8,0 Megawatt In Dänemark entsteht das größte Windrad der Welt

Das erste Rotorblatt ist fertig und wird bereits intensiven Tests unterzogen. Ende des Jahres soll der erste Prototyp in Bremerhaven stehen.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Für die Fertigung des riesigen Rotorblatts braucht es schon eine große Halle. (Foto: LM Wind Power)

88,4 Meter - so lang ist das größte Rotorblatt der Welt. Eingesetzt wird die aus Karbon und Glasfaser bestehende XXL-Version für eine Windenergieanlage (WEA) von Adwen mit einer Nennleistung von acht Megawatt (MW) und einem Rotordurchmesser von 180 Metern. Sie soll die Stromerzeugungskosten senken und den Ertrag erhöhen.

Das Unternehmen rechnet damit, jährlich 40.000 MW Strom zu erzeugen – mehr als jede andere Anlage bisher. Das erste der drei Rotorblätter wurde jetzt im Werk von LM Wind Power in Lunderskov (Dänemark) fertiggestellt und wird in Aalborg ausgiebigen Tests an der Konstruktion unterzogen, auch im Hinblick auf die Materialermüdung. Ende des Jahres soll der erste Onshore-Prototyp in Bremerhaven errichtet werden.

Die Serienproduktion ist für 2018 geplant. Die WEA soll künftig in einem 75-Quadratkilometer großen Offshore-Park 16 Kilometer vor der Küste Frankreichs zum Einsatz kommen, in dem Adwen 62 solcher 8-MW-Turbinen aufstellen will.

88,4 Meter optimale Länge

Aber wieso genau 88,4 Meter? Die Rotorblattlänge sei der beste Ausgleich zwischen Wirkungsbereich, Energieproduktion, Gewicht sowie Lasten, die auf die Windkraftanlage wirken, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Die Kombination trage zu den konkurrenzfähigsten Stromerzeugungskosten der Branche bei.  

„Wenn man die größte Windkraftanlage der Welt baut, ist fast alles, was man tut, eine beispiellose Herausforderung", sagt Luis Álvarez, Adwen General Manager. Damit löst Adwen, das jeweils zur Hälfte dem Atomkonzern Areva und der spanischen Gamesa gehört, die 7-MW-Anlage von Siemens ab - bisher die größte Windturbine, die Offshore eingesetzt wurde. Die getriebelose Anlage verfügt über einen Rotor mit 154 Metern Durchmesser und kann nach Unternehmensangaben jährlich 32 MW Strom erzeugen.

Siemens nach Fusion mit im Geschäft

Künftig haben die Münchner bei Adwen allerdings einen Fuß in der Tür. Der spanische Windturbinenbauer Gamesa und Siemens legen ihre Windkraftsparten zusammen. Mit der Fusion entsteht ein weltweit führender Anbieter von Windrädern mit einem Umsatz von rund 9,3 Milliarden Euro. Siemens ist Europas größter Anbieter von Windanlagen auf See in Nord- und Ostsee, wohingegen Gamesa Onshore in Lateinamerika und in Schwellenländern stark vertreten ist.  

Onshore hat schon seit Jahren Enercon mit dem 7,5 MW- Windrad weltweit die Nase vorn. Die Anlage mit einer Nabenhöhe von 135 Meter und einem Rotordurchmesser von 127 Metern kann jährlich bis zu 6.000 Haushalte mit Strom versorgen.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%