Smartphone-Fotos Die besten Foto-Apps für den Sommer

Kaum eine Smartphone-Funktion ist für Handynutzer wichtiger als die Fotografie. Das belegt nicht nur der aktuelle Hype um die Foto-App Prisma. In den App-Stores gibt es Abertausende Programme für die kreative Bildgestaltung. Wir präsentieren die zehn spannendsten für iOS und Android.

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Die zehn spannendsten Foto-Apps für iOS und Android. Quelle: dpa

Mal Van Gogh, mal Mondrian – wer immer Lust hatte, seinen Handyfotos die Anmutung großer Bilderkünstler zu verleihen, dem bietet die aktuell angesagte Foto-App Prisma das perfekte Werkzeug, für das sich neben Promis wie dem Fußballer Benedikt Höwedes oder dem Bild-Chef Kai Diekmann selbst Vertreter der UN begeistern.

Die neue App trifft auf ein fotoverrücktes Publikum. Längst nämlich zählen Fotoeigenschaften neuer Smartphones zu den wichtigsten Entscheidungskriterien beim Kauf der Telefone. Foto- und Videoaufnahmen sind nach Erhebungen des IT-Verbandes Bitkom – nach der Telefonie – die mit Abstand wichtigsten Handyfunktionen. Und Prisma, das bisher nur für iOS verfügbar ist, ist nur die jüngste einer kaum mehr zu überblickenden Vielzahl höchst leistungsfähiger Bildveredelungsprogramme fürs Taschentelefon.

Wie breit die Palette ist – jenseits von etablierten Angeboten wie Flickr, Instagram, Path oder Pinterest –, das zeigt die folgende Übersicht über zehn (+ 3) geniale Foto-Apps für Apple- oder Android-Smartphones.

1. Adobe Lightroom – Ursprünglich als mobiles Pendant zur gleichnamigen Desktop-Software konzipiert, arbeitet die kostenfreie Bildverarbeitungs- und -management-App inzwischen auch unabhängig von einem kostenpflichtigen Abo der Adobe-Dienste. Die Software bietet jede Menge von einzeln steuerbaren Optimierungs- und Bearbeitungswerkzeugen. Dabei kommt sie auch mit Fotos im RAW-Dateiformat klar. Daneben helfen zahlreiche vordefinierte Optimierungsfilter all denen bei der Gestaltung, die sich von der Vielzahl der manuellen Optimierungsoptionen überfordert fühlen. Die Verarbeitung der Aufnahmen erfolgt - anders als etwa bei Prisma - auf dem Smartphone und erfordert daher eine leistungsfähige Hardware. (iOS und Android)

2. Autodesk Pixlr – Ähnlich mächtig wie der Konkurrent Lightroom, im Bedienkonzept aber weniger technisch ausgelegt, kommt die App Pixlr daher. Die Steuerung der Optimierungs- und Kreativoptionen ist visueller angelegt und daher für weniger fotoerfahrene Anwender leichter verständlich. Die Kreativ-Filter sind nicht so vielfältig wie etwa bei Prisma, sie ermöglichen es aber ebenfalls – neben der manuellen bis automatischen Optimierung der Aufnahmen – den eigenen Fotos einen künstlerischen Hauch zu verleihen. (iOS und Android)

3. Camera51 – Nicht jeder ist der geborene Fotograf und hat den Blick fürs perfekte Bild. Hier setzen die Entwickler der App Camera 51 an. Sie packen reichlich optische Analytik in ihre Anwendung, die schon VOR der Aufnahme zu verstehen versucht, was der Knipser eigentlich aufs Bild zu bannen gedenkt. Ein eingeblendeter Rahmen hilft beim Anpeilen des Objekts. Das funktioniert, etwa bei Personen- oder Naturaufnahmen, recht gut. Abgeschnittene Füße oder Köpfe (sowohl bei regulären Fotos als auch bei Selfies) vermeidet die App zuverlässig, wenn sich der Nutzer an die Vorschläge zur Auswahl des Bildausschnitts hält. Für technische Optimierungen der Aufnahmen aber braucht es andere Apps. (iOS und Android)

4. Camera+/Google Fotos – Keine Frage, Apples jüngste iPhones schießen (zumeist) tolle Bilder. Wer aber etwas kreativer fotografieren will, als es die in ihren Einstellmöglichkeiten recht beschränkte Apple-Foto-App ermöglicht, braucht Software wie Camera+. Das Programm bietet sowohl vor der Aufnahme auch bei der Nachbearbeitung von Bildern (auch solchen, die mit der Apple-Kamera geschossen wurden) all jene vielfältigen Justiermöglichkeiten, die Apples Standard-App vermissen lässt. Dazu kommen Zusatzfunktionen wie extrem lange Verschlusszeiten, eine größere Auswahl aus ISO-Empfindlichkeiten und eine Vielzahl vordefinierter oder anpassbarer Filter für die nachträgliche Optimierung der Aufnahmen.
Bei Weitem nicht so mächtig wie Camera+ aber zumindest eine Alternative für eher spärlich ausgestattete Handy-App auf manchen Android-Telefonen ist Googles eigenes Foto-Programm, das nicht nur elementare Bildbearbeitungs- und –verbesserungswerkzeuge enthält. Es bietet zudem eine (überraschend gut funktionierende) visuelle Suche nach Bildinhalten; und zwar nicht bloß auf dem Handy selbst sondern auch im Bilder-Album im Google-Drive-Speicher des Nutzers – vorausgesetzt, der hat die Synchronisation der Aufnahmen aktiviert. Die App gibt’s auch für iOS-Geräte.

