Meeresspiegel Ausdehnung durch Hitze lässt Wasser deutlich schneller steigen

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Am schlimmsten sieht es jedoch mit Abstand in der Arktis aus. Bereits im Jahr 2000 wurde dort die Zwei-Grad-Marke überschritten. Damals hatte sich die Durchschnittstemperatur auf der Erde gerade einmal um 0,6 Grad erhöht. Bei einer Klimaerwärmung um durchschnittlich zwei Grad steigen die Temperaturen in den nördlichsten Regionen schon um ganze sechs Grad – mit entsprechenden Folgen. Aus Sicht der Forscher sei das Zwei-Grad-Ziel daher sehr abstrakt und verharmlose die tatsächliche Wirkung des Klimawandels eher.

Diese Ansicht vertritt auch ein internationales Forscherteam der Universitäten Oregon, Harvard, MIT, Oxford und Bern. Sie haben in einer Studie nachgewiesen, dass der Meeresspiegel drastisch ansteigen wird. Über das Jahrtausend gesehen um Meter - was dann für Milliarden Menschen die Aufgabe ihres Wohnortes bedeuten würde. Die Politik nehme das Thema nach wie vor nicht genügend zu Kenntnis, kritisieren die Forscher. Viel weiter als bis zum Ende des Jahrhunderts denke niemand.

Allein die Treibhausgasemissionen, die wir bis heute freigesetzt haben, verursachen einen Klimawandel, der über mindestens 10.000 Jahre andauern werde. Mit drastischen Folgen für alles Leben auf unserem Planeten. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des internationalen Expertenteams, das im Wissenschaftsmagazin Nature Climate Change veröffentlicht wurde.

Die Prognose der Forscher für das schon heute nur noch schwer erreichbare Zwei-Grad-Ziel sieht eher düster aus. "Wir können keine 25 Meter hohen Mauern bauen, um uns zu schützen", sagt Peter Clark von der Universität Oregon. Städte wie Rio de Janeiro, New York, Shanghai oder Kairo würden dann von der Landkarte verschwinden.

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