Biokunststoff Coca-Cola präsentiert PET-Flasche aus Pflanzen

Mit einer Flasche aus Pflanzenresten will Coca-Cola künftig CO2 einsparen. Am Müllproblem ändert das leider nichts.

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Flaschen aus Zucker waren bislang eher ein Produkt, das bei Actionfilmen zum Einsatz kam: Einmal über den Schädel gezogen, zersplittert die Flasche effektreich, ohne den Schauspieler zu verletzen.

Nun ist es Coca-Cola anscheinend gelungen, aus pflanzlichem Zucker eine PET-Flasche herzustellen. Die kann man nicht mehr für Leinwandkloppereien nutzen, aber sie soll komplett ohne Erdöl hergestellt werden.

Das ist zumindest das Versprechen, das Coca-Cola nun auf der World Expo in Mailand gegeben hat: die erste komplett aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellte PET-Flasche auf den Markt zu bringen.

Zucker in der FlascheWährend des Herstellungsprozesses werde in Pflanzen vorkommender Zucker in Bestandteile umgewandelt, aus denen PET-Plastikflaschen hergestellt werden können. Man nutze Zuckerrohr und Abfälle aus der Zuckerrohrgewinnung als Rohstoff, gab das Unternehmen bekannt. Beeinträchtigungen der Nahrungsmittelsicherheit werde man dabei vermeiden.

Es ist bereits die zweite Generation der PlantBottle – so der Name. Allerdings bestand der Vorgänger nur zu maximal einem Drittel aus pflanzlichen Rohstoffen. 35 Millionen solcher Flaschen gingen bereits über die Ladentheke. Damit habe Coca-Cola nach eigenen Angaben jährlich über 315.000 Tonnen CO2 eingespart. Bis 2020 will das Unternehmen nur noch die PlantBottle nutzen.

Kein kompletter BiokunststoffJe nach Definition wäre die Flasche damit ein sogenannter Biokunststoff. Der Begriff ist allerdings umstritten, da nicht klar definiert ist, ob er Kunststoff aus biologischen Rohstoffen oder biologisch abbaubaren Kunststoff beschreibt - aus letzterem besteht die Cola-Flasche nämlich nicht.

Trotz der Vorteile für das Klima bleibt damit ein anderes Umweltproblem bestehen: Da der Zucker in Kunststoff umgewandelt wird, muss das PET wie bei anderen Plastikflaschen recycelt werden. In Ländern ohne Pfandsystem dürfte die Flasche mit anderem Plastikmüll auf Deponien landen. Und so einfach kompostierbar, wie es etwa die Papp-Flasche von Carlsberger werden soll, sind PET-Flaschen leider nicht.

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