Camping Multifunktionszelt erzeugt eigenen Strom

Ein Brite hat ein Zelt erfunden, das mit Solarmodulen und einem System zur Wärmeregulierung ausgestattet ist. Via Crowdfunding kam die Finanzierungssumme in Rekordzeit zusammen.

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Das Pop-up-Zelt

Wer gerne zelten geht, kennt es: das Problem mit dem Strom. Schließlich sollen auch beim Übernachten im Freien Smartphone, kleiner Kühlschrank und andere technische Geräte geladen werden und funktionieren.

Umständliche KFZ-Stecker fürs Auto und Stromgeneratoren, die mit Benzin laufen, könnten in Zukunft aber zu Hause bleiben – zumindest, wenn man das "Cinch!"-Zelt dabei hat. Das von dem Briten Jake Jackson erfundene Multifunktions-Zelt erzeugt nicht nur Strom, sondern hat auch ein eingebautes System zur Wärmeregulierung.

Jackson konzipierte das erste "Cinch!" bereits vor sieben Jahren, damals in der Garage seiner Eltern. Er war auf der Suche nach einem Zelt, das einfach zu benutzen und nicht zu teuer war. Was ursprünglich nur für ihn selbst gedacht war, wollten nach und nach auch viele seiner Freunde haben.

Das Zelt reguliert die Temperatur automatisch

Mit Hilfe von Crowdfunding finanzierte er damals die Zelte. Für die weiterentwickelte Version des "Cinch!" hat er nun erneut Geld eingesammelt: Innerhalb von nur 16 Minuten kam die Finanzierungssumme von 32.000 Pfund zusammen. Im Herbst will Jackson mit der Produktion beginnen, ein halbes Jahr später soll das "ultimative Pop-up-Zelt", wie er es nennt, ausgeliefert werden.

"Cinch" heißt auf Deutsch übersetzt Kinderspiel, was sich insbesondere auf den einfachen Aufbau des Zeltes bezieht: Das Gerippe besteht aus faserverstärkten Kunststoffstäben, die extrem elastisch sind. Beim Aufbauen entfalten sie sich.

Ein paar Heringe mit eingebauten Leuchtdioden, die nachts strahlen, reichen, um es zu befestigen. Die Außenhülle des Zeltes reflektiert Licht, sodass das Zelt bei Nacht ein wenig leuchtet, wenn der Mond scheint oder eine Taschenlampe darauf gerichtet ist.

Um Kondensation im Inneren zu verhindern, besteht die Hülle aus einer Doppellage Zelttuch. Ein Überwurf, der extra mitgeliefert wird, reflektiert die Wärmestrahlen der Sonne – so soll sich das „Cinch!“ nicht zu stark aufheizen. Damit es insbesondere nachts im Innern trotzdem warm ist, besteht der Boden aus extra dickem Material zur Wärmeisolation.

Verpackt in einer Minute

Auf dem Zeltdach lässt sich ein Solarmodul befestigen, das ein Power-Pack auflädt. Es hat zwei USB-Steckdosen, sodass gleich zwei Smartphones oder andere kleine Elektrogeräte aufgeladen werden können. Die Kapazität reicht für sechs Ladevorgänge.

Das größte Zelt, für vier Bewohner ausgelegt, wiegt ganze neun Kilogramm. Zu einer Scheibe zusammengelegt, hat es einen Durchmesse von 90 Zentimetern.

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von Ruth Herberg

Auch wenn Jake Jackson ein günstiges Zelt konzipieren wollte, hat "Cinch!" seinen Preis: Die größte der drei Versionen soll 350 Euro kosten, das Vorzelt kostet extra. Dafür ist der Abbau schnell erledigt: Wenn man weiß, wo man zupacken und wie man es falten muss, ist das Zelt innerhalb einer Minute verpackt.

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