Sicherheitsrisiko Smart Home Die Hacker kommen durch den Kühlschrank

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Immer mehr Lücken

Zehn Apps für die Haussteuerung
Fritz!App FonDie App verbindet das Smartphone mit der Fritz!Box und macht so das Handy zum Festnetztelefon. Auch einen Zugriff auf das Telefonbuch der Fritz!Box wird so mit dem Smartphone möglich. Die App wird kostenfrei für iOS und Android sowie für Smartphones als auch für Tablets angeboten. Quelle: Presse
CasaRemote (HD)Diese App ist ein Alleskönner für die Haussteuerung. Sie regelt sowohl Funkschalter als auch Schalter, die an Kabel gebunden sind. Auch Türschließer und Aktoren können gesteuert werden. Nach Wunsch informiert die App auch über die Raumtemperatur und kann HiFi-Geräte bedienen. Eine Liste über die Hardware, die die App unterstützt, finden Sie hier. Preis: 19,99 Euro für iOS Quelle: Screenshot
IP-Symcom MobileGas, Wasser, Strom - die gesamte Versorgung der Mietwohnung oder des Eigenheims lässt sich mit dieser App zur Haussteuerung steuern. Dafür muss allerdings die dazugehörige Server-Software 24 Stunden am Tag auf einem Computer laufen. Preis: Für die Server-Software falls 99 Euro an, dazu kommen für die App 29,99 Euro (iOS und Android) Quelle: Screenshot
Linn KinskyFür Musik-Freunde mit Sound-Ansprüchen ist diese Audi-Streaming-App ein Muss. Sie steuert die Minn-DS-Musiksysteme, über die sich Sounds und Songs mit qualitativ hochwertigen Wandlern verändern lassen. Weil dazu hochaufgelöste Musik benötigt wird, wird diese auf dem Portal linnrecords.com zur Verfügung gestellt. Preis: Die App ist ausschließlich für das Apple Betriebssystem iOS erhältlich und gratis. Quelle: Screenshot
Loewe Media Assist AppDiese App bedient TV-Geräte und kann auch für das AV-Streaming genutzt werden. Ein elektronischer Programm-Guide liefert einen Überblick über das gesamte Fernsehprogramm. Aufnahmen von Sendungen lassen sich per Knopfdruck starten oder programmieren. Außerdem können TV-Apps auf dem iPad angeschaut werden. Die App ist ausschließlich für das iPad erhältlich. Quelle: Screenshot
Philips MyRemote AppSeit 2009 lassen ich Philips SmartTVs, die onlinefähigen BD-Player und auch die Heimkinoanlagen per App fernsteuern. Auch Musik, Fotos und Videos können über ein Netzwerk mit der App angezeigt werden. Die App ist für iOS und Android erhältlich. Quelle: Screenshot
Problem!WohnungÜber ein zentrales Netzwerk lässt sich mit dieser App die ganze Wohnung steuern: Schalter, Dimmer, Heizungen, Rollläden und so weiter. Preis: Die Zentrale namens EZcontrol XS1 ist ab 189 Euro erhältlich. Die App für iOS kostet 19,99 Euro. Quelle: Screenshot

Die Suche nach potenziell angriffsgefährdeten IT-Systemen unter den Abermilliarden vernetzten Rechnern im Internet ist einfacher, als es für den Laien scheinen mag. Spezielle Dienste, etwa die Suchmaschine Shodan, fungieren wie eine Art Google der Online-Schwachstellen. Sie verzeichnen die online erreichbaren Computersysteme, Server und die dort genutzten Softwareprotokolle.

Wahrscheinlich habe auch „Forbes“-Reporterin Hill vor ihrem Anruf bei Hausbesitzer Hatley per Shodan nach offenen Smart-Home-Systemen gesucht, sagt Experte Morgenstern – und gibt zumindest für die Produkte im WirtschaftsWoche-Test Entwarnung. „Ein vergleichbarer Angriff auf diese Systeme sollte nicht möglich sein.“

Doch die Hacker finden immer neue Sicherheitslücken, und zugleich wächst die Flut der ans Internet angeschlossenen Alltagstechnik explosionsartig: Laut dem US-Marktforscher IDC werden bis 2020 mehr als 200 Milliarden elektronische Geräte aller Art im Internet der Dinge miteinander verbunden sein – vom Auto-Navigationssystem bis zur WLAN-Zahnbürste.

Noch schlimmer, die Geräte sind mehr als nur potenzielle Angriffsziele. Das haben Forscher des auf E-Mail-Schutz spezialisierten US-Unternehmens Proofpoint im Januar nachgewiesen. Sie entdeckten ein sogenanntes Botnetz aus mehr als 100 000 zu ferngesteuerten E-Mail-Robotern versklavten Maschinen mit Web-Anschluss.

Kühlschrank mit Online-Zugang

Das hatten Hacker geknüpft, um darüber Spam-Nachrichten zu versenden. „Unter den geknackten Systemen war – neben WLAN-Routern, Multimedia-Centern und Web-fähigen Fernsehern – erstmals auch ein Kühlschrank mit Online-Zugang“, sagt Proofpoint-Manager Jürgen Venhorst. Für ihn ist klar, dass „die Zahl solcher Thingbots in Zukunft rasant wachsen wird“.

Umso mehr, als die neue Gerätevielfalt im Internet der Dinge – anders etwa als PCs und Server in Unternehmen – nicht ständig von IT-Abteilungen auf Sicherheitsmängel überwacht und aktualisiert wird. So bleibt Fans vernetzter Haushalte vorerst kaum eine Alternative, als den Schutz des smarten Heims selbst in die Hand zu nehmen. „Regelmäßige Updates für alle Geräte, ob WLAN-Router oder Funksteckdose, sind genauso Pflicht, wie die Basisstation durch ein starkes Passwort zu schützen“, empfiehlt Morgenstern von AV-Test.

Und Black-Hat-Experte Crowley rät inmitten des digitalisierten Haushalts zu analogen Hausmitteln: „Wer wirksam verhindern will, dass Späher oder Spanner durch die Web-Kamera des vernetzten Fernsehers ins Wohnzimmer schauen, sollte den Stecker aus der Steckdose ziehen – oder einfach ein PostIt auf die Kameralinse kleben.“

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