Kleine Helfer Stifte für Tablet-PCs: Wer sie braucht, was sie bringen

Tablet-PCs gehören genau wie Smartphones mittlerweile zum Alltag von Hightech-Anwendern. Mit Eingabestiften fällt die Bedienung der Tablets wesentlich leichter. Wie sie funktionieren und worauf beim Kauf zu achten ist.

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Es gibt kaum ein Gerät, das die Arbeitswelt in so kurzer Zeit so stark verändert hat, wie der Tablet-PC. Vor ein, zwei Jahren noch galten die Mobilrechner noch als Gadgets für Technik-Fans. Doch in Windeseile sind sie ein alltägliches Werkzeug für mobile Geschäftsleute, Privatanwender oder Studenten. Nach Schätzungen des Branchenverbands Bitkom wurden 2013 insgesamt acht Millionen Tablets in Deutschland verkauft, ein Zuwachs um 59 Prozent gegenüber 2012.

Wer sich von der Beliebtheit der Geräte überzeugen will, muss nur einmal durch eine Studentenbibliothek laufen. Da sitzen viele nicht mehr vor Büchern, sondern vor Tablet-PCs. Hochschulprofessoren geben ihre Unterlagen meist nur noch als PDF zum Download heraus.

Die Vorteile der Tablets

Ein Vorteil der Tablets: Man muss nicht mehr Hunderte Seiten starke Skripte schleppen, sondern bringt diese bequem als PDF-Datei auf den Bildschirm. Daneben kann man die digitalen Dokumente beliebig mit Anmerkungen versehen, darin herumkritzeln, Textpassagen markieren oder kopieren, oder eigene Skizzen ins Dokument einfügen. Nötig sind hierfür nur eine geeignete App und ein Eingabestift.

Die besten Apps für Tablets und Smartphones
Evernote Quelle: Screenshot
Penultimate Quelle: Screenshot
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Adobe Reader Touch Quelle: Screenshot
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One Note Quelle: Screenshot
Notiz Plus Quelle: Screenshot

Wer einmal ein paar Minuten mit einem Tablet-Stift gearbeitet hat, wird ihn nicht mehr missen wollen. Nicht nur, dass man die hässlichen Fingertapser auf dem Display-Glas reduziert, der Stift erlaubt einfach wesentlich präziseres Arbeiten. Vor allem, wenn es darum geht, handschriftliche Notizen oder gar Zeichnungen anzufertigen.

Wie funktionieren Touchscreens?

Doch wie funktioniert ein Touchscreen überhaupt? Im wesentlichen gibt es zwei Techniken: resistive und kapazitive Displays. Resistive Displays reagieren auf Druck. Sie bestehen aus zwei Schichten, eine aus Glas, die andere aus Polyester. Dabei wird an eine der beiden Schichten ein elektrisches Feld angelegt. Drückt der Anwender mit dem Finger auf das Display, bekommen die beiden Schichten an dieser Stelle Kontakt und es fließt Strom. So stellt das System die Position fest.

Diese Technik hat einige Nachteile. Der Anwender muss aufs Display drücken, was bei langem Arbeiten ermüdend sein kann. Und im Gegensatz zu kapazitiven Touchscreens kann nur eine Position gleichzeitig erfasst werden. Deshalb wird diese Technik bei Smartphones und Tablets praktisch nicht mehr verwendet. Eine Ausnahme bilden Modelle für die professionelle Anwendung in der Industrie oder in Krankenhäusern. Hier werden die Mobilrechner häufig mit Handschuhen bedient.

Unterschiedliche Stift-Typen im Handel

Bei den derzeit üblichen kapazitiven Touchscreens von Smartphones und Tablets muss man das Display nur mit einem leitenden Gegenstand berühren. Da die Haut des Menschen eine leitende Oberfläche hat, kann man Tablet-PCs oder Smartphones mit dem Finger bedienen.

