Wie steht es mit der Bildqualität? Unterwasserkameras stehen im Ruf, hier nicht mit herkömmlichen Apparaten mithalten zu können. Das stimmt nur zum Teil. Schließlich sind Glaslinsen, Bildsensor und Bildprozessor oft die gleichen wie bei der herkömmlichen Digicam. Außerdem bieten alle Outdoor-Modelle bei Fokus, Belichtung, Motivprogrammen und Effektfiltern eine ähnliche Funktionsvielfalt. Die von der Digicam gewohnten Optionen wie Spot- oder Mehrfeldmessung, Fokus-Nachführung, ISO-Wert-Einstellung, Szenenwahl und Effektfilter beherrschen die Sportler ebenfalls.
Versenktes Objektiv
Einen Haken gibt es aber doch, und der hängt mit der Bauweise des Objektivs zusammen. Alle Outdoor-Kameras haben ein fest im wasserdichten Gehäuse versenktes Objektiv. Kein außenliegender Zoomring, kein Objektiv-Tubus, der beim Einschalten der Digicam ausfährt. Die Zoomfunktion lässt sich nur durch das Verschieben der Linsenkonstruktion innerhalb des Gehäuses ausführen. Damit sind dem Spielraum bei der Brennweite gewisse Grenzen gesetzt. Eine Supertelebrennweite wie in der Sport- oder Tierfotografie ist mit einem fix eingebauten Objektiv nicht möglich. Der optische Zoom bewegt sich deshalb bei den Unterwassermodellen immer im Bereich zwischen 24 Millimeter Weitwinkel und 140 Millimeter Tele, was allerdings für die meisten Motive völlig ausreicht.
Hinzu kommt, dass aufgrund der kompakten Bauform des Objektivs auch der Bildsensor nicht besonders groß ausfallen kann. Keine Outdoor-Kamera hat einen größeren Sensor als 1/2,3 Zoll. Auch dieser Umstand setzt der Bildqualität gewisse Grenzen. An die feinen Kontraste und höchste Auflösung eines Modells mit dem großen APS-C-Sensor oder gar einer Vollformat-SLR kommen die Outdoor-Modelle nicht heran.
Doch es geht ja um dynamische Sportfotos und da geht die gebotene Bildqualität völlig in Ordnung. Dank hochwertiger Optiken und leistungsfähiger Bildprozessoren liefern eigentlich alle modernen Outdoor-Kameras sehr passable Bilder. So gesehen eignen sie sich durchaus auch für die Schnappschuss-, Reise- oder Straßenfotografie.
Die Fragen vor dem Kauf
Wer eine Outdoor-Kamera anschaffen will, sollte vorher erst mal mit sich zu Rate gehen und ein paar grundsätzliche Fragen beantworten.
Die erste Frage betrifft die Robustheit der Kamera. Muss die wirklich bis 15 Meter wasserdicht sein? Für den Strandurlaub oder den Nachmittag im städtischen Freibad reicht es schon, wenn die Kamera bis 2 Meter dicht ist. Solche Modelle gibt es schon für 200 Euro oder weniger.
Nur, wer wirklich taucht, benötigt die Schutzklasse bis zehn Meter oder tiefer. Taucher sollten dann aber auch darauf achten, wie lange die Wasserdichtheit garantiert ist. Die Hersteller geben das jeweils im Datenblatt an. Manche Digicams müssen nach zwei Stunden wieder auftauchen.