Innovationen Die Zukunftsmacher: Hightech aus Deutschland

Mobilität, Umwelt, Krebstherapie: Eine exklusive Studie des Europäischen Patentamtes zeigt, bei welchen Technologien Deutschland Weltspitze ist. In einer dreiteiligen Serie porträtiert die WirtschaftsWoche die Forscher, in deren Labors die Jobs und Produkte von morgen entstehen.

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Siemens-Forscher Maximilian Fleischer Quelle: Robert Brembeck für WirtschaftsWoche

Behutsam schiebt Maximilian Fleischer das fingernagelgroße Plättchen auf seinem Schreibtisch hin und her. Es sieht auf den ersten Blick aus wie ein simpler Mikrochip. Doch das Silizium-Teilchen auf dem Tisch des Chefs der Sensorgruppe in der zentralen Siemens-Forschung ist viel mehr: Auf seiner Oberfläche kleben drei winzige Rezeptoren. Sie messen Kohlendioxid, Feuchtigkeit und Gerüche in der Luft. Mit Hilfe dieser Informationen kann der Chip die Belüftung in Gebäuden so steuern, dass immer ein gesundes, leistungsförderndes Raumklima herrscht und zu keiner Zeit Energie verschwendet wird.

Die Gebäudetechniker des Münchner Elektromultis Siemens suchen seit Jahren nach einem solchen Multitalent. Doch bislang war es unmöglich, so ein Gerät zu einem vertretbaren Preis zu bauen.

Dank Fleischers Erfindergeist geht das jetzt. Und ganz nebenbei eröffnet die Innovation aus dem Hause Siemens dem Münchner Konzern und der gesamten Elektronikindustrie einen neuen Milliardenmarkt. Denn mit Sensoren ausgestattete Chips werden zukünftig nicht nur in Gebäuden eingesetzt. Sie werden schon bald auch Klimaanlagen in Autos steuern, Motoren aller Art verbessern und sogar schwere Krankheiten wie etwa Lungenkrebs frühzeitig erkennen.

Wie geht es nach der Krise weiter?

Es sind die vielen kleinen und großen Innovationen, die Deutschland zu einer führenden Industrienation gemacht haben: vom Fernsehen über das Auto bis zum Computer. Seit Jahrzehnten sind Innovationen die Basis für unseren Wohlstand und unser Wirtschaftswachstum. Doch wie gut sind wir für die Entwicklungen von morgen aufgestellt? Mit welchen Ideen bereiten sich die Unternehmen zum Beispiel auf die künftige Energieversorgung vor? Wie werden die Produkte von morgen hergestellt? Und wie sehen umweltverträgliche Autos aus?

Gerade in der Krise fragen sich viele: Wie geht es anschließend weiter? Um Antworten zu finden, haben Redakteure der WirtschaftsWoche führende Unternehmen und Forschungseinrichtungen besucht, Wissenschaftler befragt und mit dem Europäischen Patentamt nach den wichtigsten Innovatoren Deutschlands geforscht.

Ermutigendes Fazit

Das Ergebnis ist eine dreiteilige Serie über die innovativsten deutschen Unternehmen, die wichtigsten Zukunftstechniken und die Menschen hinter den Erfindungen. Zugleich zeigt die Patentstatistik, wie Deutschland im internationalen Technologiewettlauf abschneidet, welche Unternehmen die meisten europäischen Patente anmelden und in welchen Sektoren Deutschland Schwächen hat.

Das ermutigende Fazit: Zahlreiche Produkte mit enormem Marktpotenzial stehen unmittelbar vor der Markteinführung. Im Münchner Forschungszentrum etwa unterzieht Siemens-Forscher Fleischer seine neuen Sensorchips gerade letzten Härtetests. Spätestens nächsten Sommer sollen seine Gas-Sensoren einsatzbereit sein. „Der Markt schreit danach“, sagt der 48-Jährige. Fleischer möchte nicht allein für wissenschaftlichen Ruhm arbeiten, sondern etwas bewegen. „Deshalb bin ich in die Industrieforschung gegangen.“

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