Kapazitive Displays bestehen aus einer Glasplatte, die mit einer leitfähigen Folie versehen ist. Darauf wird ein elektrisches Feld erzeugt. Die Folie besteht aus einem zweischichtigen Netz von Elektroden, wie die Expertin Anna-Lotta Geyssel auf der Homepage von "Welt der Physik" erklärt. Getrennt werden die Schichten durch ein isolierendes Material (Dielektrikum). An den Kreuzungspunkten der Elektroden wird ständig die Kapazität des elektrischen Felds gemessen. Berührt man nun mit dem Finger eine bestimmte Stelle, ändert sich die Kapazität am jeweiligen Schnittpunkt der Elektroden. Diese Änderung erlaubt dem System, die genaue Position des Fingers festzustellen und an das Betriebssystem weiterzugeben. Da die Kapazität im gesamten Elektrodennetz ständig gemessen wird, lassen sich mehrere Eingaben gleichzeitig registrieren, daher die Multitouch-Fähigkeit moderner Tablets.

Tablet-Stift Colt Stylus Quelle: Presse

Noch komfortabler als mit dem Finger funktioniert die Bedienung aber mit einem Tablet-Stift. Davon gibt es mittlerweile eine enorme Vielfalt auf dem Markt. Vom einfachen Stylus im Zehnerpack für fünf Euro bis hin zum Highend-Stift für 100 Euro reicht die Auswahl. Nicht zu vergessen die Apps, mit denen der Eingabestift seine Leistung erst so richtig entfalten kann.

Vor dem Kauf sollte man sich deshalb einen Überblick verschaffen, welche Stift-Typen es gibt.

Am weitesten verbreitet sind Stifte mit einer Gummispitze. Die hat in der Regel einen Durchmesser von 6 bis 7 Millimetern und ist auswechselbar. Gegenüber der Bedienung mit dem Finger wird die Bedienung spürbar komfortabler, bei handschriftlichen Notizen oder Skizzen ist die Strichführung genauer. Eine andere Variante sind Eingabestifte, die nicht mit einer Gummispitze versehen sind, sondern deren Spitze mit einer Art Metallnetz ummantelt ist. Tendenziell gleitet diese Stifte leichter über das Glas, Gummispitzen haben eher die Neigung, am Glas zu kleben.

Die Hightech-Stifte

Tablet-Stift Jot Script von Adonit Quelle: Presse

Viele Hersteller kombinieren den Tablet-Stift mit einem Kugelschreiber. Manche Hersteller gehen noch einen Schritt weiter und bauen ihre Stifte zu wahren Multifunktions-Wunderwerken aus, indem sie Stylus mit Mehrfarbkugelschreiber und Bleistift kombinieren und noch einen kleinen Radiergummi unter der Kappe verstecken. Wie praktisch das im Alltag ist, muss jeder selbst entscheiden.

Hersteller wie Adonit haben das Stylus-Konzept verfeinert und kombinieren eine besonders dünne Spitze mit einer kleinen Plexiglasscheibe. Die Scheibe sorgt für die nötige Auflagefläche auf dem Touchscreen, die dünne Spitze für präzise Strichführung.

Besonders hochwertige Stifte von Herstellern wie Wacom oder Adonit arbeiten noch besser. Sie haben nicht nur eine sehr dünne Spitze, sondern arbeiten auch mit speziellen Apps zusammen, so dass der Anwender anspruchsvolle Zeichnungen und längere handschriftliche Texte fast wie auf Papier anfertigen kann. Allerdings sollten Verbraucher gerade diese Stifte nicht blind kaufen. Sie sind nämlich nicht mit allen Tablets kompatibel. Auf den Webseiten der Hersteller lässt sich nachsehen, mit welchen Tablets und mit welchen Apps die Hightech-Stifte zusammenarbeiten.

Mit dem richtigen Stift und einer passenden App wird die Arbeit am Tablet-PC nicht nur effizienter, sondern kann richtig Spaß machen. Und der Spaßfaktor ist sicherlich auch eine Ursache für den schnellen Erfolg der Tablet-PCs in der Arbeitswelt.

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