So ein Netzwerk-Spieler ist übrigens ein extrem vielseitiges Gerät, es holt sich nicht nur Musik vom Medien-Server, er geht über den WLAN-Router auch ins Internet und bringt von da Tausende von Webradiostationen zu Gehör. Hier ist allerdings die Klangqualität mitunter suboptimal, denn die Musik-Streams der Webradios sind fast immer stark komprimiert. Das kann man als Verkäufer durchaus erwähnen, denn das wirkt seriös.
Aber zurück zum Netzwerk-Player. Der spielt auch Musik vom USB-Speicher ab und die meisten beherrschen sogar Apple Airplay, das heißt, sie geben Musik vom iPhone oder iPad wieder. Nicht nur Musik, natürlich auch Videos und Fotos.
Wer ein iPhone, ein iPad oder ein Mobilgerät mit Android besitzt, wird die Heimvernetzung lieben. Denn jetzt kann er die ganze Anlage über das Mobilgerät steuern und – es kommt noch besser - er kann sich beim Musikhören die CD-Cover, Songtexte und weitere Infos auf dem Display des Smartphones oder Tablets ansehen. Dazu muss er nur vorher schnell die App des jeweiligen Geräteherstellers herunterladen.
Spätestens hier sollte der Kunde eigentlich schwach werden.
Wenn man sich diese Vorteile ansieht, ist das schon so etwas wie die Zukunft der Unterhaltungselektronik. Auch wenn es manchmal noch erklärungsbedürftig ist, der Bedienkomfort einer solchen Multimedia-Vernetzung ist letztlich das entscheidende Argument.
Die Musik von der Festplatte hat außerdem einen weiteren und zwar sehr großen Vorteil. Aber dazu später mehr. Ein guter Verkäufer hält sich immer für später einen Trumpf in der Hinterhand und verschießt sein Pulver nicht in den ersten Minuten.
Die Streaming-Anbieter im Internet
Typ: Radio-Streaming
Gestartet: 2008
Sitz: Berlin
Musikangebot: kein lineares Streaming
Besonderes: Auswahl von Stationen für Musikgattungen und Stimmungen, kostenloses Angebot mit Werbung und Abo-Modell
Typ:On-Demand-Streaming
Gestartet: 2007
Sitz: Paris
Musikangebot: 35 Millionen Titel
Typ: Radio-Streaming
Gestartet: 2002
Sitz: London
Musikangebot: kein lineares Streaming
Besonderes: Spielt nach Angabe von Lieblingsgruppen Musik von ähnlicher Richtung
Typ: Radio-Streaming
Gestartet: 2000
Sitz: Oakland, Kalifornien
Musikangebot: Spielt nach Vorgaben der Nutzer Musik in ähnlicher Richtung, in Deutschland nicht verfügbar
Typ: On-Demand-Streaming
Gestartet: 2005
Sitz: Berkeley, Kalifornien
Musikangebot: 16 Millionen Titel. In Deutschland nicht verfügbar
Typ: On-Demand-Streaming
Gestartet: 1999 als Tauschplattform, seit 2005 als kommerzieller On-Demand-Service
Sitz: Los Angeles
Musikangebot: 25 Millionen Titel
Typ: On-Demand-Streaming
Gestartet: 2011
Sitz: London
Musikangebot: mehr als 22 Millionen Titel
Typ: On-Demand-Streaming
Gestartet: 2010
Sitz: San Francisco
Musikangebot: mehr als 30 Millionen Titel
Typ: On-Demand-Streaming
Gestartet: 2009
Sitz: Köln
Musikangebot: mehr als 25 Millionen Titel
Typ: On-Demand-Streaming
Gestartet: 2008
Sitz: Stockholm
Musikangebot: über 20 Millionen Titel
Kabel oder Antenne
Die besagten Netzwerk-Player oder Streaming-Clients sind also so etwas wie das Herz oder das organisatorische Zentrum des Multimedia-Netzwerks. Fast jeder Hersteller der Unterhaltungselektronik hat mittlerweile Netzwerk-Player im Sortiment. A apropos Netzwerk: Die Daten fließen meistens drahtlos per WLAN vom Medienserver zum Netzwerk-Player und dann weiter zum Verstärker oder auch in andere Zimmer.
Aber lieber Kunde, wenn Ihnen die WLAN-Strahlung im ganzen Haus nicht geheuer ist, geht die Vernetzung natürlich auch per Kabel. Sehr anspruchsvolle Musikliebhaber nehmen sowieso meistens lieber das Netzwerkkabel, weil sie glauben, dass es die Audiosignale störungsfrei überträgt und die Musik dann besser klingt. Für solche Liebhaber gibt es auch richtig teure Ethernet-Kabel.
Ethernet-Buchse und die kleine Antenne sind daher auch typische Erkennungszeichen von Netzwerk-Playern. Die Stummelantenne des WLAN-Moduls ist sozusagen das Wahrzeichen der Heimvernetzung.