Förderprogramme für Gründer Die Jagd auf grüne Start-ups

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Gerade im Energiesektor ist es gar nicht so leicht, Gründer von sich zu überzeugen: "Es gibt einen starken Wettbewerb um die besten Start-ups", bestätigt Drexler, auch weil es viele Acceleratoren gibt. Große wie das europaweit arbeitende Climate KIC oder das deutsche EXIST vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Energie-Start-ups umkämpft

Aber auch noch spezialisiertere: Der Start Green Award, hinter dem das gemeinnützige Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit steht, ist derzeit im vollen Gange, Interessierte können auf der Homepage über die Finalisten abstimmen. Der Green Alley Award wird in zwei Wochen vergeben. Und Siemens hat diesen Sommer bekanntgegeben, eine Milliarde Euro in Start-ups stecken zu wollen.

"Die meisten neuen Technologien entstehen heute in Start-ups", erklärt Stefanie Zillikens, Sprecherin des öffentlich-privaten High-Tech-Gründerfonds. Der HTGF ist besonders nah dran an jungen Unternehmen, kümmert sich um sie und bringt sie – wenn gewünscht – mit den Großen der Branche zusammen. Und die sind sehr interessiert, bestätigt Zillikens.

"Disruptive Modelle kommen nicht mehr aus den Konzernen – die sich aber trotzdem weiterentwickeln müssen. Sie sind in manchen Branchen einfach auf Start-ups angewiesen", sagt sie. Nicht nur, um sie zu schlucken – manchmal reiche auch eine Kooperation oder Beteiligung.

Nachhaltigkeit ein Wettbewerbsvorteil

Aber: Wenn ein großes Unternehmen in seiner Wertschöpfungskette auf Nachhaltigkeit achtet, ist es wichtig, dass bei einer Zusammenarbeit auch das Start-up grün denkt. Und wenn nicht, kann sich die nachhaltige Ausrichtung ebenfalls lohnen, wie Miriam Kehl vom Start-up-Förderer Green Alley diesen Sommer in einem Gastbeitrag für WiWo Green geschrieben hat: "Da Rohstoffe weltweit knapp sind und immer teurer werden, haben Unternehmen, die heute schon Ressourcen sparen oder schonend produzieren, einen echten Wettbewerbsvorteil."

Nachhaltigkeit sei auch für den High-Tech-Gründerfonds ein wichtiges Kriterium, sagt Sprecherin Zillikens - wobei nur ein Teil der geförderten Unternehmen aus der Green Economy kommt.

Doch gerade der Kampf um diese Unternehmen könnte künftig mit noch härteren Bandagen geführt werden, sagt Drexler von Veolia. Denn in manchen Bereichen der Green Economy herrscht eine verkehrte Welt: Es sei ebenfalls wichtig, dass das Förderprogramm bei den Jungunternehmern gut ankomme - und schiebt gleich hinterher: "Im Cleantech-Bereich bieten wir Start-ups ein sehr attraktives Programm." Das sei wichtig, um die vielversprechendsten Unternehmen an sich zu binden.

Wer nachhaltig denkt und eine gute und vor allem umsetzbare Idee hat, da sind sich beide Expertinnen einig, der braucht derzeit nur wenig Glück, um große Unternehmen auf sich aufmerksam zu machen. Und das, obwohl mittlerweile jede fünfte Gründung in Deutschland zur Green Economy gehört. Die Jagd auf grüne Start-ups hat längst begonnen.

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In eigener Sache: Veolia ist Sponsor von WiWo Green. Dieser Artikel ist allerdings redaktionell unabhängig entstanden.

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