Smartphone-Gadgets So wird Ihr Handy zur Super-Kamera

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DJI Osmo: Erdbebensichere Aufnahmen

So eindeutig wie die DXO als Smartphone-Erweiterung auf die Fotografie ausgerichtet ist, so unzweifelhaft liegt der Schwerpunkt bei der Osmo des chinesischen Drohnenherstellers DJI auf der Video-Aufnahme.

Im Grunde handelt es sich bei dem Gerät um einen selbststabilisierenden Kamera-Handgriff, der es – ähnlich wie die „Steadycam“ genannten Tragegestelle für TV-Kameras – möglich machen soll, verwackelungsfreie Bilder und Videos zu schießen.

Smartphone im Osmo-Kamerahalter

Selfie-Modus auf Knopfdruck

Die integrierte 12-Magapixel-Kamera der Osmo ist an dreh- und neigbaren Gelenken aufgehängt, die es ermöglichen, die Bewegungen des Bildsensors weitgehend von denen des Kameramann/Fotografen abzukoppeln.

Pfiffig: Wer den Auslöser schnell zweimal hintereinander drückt, fährt die Kamera auf die Startposition zurück. dreifacher Druck dreht sie in Selfie-Position.

Egal, wohin man Filmen will, die Beruhigung der Aufnahmen funktioniert verblüffend gut: Selbst bei schnellen Körperbewegungen, beim Treppensteigen oder auch beim Gehen auf unebenen Untergründen hält der - im Fachbegriff Kamera-Gimbal genannte - Stabilisator den Fokuspunkt der Aufnahme verlässlich auf den Punkt gerichtet, den der Nutzer über den Steuerknopf im Handgriff vorgewählt hat.

Möglich macht das eine – bei aller Komplexität mit rund 200 Gramm Gewicht erstaunlich leichte – Konstruktion, die von Bewegungs- und Beschleunigungssensoren, einem Akku und diversen elektrischen Mikroantrieben in der Waage gehalten wird. Allerdings kommt zum Gewicht der Osmo noch das des Smartphones dazu, welches mithilfe einer Klemmkonstruktion mit dem Gimbal verbunden wird und wiederum als Display für die Aufnahmen dient.

Die entsprechenden Apps gibt es für Android- und iOS-Geräte.

Nichts für Schnappschuss-Fotografen

Anders als bei der DxO One sind bei der Osmo Kamera und Handy nur via WLAN verbunden. Das erspart den mechanischen Kontakt und verhindert, dass der Kupplungsstecker etwa beim Sturz Schaden nimmt, macht es aber erforderlich, Kamera und Smartphone zunächst über Funk zu koppeln. Das ist nicht sonderlich komplex, aber eben ein zusätzlicher Aufwand, vor der Aufnahme.

Andererseits ist die Osmo bei aller grundsätzlich problemlosen Bedienung alles andere als ein Schnappschuss-Gerät. Sie ist viel mehr ein semi-professionelles Aufnahmewerkzeug, das immerhin Videos in bis zu 4K-Auflösung, Zeitrafferfilme in FullHD-Qualität und sogar den Einsatz von Four-Thirds-Kamera-Objektiven (über ein Wechselbajonett) ermöglicht.

Rund 750 Euro berechnet DJI für die Technik, die – bei aller technischen Finesse – eine wirklich störende Schwäche hat. Den unverständlich lauten Lüfter, den die Entwickler der Kamera verpasst haben. Zumindest bei Aufnahmen in geräuscharmen Umgebungen ist der Ventilator auf dem Video allzu deutlich zu hören.

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