Grüne Mobilität Drei deutsche Startups, die Sie kennen sollten

Diese drei Startups zeigen, wie man die Bürger für nachhaltige Mobilitätskonzepte gewinnen kann – und das mit ebenso einfachen wie pfiffigen Ideen.

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Die grüne Startupszene in Deutschland blüht. Auch wenn in der Internetbranche die USA mit Giganten wie Google und Facebook in der Vergangenheit bewiesen haben, wie aus kleinen Firmen riesige Unternehmen werden können, braucht man sich gerade im Bereich Green Economy hierzulande nicht zu verstecken.

Das belegt auch eine aktuelle Studie der Lausanner Wirtschaftsschule IMD. In deren World Competitive Yearbook belegt Deutschland in der Kategorie "Green technology solutions" den vierten Platz – weltweit.

Hier stellen wir drei Startups aus dem Bereich der grünen Mobilität vor, die aus Deutschland stammen und zeigen, wie Mobilität in Zukunft funktionieren könnte.

E-Bee - Stromer an der Laterne ladenBisher scheitert die Elektromobilität bei Autos unter anderem auch, dass eine Ladeinfrastruktur fehlt. Das Startup E-Bee will das ändern - mit einem Konzept, das ebenso einfach wie genial klingt: Einfach Straßenlaternen zu Ladestationen für Stromer umfunktionieren.

2011 von Henning Heppner und Robert Mitschke gegründet, hat es das Unternehmen mittlerweile schon bis in die Bundeshauptstadt gebracht. In Berlin stehen derzeit sieben Bewerber im Wettstreit darum, wer die Stadt mit neuen Ladepunkten ausrüsten darf. Sollte E-Bee, indirekt durch EON an dem Verfahren beteiligt, den Wettbewerb gewinnen, übernimmt der Energieriese die Ladetechnik des Startups. So könnten bis Ende des Jahres 200 neue Ladestationen, bis Ende 2015 sogar 800 neue Tankpunkte von E-Bee in der Hauptstadt entstehen.

Dabei ist die Technik von E-Bee relativ einfach einzubinden. Viele Laternen, wie in Berlin, führen in ihrem Inneren eine zweite Stromleitung, Phase genannt, die ungenutzt ist. Hier zapft der Elektriker von E-Bee den Strom für die Ladesäule ab, stellt die Säule neben der Laterne auf und schon kann geladen werden.

Das spart Kosten, da aufwendige Genehmigungsverfahren ebenso entfallen wie Tiefbauarbeiten zur Verkabelung der Ladesäule. "Alleine in der Produktion sind unsere Ladesäulen 60-70 Prozent billiger als herkömmliche Ladesäulen", erklärt Henning Heppner, Geschäftsführer bei E-Bee.

Einzige Einschränkung: Die Laternen müssen gewisse Anforderungen erfüllen, wie eine zweite Leitung und genügend Saft auf derselben, um die E-Bee-Station zu beliefern.

Cargo eBike - Das Fahrrad wird zum Mini-LKWRadfahren liegt im Trend. Doch was ist, wenn mal etwas mehr als der Einkauf aus dem Supermarkt über eine längere Distanz transportiert werden soll? Schon bei einer Getränkekiste kapitulieren die meisten Fahrräder oder ihre Fahrer.

Für diese Fälle schafft das Startup Urban-e nun Abhilfe. Hier werden Fahrräder produziert und unter dem Slogan "Ich ersetze ein Auto" verkauft. Denn die Fahrräder des Startups mit Sitz in Glashütte und Berlin haben eine große Ladefläche zwischen Lenker und Vorderreifen, auf dem bequem mehrere Getränkekisten oder sogar Möbel Platz finden.

Der Clou bei dem Ganzen: das Fahrrad ist auch in einer Version mit Elektromotor erhältlich. Bis zu 250 Kilometer Reichweite gibt man bei Urban-e für das Lastenpedelec mit dem Namen iBullitt an. Außerdem soll die Ladefläche bis zu 100 Kilogramm Zuladung aushalten. In Berlin transportiert sogar ein Raumausstatter seine Produkte mit dem iBullitt durch die Hauptstadt, spart damit Benzinkosten und Parkplatzgebühren.

Ein Berliner Logistikunternehmen, das das iBullitt nutzt, hat noch größeres vor: Es speichert die Fahrdaten seiner Mitarbeiter, die das Gefährt nutzen und übermittelt diese an das deutsche Zentrum für Luft-und Raumfahrt. Hier will man erforschen, wie sich diese Spezialfahrräder in Zukunft optimal nutzen lassen.

Ganz günstig ist das Ganze allerdings nicht, die Einstiegsvariante des iBullitt kostet 3790 Euro. Dennoch scheint es beliebt zu sein: Aktuell muss man rund zehn Wochen auf den elektrischen Lastenesel warten.

 E-Bike Finder - Bringt Licht in den Pedelec-DschungelWar ein E-Bike vor wenigen Jahren noch ein Exot auf deutschen Straßen, finden sich die Fahrräder mit elektrischer Trittunterstützung mittlerweile überall. Ob beim Fahrradhändler oder im Supermarkt - Überall gibt es die Räder mit Motor zu kaufen. Da fällt eine Auswahl nicht leicht, zumal es riesige Unterschiede in Antriebstechnik, verwendeten Materialien und natürlich dem Preis gibt.

Hier will die Webplattform E-Bike Finder Abhilfe schaffen. Mehr als 1500 verschiede Modelle hat das Startup in seinen Datenbanken. Außerdem kann man sich umfangreich über unterschiedliche Antriebstechniken, gesetzliche Regelungen und passende Händler informieren. Daneben gibt es eine Kaufberatung, die mittels weniger Klicks das optimale Pedelec aussucht.

E-Bike Finder hat auch eine eigene App, sodass auch unterwegs oder bei einem Spontankauf die Onlineberatung stets verfügbar ist.

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