Ikea erfindet die Küche neu... und auf einmal fehlt der Kühlschrank

Ohne Kühlschrank, aber mit Rezepteprojektor und Wassersparfunktion. So funktioniert Ikeas Küche der Zukunft.

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In zehn Jahren soll eine zeitgemäße Küche Müll vermeiden und eine nachhaltige Lebensweise unterstützen. So sieht das jedenfalls das schwedische Möbelhaus Ikea. Daher werden die Verbraucher in den Küchen der Zukunft einen Kühlschrank vergeblich suchen.

Die Küche der Zukunft hat Ikea im Projekt Concept Kitchen 2025 entworfen, zusammen mit dem Beratungsnehmen IDEO und Designstudenten der Universitäten Eindhoven (Niederlande) und Lund (Schweden). Der Möbelgigant wollte dabei wissen: Welche Küche passt am besten in die Welt und zu den Menschen im Jahr 2025?

Die Antwort sieht so aus: Statt im Kühlschrank liegen Lebensmittel künftig sichtbar unter einer Glashaube im Regal – bewusstes Lagern, wenn man so will. Unter den Behältern befindet sich ein Induktionssystem, das die Lebensmittel wahlweise kühlt oder erhitzt. Dass die Lebensmittel immer sichtbar sind, soll einen bewussteren Umgang mit ihnen fördern.

Die filmende ArbeitsflächeDas ist aber nicht das einzige Nachhaltigkeitsplus der Küche. Die Studenten machten sich auch Gedanken zum Thema Wasserverbrauch, Platzmangel und Müllaufkommen. Das schlägt sich im Design der Schränke, Waschbecken und Arbeitsflächen nieder.

Um Lebensmittelabfälle zu vermeiden und das Kochen zu erleichtern, gibt es zudem eine intelligente Arbeitsplatte mit eher ungewöhnlichen technischen Extras:

  • Induktionsspulen unter der Tischplatte fungieren als Herd.
  • Eine integrierte Waage erfasst alle Zutaten.
  • Die Küche "kennt" vorhandene Lebensmittel und projiziert passende Rezeptvorschläge auf den Tisch

Ressourcen schonen leicht gemachtDurchaus clever sind auch die Ideen zum Recyceln und Wassersparen.

Für Letzteres kann man ein schwenkbares Waschbecken nach links oder rechts bewegen, um noch verwendbares, sogenanntes Grauwasser etwa in den Geschirrspüler zu kippen. Sehr schmutziges Schwarzwasser kippen die Köche in den Abfluss auf der anderen Seite.

Große Mengen Plastikmüll vermeidet der bewusste Konsument idealerweise schon beim Einkaufen. Den Plastikmüll, der trotzdem anfällt, sortiert und zerkleinert die Concept Kitchen.

Abgesehen von Spielereien wie der Videofunktion, mit der ich mir quasi mein Kochbuch anschauen oder versenden kann, bietet das Küchenkonzept durchaus spannende Denkanstöße. Das Problem: Ob es die Küche je geben wird, ist ungewiss. Aber vielleicht lassen sich ja auch andere Unternehmen von den Ideen inspirieren...

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