Weihnachtsgeschenke zum Basteln Mehr Experimentierkästen im Test

Wie Elektromobilität funktioniert, zeigen diese Experimentierkästen gleich unterm Weihnachtsbaum.

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Ein Experimentierkasten unter dem Weihnachtsbaum – das ist ein Klassiker. Doch statt Dampfmaschinen zu bauen und Kristalle zu züchten, basteln Kinder heute lieber Windräder oder Elektroautos. Die Spielwarenbranche hat in den letzten Jahren zahlreiche Kästen auf den Markt gebracht, die die naturwissenschaftlichen Grundlagen der erneuerbaren Energien vermitteln. Wiwo Green hat einige dieser Kästen getestet. (Weitere Kästen haben wir bereits hier vorgestellt.)

„Solarauto“, HCM Kinzel, ab 8 Jahren, ca. 18 EuroSpielzeuge für die ersten Geh- oder besser Fahrversuche mit den Erneuerbaren Energien: Der Kasten enthält einen Bausatz, mit dem Kinder Schritt für Schritt ein kleines Solarauto basteln können. Sogar in innovativer Leichtbauweise, denn als Karosserie dient eine leere Getränkedose. Die Anleitung zum Aufbau ist recht gut verständlich, bietet aber so gut wie keine weiteren Informationen zur Funktionsweise der Photovoltaik. Damit ist das Solarauto kaum mehr als ein nettes Gimmick.

HCM Kinzel bietet eine Reihe weiterer Kästen für wenig Geld, mit denen Kinder etwa einen solarbetriebenen Roboter oder ein Mini-Windrad zusammenschrauben können.

„Solar Evolution“, Kosmos, ab 10 Jahren, ca. 50 EuroHübsch ist er nicht gerade, der grüne Plastik-Hirschkäfer, der sich, angetrieben durch ein scheckkartengroßes Photovoltaikmodul, staksig in Bewegung setzt. Aber immerhin: Er veranschaulicht eindrucksvoll, welche Kraft im Sonnenlicht steckt. Ein Akku-Ladegerät (die Akkus selber liegen nicht bei) sorgt für Energie, wenn die Sonne nicht kräftig genug scheint. Fünf Modelle lassen sich mit dem Bausatz aus dem Kosmos-Kasten zusammenstecken. Dabei sind Kinder eindeutig im Vorteil – für erwachsene Hände sind manche Bauteile etwas klein. Die Hilfe ist im Grunde aber auch gar nicht notwendig, dank der detaillierten Anleitung kommen Kinder auch gut alleine klar.

Die Stärke dieses Kastens liegt im Begleitheft, das – ansprechend gestaltet und verständlich formuliert – eine gute Einführung in die Photovoltaik gibt. Zwar mangelt es hier und da an Detail- und Hintergrundinformationen. Wettgemacht wird das aber durch interessante kleine Exkurse, etwa zum Potenzial der Solarenergie oder zu den Alternativen zur Silizium-Photovoltaik.

„Solar Power“, fischertechnik, ab 8 Jahren, ca. 35 EuroWie andere Experimentierkästen zur Photovoltaik auch enthält das Produkt von fischertechnik einen Bausatz, mit dem Kinder solarbetriebene Fahrzeuge – ein Auto und einen Katamaran, dazu noch einen Ventilator – basteln können. Das braucht etwas Zeit, weil die Modelle ziemlich kleinteilig sind, ist aber dank der detaillierten Anleitung kein Problem.

So altmodisch die Verpackung daherkommt, so modern ist die Wissensvermittlung: fischertechnik setzt auf eLearning. Der Kasten enthält einen Code, mit dem sich die Käufer auf einem Webportal einloggen können. Dort finden sie allerdings neben einigen überflüssigen Filmchen lediglich ein PDF, das auf gerade einmal zehn Seiten ein paar Basisinformationen liefert, die sich auch im Begleitheft zum „Oeco Energy“-Kasten des Herstellers finden (besprochen hier). Das ist lieblos gemacht und ignoriert zudem die Möglichkeiten, die die webbasierte Vermittlung von Wissen bietet. Die Begleithefte aus Kästen anderer Hersteller, obschon „old school“ auf Papier, bieten da deutlich mehr.

„ScienceX Faszination Elektroauto“, Ravensburger, ab 8 Jahren, ca. 30 Euro„Wissenschaftlich geprüfte Experimente“ verkündet der Aufdruck auf dem Kasten. Was auch immer das heißt – die Macher haben sich hier große Mühe gegeben. Wer das handgroße Plastik-Elektroauto zusammenbastelt, lernt quasi nebenbei anhand praktischer Beispiele die Grundlagen der Elektrotechnik kennen. Zunächst gilt es, eine Schaltung sowie einen Elektromotor zusammenzubauen. Anspruchsvolle, aber kindgerechte Texte vermitteln vertiefendes Wissen. Dann geht es an die Montage des Elektroautos. Bei jüngeren Kindern sind hier die helfenden Hände eines Erwachsenen gefragt. Eine kleine Solarzelle liefert Strom für den Kondensator, der den Elektromotor antreibt. Scheint die Sonne, legt das Auto ohne Probleme Strecken von mehreren Metern Länge zurück.

Das Begleitheft spricht neben der Technologie auch Themen an, die über die Elektromobilität hinausweisen. So widmet sich ein Experiment der Frage, welche Rolle Elektroautos in einem intelligenten Stromnetz spielen könnten.

Für Erwachsene: "i-H2Go", Horizon, ca. 100 EuroDas i-H2GO (Abbildung siehe oben) sieht aus wie ein futuristisches Spielzeugauto und erlaubt tatsächlich ein Blick in die Zukunft. Denn das ferngesteuerte Fahrzeug flitzt klimaschonend über den Apshalt. Das System dahinter: Solarzellen sorgen für die nötige Energie, die das Wasser in einer Nachfüllstation in die beiden Grundstoffe Sauer- und Wasserstoff teilen. Der Wasserstoff treibt dann den Motor des kleinen Rennautos an, das mit dem iPhone gesteuert wird.

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