Grünes Hochhaus in Sydney Nirgendwo wachsen mehr Pflanzen an der Wand

Gebäudefassaden werden zu Gärten. Das grünste Hochhaus hat Stararchitekt Jean Nouvel in Sydney gebaut.

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Dass Städte grüner werden, ist überall auf der Welt zu beobachten. Sei es im übertragenen Sinne durch mehr öffentlichen Nahverkehr wie Busse, U-Bahnen und Trams oder durch eine verbesserte Fahrrad-Infrastruktur, wie sie London in Form eines Fahrradschnellweges plant. Aber auch im wörtlichen Sinne bemühen sich Metropolen um mehr Grün.

Unter anderem plant Hamburg ein "grünes Netz": Bis 2030 sollen 40 Prozent des Stadtgebiets aus Grünflächen, Spielplätzen, Gärten und Räumen zur Erholung bestehen. Aber nicht nur in der Horizontalen grünt es, sondern auch in der Vertikalen, an Wänden und Häusern.

Eines der spektakulärsten Projekte, die der Trend zu hängenden Gärten hervorgebracht hat, lässt sich seit neuestem im australischen Sydney besichtigen. Dort hat der französische Stararchitekten Jean Nouvel einen Hochhauskomplex Namens One Central Park mit 623 Wohnungen gebaut, an dessen Fassaden mehr als 200 unterschiedliche Arten von australischen Pflanzen wachsen.

Verantwortlich für die Bepflanzung war der selbsternannte Erfinder des Wandgartens, der Franzose Patrick Blanc. Er brachte Beete an den Hauswänden an, die in Streifen herunterhängen. Aber auch sonst wuchert und grünt es an der Fassade, zum Beispiel auf den Fenstersimsen. Einen futuristischen Touch bekommt das Gebäude durch die Spiegel, die Jean Nouvel wie einen riesigen Balkon am Haus installierte. Sie leiten Licht an Stellen des Komplexes, an die sonst keine Sonne fällt.

Mit insgesamt rund 1000 Quadratmetern Fläche hat One Central Park laut dem Architekten die größten hängenden Gärten der Welt.

Auch bei Architekturkritikern kommt der Bau gut an: Nouvel wurde kürzlich für den renommierten Internationalen Hochhaus Preis nominiert, der im November in Frankfurt am Main verliehen wird und alle zwei Jahre die besten Wolkenkratzer-Projekte auszeichnet. Auch der im Juni fertig gestellte Bosco Verticale (zu deutsch vertikaler Wald) aus Mailand hat es in die Endauswahl geschafft. Auf ihm wachsen nicht nur kleine Pflänzchen, sondern ganze Bäume.

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