Digitale Dunkelkammer

5. Camera360 – Hier ist der Name Programm: Ob Bildoptimierung, Selfie-Modus mit Beauty-Funktion, Sticker- und Rahmenauswahl oder ein Werkzeug zum Erstellen von Kollagen – es gibt kaum einen Anwendungsbereich, den Camera360 nicht in irgendeiner Form abdeckt. Nicht alles ist selbsterklärend und mancher Bildeffekt mag Fotopuristen beim Anblick schmerzen. Aber als umfassender Werkzeugkasten zum Gestalten und Teilen der eigenen Bilder ist die App sehr praktisch. Wer auf dem Handy Platz sparen will oder muss, findet hier zwar nicht jedes einzelne Feature aber wohl einen brauchbaren Mix vieler ansonsten in Spezialanwendungen verteilten Funktionen (für iOS und Android)

Die beliebtesten Apps in Deutschland
Snapchat Quelle: dpa
Shpock Quelle: PR
Ebay Quelle: dpa
Spotify Quelle: dpa
Skype Quelle: dpa
Instagram Quelle: AP
Amazon Quelle: AP

6. Everyday/PhotoChron – Das Wachstum der eigenen Kinder oder die Jahreszeiten im eigenen Garten als Zeitraffer aufzunehmen, das liefert tolle Bilderverläufe und Videos ... erfordert aber auch jede Menge Ausdauer und Konstanz. Apps wie Everyday (für iOS) oder PhotoChron (für Android) helfen nicht nur (täglich, wöchentlich oder monatlich) an den nötigen Schnappschuss zu denken, sondern auch die Kamera – speziell bei Selfies – richtig zu positionieren.

7. EyeEm – Nie zuvor haben die Menschen so viele Bilder geschossen, wie in den Zeiten der omnipräsenten Smartphone-Fotografie. Millionenfach landen die Aufnahmen in den sozialen Netzwerken. Der allergrößte Teil allerdings bleibt ungeteilt. Eigentlich eine Schande, zumindest wenn man die schönsten und kreativsten Aufnahmen betrachtet, die in vielen Handyspeichern schlummern. Hier setzt das Berliner StartUp EyeEm mit seiner Mobilfoto-Community und dem integrierten Marktplatz an. Die App bietet eine Vielzahl mächtiger Werkzeuge, um Fotos aufzunehmen und zu optimieren. Dazu kommen zahlreiche Filter zur künstlerischen Gestaltung. Vor allem aber bietet EyeEm Fotografen ein globales Onlineportal, auf dem sie die besten Bilder ohne großen Aufwand zum Kauf anbieten können. Je die Hälfte vom Erlös gehen an den Fotografen und an die Plattform. (für iOS und Android)

EyeEm bietet Fotografen ein globales Onlineportal, auf dem sie die besten Bilder ohne großen Aufwand zum Kauf anbieten können. Quelle: Presse

Eine – zumindest für iPhone-Nutzer verfügbare – Alternative zu EyeEm ist Tadaa. Auch diese Plattform verbindet eine Handy-App mit sehr leistungsstarken Bearbeitungsfunktionen mit einem Online-Portal zum Bildervertrieb.

8. Hipstamatic/Retro Camera – So leistungsstark die Linsensysteme und Fotochips moderner Smartphones auch sein mögen, ans kreative Potenzial traditionell-analoger Rollfilm- und Objektiv-Kombinationen reicht auch das beste Fotohandy nicht heran. Zum Glück lasen sich die Effekte aber mithilfe von Apps wie Hipstamatic (für iOS) oder Retro Camera (für Android) ziemlich ansehnlich simulieren. Dank zahlreicher Filter für Farbe, Belichtung, Rahmen, etc. verwandeln sie das Smartphone in eine digitale Dunkelkammer. (für iOS und Android)

9. Sktchy/Dreamify – Was ist Foto, was ist Kunst, was ist Fotokunst? Nicht nur bei Prisma, auch bei Apps wie Sktchy (für iOS) und Dreamify (für Android) verschwimmen die Grenzen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie in erster Linie für die Nachbearbeitung von Bildern konzipiert sind. Und dass sie nur im Zusammenspiel von Smartphone und Internet funktionieren. Denn die komplexen Berechnungen zur künstlerischen Überarbeitung der Aufnahmen erfordern so viel Rechenleistung, dass die Apps sie nicht selbst ausführen. Stattdessen überspielen sie die Bilder an spezielle Bildbearbeitungscomputer im Internet. Ist das Foto retuschiert, lädt die Software es aufs Handy zurück. Der Umweg übers Netz gefällt nicht jedem. Wer seine Aufnahmen lieber nicht auf fremde Server geladen haben möchte, muss Apps wie diese also meiden. (für iOS und Android)

10. Snapseed – Es ist verblüffend, was die Optimierungswerkzeuge dieser App sogar aus manch höchst zweifelhaft belichtetem Foto noch hervor zu zaubern vermögen. Es gibt kaum ein Stellrädchen bei der Bearbeitung von Digitalbildern, das die Nutzer dieser App nicht justieren könnten – von der Korrektur stürzender Linien bis zu Anpassung der Helligkeitsverläufe. Dabei ist Snapseed – trotz aller Leistungsstärke – faszinierend intuitiv in der Bedienung. Eine immense Vielfalt thematisch geordneter Filter ergänzt die manuellen Optimierungsmöglichkeiten und macht das Programm des mittlerweile von Google übernommenen Startups gleichen Namens zu einem Muss für alle Fotofreunde am Smartphone. (für iOS und Android)

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