Metern aus. Da kann der beste 50-Zoll-Fernseher nicht mithalten.
Zudem versteckt man den Beamer nach dem Film wieder im Schrank. Der TV-Bolide dagegen steht im ausgeschalteten Zustand groß und nutzlos im Raum.
Die Vorteile der Projektoren haben sich auch bei den Anwendern herumgesprochen. Nach Angaben des Statistik-Dienstleisters Statista konnten allein 2013 in Deutschland etwas mehr als vier Millionen Menschen in ihrem Haushalt auf einen Beamer zurückgreifen. Passende Geräte gibt es von Herstellern wie Acer, Benq, Sony, Optoma, Viewsonic, Infocus, NEC und anderen.
DLP-Technik beherrscht den Markt
Die Technik ist inzwischen ausgereift. Den Markt dominieren vor allem die Geräte mit der von Texas Instruments entwickelten Technik Digital Light Processing (DLP). Dabei wird das Licht auf einen Chip projiziert, der mit winzigen, beweglichen Spiegeln bestückt ist - für jeden Bildpunkt einer.
Jeder einzelne Spiegel kann bis zu 5000 Mal pro Sekunde gekippt werden. Dementsprechend wird der Bildpunkt also hell oder dunkel. Ein rotierendes Farbrad zerlegt das Licht in die Grundfarben Rot, Grün oder Blau. Das Rad rotiert so schnell, dass das menschliche Auge dann nur die entstehende Mischfarbe wahrnimmt.
Weiterentwicklungen der DLP-Technik arbeiten mit drei Chips oder nutzen Farbräder mit sechs Segmenten. Das erlaubt eine noch differenziertere Farbgebung.
Die Vorteile der LED-Beamer
In letzter Zeit trifft man auch auf immer mehr Geräte mit LED-Technik. LEDs sind energieeffizient und langlebig. Da sie nicht so heiß werden, ist auch die Kühlung weniger aufwendig. Das ist insofern von Vorteil, als viele DLP-Projektoren wegen der hohen Hitzeentwicklung der Lampen leistungsfähige Lüfter benötigen, die recht lautstark zu Werke gehen.
Ein Nachteil der LED-Geräte ist allerdings, dass diese deutlich weniger Leuchtkraft haben. Deshalb sind sie auf abgedunkelte Räume angewiesen.
Doch die Entscheidung für eine Projektionstechnik ist nicht die einzige, die man vor dem Kauf eines Projektors treffen sollte. Zwar gilt: Wer es sich einfach machen will, kann das durchaus tun. Er geht am Samstagvormittag zum Elektrohändler, holt sich einen Beamer für 300 Euro aus dem Regal, stöpselt zuhause den DVD-Player an, schließt externe Lautsprecher an - dann kann der Heimkino-Abend losgehen. Der Hollywood-Blockbuster sieht sogar auf der Raufasertapete noch ganz passabel aus.
Wer aber höhere Ansprüche stellt, sollte sich genau überlegen, was der Beamer können soll und für welchen Einsatzzweck er benötigt wird.