Outdoor-Navigation Moderne Pfadfinder

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Nicht nur Navigationsgeräte, Quelle: AP

Den geländegängigen Geräten dagegen droht vorerst kaum ernsthafte Konkurrenz aus dem Handylager. Denn die teuren Taschentelefone sind für Offroad-Touren, bei denen Matsch und Regen drohen, denkbar ungeeignet. Outdoor-Navis wie etwa das TwoNav Sportiva mit seinem Spritz- und Staubschutz dagegen trotzen mindestens Dreck und Spritzwassergüssen. Teurere Modelle wie das Magellan Explorist 710 überstehen sogar kurze Tauchgänge in Pfützen oder Bächen. Und dank schlagfester, vielfach sogar gummierter Geräteschalen sowie versenkter Displays hinterlässt auch ein versehentlicher Sturz aus der Hand oft nicht mehr als eine Macke im Gehäuse. Da wäre das Handy längst ein Fall für die Versicherung.

Vor allem aber halten die Spezial-Navis mit acht bis zehn Stunden pro Batterieladung deutlich länger durch als Smart‧phones. Die machen im für Positionsbestimmung erforderlichen GPS-Betrieb oft schon nach zwei bis drei Stunden schlapp – lange bevor die Tagesetappe erwandert oder der Pass mit dem Rad bezwungen ist.

Keine Angst vor Tauchgängen

Sogenannte transflektive Displays sorgen bei den Outdoor-Navis außerdem dafür, dass die Geräte auch in gleißendem Sonnenlicht zumeist ein gut erkennbares Kartenbild liefern. Möglich machen das spezielle Beschichtungen, die nicht nur das Spiegeln verhindert, sondern das Licht auch von der Displayrückseite zurückwerfen. So kann der Nutzer Karteninhalte zumeist auch im Stromsparmodus erkennen, also ohne Hintergrundbeleuchtung.

Hinzu kommt, dass die Geräte standardmäßig mit Höhenmessern ausgestattet sind und zudem Satellitenempfänger besitzen, die weit empfindlicher sind als jene der GPS-Handys. Damit lassen sich nicht nur wesentlich exaktere Weg- und Höhenprofile aufzeichnen. Die Wegpeilung klappt auch noch in engen Tälern oder beispielsweise unter Lawinenverbauungen.

Vorausgesetzt, im Gerät ist die passende Karte installiert. Denn mancher Hersteller liefert seine Einstiegsmodelle nur mit groben Übersichtskarten aus oder verzichtet ganz auf vorinstallierte Wegenetze. Dann muss der Nutzer die Datensätze zu Preisen ab rund 50 Euro nachträglich dazukaufen.

Mittelklasse-Navis der Preisklasse ab etwa 350 Euro dagegen haben zumeist ordentliche Basiskarten an Bord, die neben Wander- und Radwegen auch akkurate topografische Angaben enthalten.

Die einfachere Version, sogenannte Rasterkarten, ähnelt eingescannten Landkarten klassischen Typs und ermöglicht es, den aktuellen Standort und die Richtung zum Ziel anzuzeigen. Liegen die Informationen in Form sogenannter Vektorkarten vor, kann sich der Naturfreund sogar ähnlich komfortabel führen lassen, wie das bei Auto-Navis seit Jahren Standard ist.

Auf den hochauflösenden Bildschirmen weisen dann Wegmarkierungen, teils sogar Sprachanweisungen die Richtung. Gute Geräte haben zudem Profile, mit denen der Gerätebesitzer dem Outdoor-Navi mitteilt, ob er es lieber eher geruhsam oder sportlich mag. Entsprechend wählt das Programm dann Route und Höhenprofil aus.

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