Nachgehakt 18-Jährige wird dank DIY-Taschenlampe zum Tüftler-Star

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"Ehrlich gesagt, war es eine große Überraschung für mich, dass so viele Leute sich für mein simples Projekt für Wissenschaftsmessen begeistert haben", sagt Ann. Einladungen ins Fernsehen wie zu Jimmy Fallon, zahlreiche Preise, Stipendien von Unternehmen wie Shell kamen. Sie wurde vom TIME magazine im Jahr 2014 in die Liste der 30 einflussreichsten unter 20-Jährigen aufgenommen und von der Teen Vogue als einer der Global Earth Angels ausgezeichnet. Sie tritt als Botschafterin von Wissenschaftsplattformen auf und modelt für das japanische Modeunternehmen Uniqlo.

Die Bühne der TEDxTeen betrat sie in High-Heels und schwarzer Leggins. Die Organisatoren von Tech-Konferenzen können die von männlichen, mittelalten Nerds geprägten Podien nun mit einer eine jungen, smarten, charmanten und attraktiven Frau auflockern. Die Campaigner, die hierzulande Mädchen für MINT-Fächer begeistern wollen, würden sicherlich einiges für eine deutsche Ann Makosinski geben.

Zwischen Studentenleben und Showgeschäft

Es ist eine große Rolle, an die sie geraten ist - und die sie trotz ihres Studiums zu erfüllen scheint. "Es ist definitiv ziemlich schwierig das Lernen für die Schule mit all meinen Leidenschaften außerhalb des Stundenplans auszubalancieren", sagt sie. "Aber irgendwie habe ich es geschafft, die letzten Jahre durchzuziehen". Sie beendet den Satz in ihrer Mail mit einem Emojicon: einem Gesicht, das die Zunge heraus streckt. Das wirkt lässig. Ein ausgelassenes Studentenleben sieht dennoch anders aus.

Im Internet demonstriert sie ihre Jugend, posiert mit Selfies auf Instagram und lässt ihre Follower bei Twitter und Youtube an ihrem Leben teilhaben. Sie weiß mit ihrem Alter zu spielen, wenn sie wieder in die Rolle der zielstrebigen Jungunternehmerin schlüpft. Sie wiederholt vor dem Publikum des TEDx-Talks, dass sie erst 18 Jahre alt sei. Sie gehört zur Generation der Digital Natives und würde dennoch kein Smartphone besitzen, weil sie das zu sehr von der effizienten Arbeit ablenken würde. Die Anleitung auf der Seite der Huffington Post darüber, wie Teenager zum Erfinder werden, beginnt sie mit dem Satz: "Ich habe nur eine halbe Stunde, um diesen Artikel zu schreiben. Los geht’s!"

Es ist schwer zu sagen, ob sie mit geschicktem Understatement oder mit ehrlicher Bescheidenheit von ihren Erfindungen spricht: "Ich habe definitiv nicht gedacht und denke auch immer noch nicht, dass sie sehr cool sind."

Medienkritik einer Weltverbesserin

"Ich weiß, dass ich es mag, Probleme zu lösen von Menschen, die weniger Glück hatten als ich oder weniger Möglichkeiten haben, selbst auf eine Lösung zu kommen: die Alten, Kranken und Armen", sagt sie. Vielleicht ein wenig zu viel Pathos und Selbstinszenierung.

Auf die Frage, ob sie einen Rat habe, wie andere junge Frauen dazu motiviert werden könnten, Berufe in der Tech-Branche anzustreben, antwortet sie: "Ich denke, der beste Weg ist es, Frauen und Technik in den Medien in einem positiveren und weniger klischeehaften Bild darzustellen. Warum stellen wir in den Medien immer nur Menschen zur Schau, die ohne jeglichen Grund berühmt sind? Präsentiert Menschen, die etwas auf der Welt verbessern", empfiehlt sie den Medien. Dem können wir uns wiederum voll und ganz anschließen.

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