Mobiler Akku iPhone und Co. lassen sich jetzt per Kurbel laden

Strom aus der Steckdose? Wird überschätzt! Das US-Startup Eton hat eine Kurbelbatterie entworfen.

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Football-Fans verfolgten an diesem Sonntag gerade das diesjährige Super-Bowl-Finale, als in New Orleans die Lichter ausgingen. Mehr als dreißig Minuten legte ein Blackout das wichtigsten Sportereignis der USA lahm. Wer im Superdome saß und seinen Freunde davon erzählen wollte, der brauchte einen vollen Handy-Akku. Oder ein Gadget, das das US-Unternehmen Eton auf den Markt gebracht hat.

Der Hersteller baut seit 1986 nach eigenen Angaben Mobilgeräte für das "tägliche Abenteuer" und kooperiert dafür etwa mit dem deutschen Elektronikhersteller Grundig. Die Geräte sind meist teuer, aber funktional: Ein Radio etwa hat das Unternehmen entworfen, das über eine Solarzelle mit Strom versorgt wird - oder die BoostTurbine 2000.

Auf den ersten Blick sieht das Ladegerät wie ein gewöhnlicher mobiler Akku aus, der ein Handy aufladen kann, wenn keine Steckdose in der Nähe ist. Das 60 Dollar teure Gerät passt in jede Hosentasche, ist aus Alimunium, wiegt 200 Gramm und blaue LED-Leuchten zeigen den Ladestand an. Eine Akku-Ladung füllt laut Hersteller ein leeres iPhone oder Android-Smartphone komplett auf. Die zehn Dollar günstigere Version leistet etwa die Hälfte.

Diese sogenannten Battery-Packs sind nicht neu. Was das Technikspielzeug von Eton aber einzigartig macht: An der Seite ist eine schwarze Kurbel im Gehäuse versenkt, die man etwa dann fleißig drehen kann, wenn auch das Battery-Pack leer ist. Eine Minute Kurbeln genügt laut Hersteller, um dreißig Sekunden zu telefonieren oder einige Kurznachrichten zu schreiben. Auch Digitalkameras und MP3-Player können damit fitgekurbelt werden, sofern sie einen USB-Adapter haben.

Theoretisch wäre es also möglich, mit der BoostTurbine Mobilgeräte ohne Steckdose komplett aufzuladen. So ließe sich eine Menge Strom sparen: Alleine mit der Energie, die nötig ist, um alle 2010 verkauften iPhones aufzuladen, könnte man auch 357 Jahre eine Glühbirne leuchten lassen.

Allerdings bedarf es dafür übermenschlicher Muskelkraft. Geht man davon aus, dass ein Smartphone mit vollen Akkus etwa sieben Stunden langes Telefonieren durchhält, müsste man vierzehn Stunden für einen vollen Akku kurbeln. Aber danach weiß man wohl, wie sich ein Hamster in seinem Rad fühlt.

Das ganze gibt es auch als Kurbelradio, hier im Video:



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