iStrom Apple wird Ökostrom-Anbieter

Bislang wollte Apple nur den Eigenbedarf aus Öko-Strom decken - doch nun gehen die Kalifornier selbst unter die Stromhändler.

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Ein Arbeiter außerhalb eines Apple Stores in Hong Kong. Quelle: REUTERS

Eventuell können iPhone-Fans schon bald ihre Smartphones mit erneuerbarem Apple-Strom aufladen. Der Konzern aus Cupertino hat ein Tochterunternehmen, die Apple Energy LLC, mit Sitz in Delaware gegründet. Das berichtet das Portal 9to5mac. Das Unternehmen hat bei zuständigen Behörde (der Federal Energy Regulatory Commission) eine Lizenz zum Verkauf von Strom beantragt.

Zwar könnte Apple schon heute überschüssige Energie an Stromkonzerne verkaufen, allerdings nur zu Großhandelspreisen. Mit der Zulassung als Independent Power Producer (IPP, unabhängiger Energieproduzent) kann das Unternehmen den Strom zu Marktpreisen an Endkunden verkaufen. Vorerst natürlich nur in den USA

Solarenergie für die Datenwolke

Der Technik-Konzern erzeugt bei seinen Rechenzentren in Maiden, North Carolina sowie Reno in Nevada bereits Strom aus Sonnenlicht. In diesen Serverparks betreibt das Unternehmen seine iCloud-Dienste. Zusätzlich hat Apple 850 Millionen US-Dollar in einen 130 Megawatt-Solarpark im Bezirk Monterey investiert. Betrieben wird der 5,3 Quadratkilometer große Solarpark von First Solar. Damit hat Apple den Handelskonzern Walmart als größten Abnehmer von Solar-Strom in Nordamerika abgelöst.

Auch die neue Firmenzentrale, die derzeit in Cupertino in Ufo-Form gebaut wird, soll zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie versorgt werden. Eine 14-Megawatt-Solaranlage und mit Biogas betriebene Brennstoffzellen (vier Megawatt) liefern wetterunabhängig Strom für den Apple Campus 2.

Glasböden erzeugen Strom

Auch bei seinen Läden setzt Apple auf Solarenergie. Beispielhaft ist der kürzlich im Zentrum von San Francisco eröffnete Apple Store. Entworfen hat ihn das britische Architekturbüro von Sir Norman Foster. Die Glasböden und Gasdächer in dem Gebäude wandeln Licht in Strom. Die insgesamt 130 Glas-Module des spanischen Hersteller Onyx Solar sind je 4,5 Quadratmeter groß und leisten jeweils bis zu 487 Watt (Peak). So soll der Laden pro Jahr 90.000 Kilowattstunden Strom für die Eigennutzung erzeugen. Das Geschäft am Union Square beeindruckt Besucher jedoch vor allem durch die 14 Meter hohen, gläsernen Schiebetüren.

Während Apple darauf setzt, in den sonnenstarken Monaten März bis Oktober überschüssigen Strom zu verkaufen, könnten die Pläne von Apple Energy auch noch weiter reichen. Gerüchten zufolge arbeitet der Tech-Konzern auch an einem Elektroauto. Mit Apple Energy könnte der Hardware-Hersteller den Strom für eine eigene Ladeinfrastruktur liefern oder als IPP ihn an Betreiber von Ladestationen verkaufen.

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