iPad Air 2: Neue Sim-Karten Apple macht Mobilfunkbranche verrückt

Jetzt stellt Apple auch die Mobilfunkbranche auf den Kopf. Durch die neuen Sim-Karten kann der Nutzer den Mobilfunkanbieter wechseln - schlecht für die Branche, gut für den Nutzer.

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Die neue Generation iPad: Jetzt sollen Nutzer zwischen Mobilfunkanbieter hin und her wechseln können. Quelle: AFP

Düsseldorf Apple macht alle verrückt: die Kunden, die Konkurrenten und jetzt auch die Mobilfunkanbieter. Der US-Konzern stattet den neuen Tablet-Computer iPad Air 2 nämlich mit einer programmierbaren Sim-Karte aus. Das bedeutet, dass Nutzer damit ohne Aufwand zwischen verschiedenen Mobilfunkbetreibern wechseln können; das könnte fatal werden für den herkömmlichen Anbieter.

Die Technologie könne das bisherige Verhältnis zwischen den Mobilfunkbetreibern und Kunden grundlegend ändern, sagt Ian Fogg vom Marktforschungsunternehmen IHS. Dadurch, dass es einfacher wird, zum Betreiber mit den jeweils günstigsten Tarifen zu wechseln, kämen die Gewinne und Umsätze der Mobilfunkkonzerne unter Druck.

In Deutschland sträubt sich Platzhirsch Telekom gegen die Neuerung. „Wir werden das Gerät in Deutschland nicht mit der Apple-Sim anbieten“, sagt ein Sprecher. Telekom-Rivale Vodafone wollte sich dazu nicht äußern.

Apple hatte die neue Technologie am Donnerstagabend vorgestellt. Beim Netzbetreiber-Wechsel müssen Besitzer des neuen iPads künftig nicht mehr die Sim-Karte auswechseln, sondern können direkt auf dem Gerät zwischen den Anbietern wählen.

Die Mobilfunkbranche hatte sich jahrelange gegen die Einführung einer solchen Karte gesträubt. Allerdings wird die neue Technologie bislang nur in Großbritannien und den USA von den Handynetz-Betreibern unterstützt.

Vor allem für die US-Einwohner könnte diese Erfindung eine enorme Erleichterung: In abgelegenen Gegenden ist häufig nur ein Mobilfunkanbieter verfügbar. Ein problemloser Wechsel des Netzbetreibers ist also die einzige Möglichkeit, hier auch erreichbar zu sein. Deshalb bietet die Telekom-Tochter T-Mobile US die neue Sim-Karte in den Vereinigten Staaten ab sofort an.

Als eines der ersten Unternehmen bekam der Telekom-Zulieferer Gemalto die Folgen der Apple-Ankündigung zu spüren. Die Titel des niederländisch-französischen Konzerns brachen um zehn Prozent ein und fielen auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren. Gemalto stellt Chips her, die in Sim-Karten eingebaut werden.

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