Licht-Revolution Schwerkraftlampe vor dem Produktionsstart

Eine Lampe für nur sechs Dollar könnte das Leben von Millionen Menschen verbessern. 2015 soll die Produktion beginnen.

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Eine neue Lampe könnte Licht in die dunklen Nächte von Millionen Menschen in Afrika und Asien bringen. Viele von ihnen müssen immer noch ohne Anschluss ans Stromnetz leben. Bislang endet ihr Tag daher meist dann, wenn die Sonne am Horizont verschwindet. Nur die etwas Wohlhabenderen können sich Petroleum-Lampen leisten, die aber laut Weltbank-Studien giftige Dämpfe und massenhaft Treibhausgas-Emissionen verursachen.

So begann im Dezember 2012 ein Artikel auf WiWo Green, in dem wir das Projekt GavityLight der beiden britischen Designer Martin Riddiford und Jim Reeves vorstellten (Text hier).

Die durchaus simple Idee hinter der Innovation: Eine kleine LED-Leuchte, ein Mini-Generator und ein rund zehn Kilogramm schweres Gewicht, das am Ende eines Kunststoffriemens hängt, spenden Licht.

Ist das Gewicht einmal per Menschenkraft hochgehoben, treibt es beim Absinken den Generator an, der Strom produziert. Für 25 Minuten soll daraufhin das Licht brennen (weitere technische Angaben finden sich unter diesem Link)

Als wir Dezember 2012 berichteten, standen die Designer gerade vor einer Crowdfunding-Kampagne und testeten ihre Lampe in Indien und Afrika. Allerdings drohte den Beiden das Geld auszugehen.

Inzwischen hat sich viel getan. Riddiford und Reeves haben ein Startup mit dem Namen Deciwatt gegründet und 400.000 Dollar im Internet für die Weiterentwicklung und Produktion der Leuchte gesammelt. Hunderte Exemplare sind mittlerweile zu Testzwecken weltweit im Einsatz.

Einmal in Massen produziert, soll die Lampe höchstens sechs Dollar kosten (rund 4,5 Euro). Als Gewicht taugen Steine oder Erde. Schon im nächsten Jahr soll die Produktion der Schwerkraftlampe beginnen.

Der Vorteile der Entwicklung gegenüber herkömmlichen Lampen sind groß: Im Gegensatz zu Solarleuchten braucht GravityLight keine Sonne und sie kommt ohne vergleichsweise teuren Brennstoff aus, der bei Petroleumlampen anfällt. Einen Nachteil hat das GravityLight allerdings: Im Vergleich zu herkömmlichen Systemen besitzt sie weniger Leuchtkraft.

Um Abends zu studieren oder einen Raum spärlich zu erleuchten, genügt sie aber allemal.

Dass Innovationen wie die von Deciwatt dringend gebraucht werden und dass sie erfolgreich sein können, beweist das Startup Solar Aid. Die Briten haben bisher rund eine Millionen ihrer Solarlampen in Afrika über lokale Franchise-Unternehmer in Umlauf gebracht. Finanziert sind die Lampen durch Spenden und die britische Entwicklungshilfe.

 

In diesem Vortrag erklärt Jim Reeves, einer der Entwickler der GravityLight, seine Entwicklung:



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