Terrawatt-Inititative Milliardäre wollen Solarprojekte vorantreiben

20 Staaten und eine Gruppe Milliardäre um Bill Gates wollen der Solarenergie weltweit zum Durchbruch verhelfen.

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Bis zum Jahr 2030 sollen weltweit eine Billion Dollar in neue Solarprojekte investiert werden. Das hat die  International Agency for Solar Technologies and Applications (Insta) beim Klimagipfel in Paris verkündet.20 Staaten haben sich dazu verpflichtet, zu der immensen Investitionssumme beizutragen. Der französische Energieriese Engie (vormals GDF Suez) will mit seiner Terrawatt-Initiative das Projekt voranbringen.

Der Name ist ein Wortspiel, schließlich heißt "Terra" auch Erde - gleichzeitig gibt es das werbewirksame Ziel, eine Gesamtleistung von einem Terawatt, also einer Million Megawatt zu erreichen. Das entspricht rund 700 großen Kernkraftwerken (die allerdings 8000 Stunden pro Jahr liefen, während Solarkraftwerke auf allenfalls 2500 Jahresstunden kommen.

Unterstützung kommt von der Breakthrough Energy Coalition - einem Zusammenschluss der bekanntesten Milliardäre der Welt. Darunter Bill Gates (Misrosoft-Gründer), Mark Zuckerberg (Facebook), Jack Ma (Alibaba), Jeff Bezos (Amazon), Meg Whitman (HP), George Soros, Vindo Khosla und Richard Branson. Eine konkrete Summe nannten sie noch nicht, doch die bekannten Unternehmer dürften über einer Milliarde US-Dollar bereitstellen.

Energie für arme LänderIm Herbst hatte Narendra Modi, Premierminister in Indien, einem der 20 Mitgliedsländer der Insta, seine Absicht bekundet, in den nächsten Jahren Solarkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 100.000 Megawatt zu bauen. In den Tropen gebe es weit mehr als 100 sonnenreiche Länder, die bei Insta Mitglieder werden könnten, um saubere und erschwingliche Solarenergie zu entwickeln.

Tatsächlich sollen vor allem Entwicklungsländer in den Genuss der neuen Solarkraftwerke kommen. Mehr als eine Milliarde Bürger dieser Staaten haben keinen oder nur sporadischen Zugang zu elektrischer Energie. Deren Lebensqualität zu verbessern gehört zu den Absichten von Insta. Nicht zuletzt soll den Menschen damit ein wichtiger Grund genommen werden, ihr Land zu verlassen und beispielsweise nach Europa zu flüchten.

Die gleiche Absicht steckt hinter den Projekten von Google, Facebook und des Elektroautoherstellers und Raketenbauers Tesla/SpaceX. Sie wollen unabhängig voneinander mit Ballons, Solarflugzeugen und Satelliten unterversorgten Regionen vor allem in der Dritten Welt Zugang zum Internet verschaffen.

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