50 Ideen für eine bessere Welt Innovationen für eine gesündere Welt

Sieben Milliarden Menschen leben auf der Erde. Mehr als eine Milliarde hungert, ebenso viele haben kein sauberes Trinkwasser. Und die Mehrheit ist medizinisch unterversorgt. Die Vereinten Nationen wollen das Elend beseitigen. Weltweit machen sich Initiativen daran, das Versprechen einzulösen – mit preisgünstigen Medikamenten für die Ärmsten oder Biolandbau in Städten.

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Christian Hiß Quelle: Christian Schnur für WirtschaftsWoche

Bürger sponsern Biobauern

Höfesterben ist etwas, das Christian Hiß aus nächster Nähe kennt: Der 51-jährige Gründer der Freiburger Regionalwert AG stammt von einem Bauernhof am Fuße des Kaiserstuhls, wurde Gärtner und gründete mit 21 Jahren seinen eigenen biologischen Gemüseanbaubetrieb. Den wollte er eines Tages erweitern. Er ging zur Bank, um sich Geld zu leihen. Doch dort wies man ihn ab: Die Zeit der kleinen Höfe sei vorbei, das sei nicht lukrativ. Geld bekam er keines. Rundherum sah er, wie schwer Bauern sich taten, Finanzmittel für Traktoren oder Umbauten zu beschaffen oder gar auf eine umweltfreundliche, biologische Produktion umzustellen.

Laut Agrarbericht des Bundeslandwirtschaftsministeriums machten in den vergangenen drei Jahren knapp 21 000 Landwirte ihren Hof dicht. Die Folgen findet Hiß fatal: Die überlebenden Großbetriebe setzen auf Hochleistungs-Monokulturen und industrielle Tiermast. Zwar fallen dadurch die Preise, doch zugleich häufen sich die Skandale.

Und so suchte Hiß nach einem Ausweg: 2006 gründete er die Regionalwert AG und sammelte seither fast zwei Millionen Euro von knapp 500 Aktionären ein. Die Investoren der Bürger-AG können Aktien im Wert von je 525 Euro kaufen. Die AG investiert das Geld anschließend in regionale Betriebe, um die Bioland-Kultur zu unterstützen. Macht sie eines Tages einen Gewinn, wird der ausgeschüttet. Bislang ist es aber noch nicht so weit. Und Hiß macht auch keine Angaben zu Höhe und Zeitpunkt. Die Rendite sei seinen Investoren ohnehin nicht das Wichtigste, glaubt Hiß. Eher, dass auch diejenigen die Ökobewegung unterstützen können, die nicht täglich auf einem Biohof oder im Bioladen einkaufen.

Wie Landwirtschaft in der Stadt betrieben wird
Gestapelte GewächshäuserNahrungsmittel wie Kartoffeln oder Gurken könnten bald in städtischen Hochhäusern wachsen. Das würde Einsparungen an Kosten und Ressourcen wie Benzin und Strom bedeuten, die für den Transport von Lebensmitteln von den Feldern zum Konsumenten verbraucht werden. Illustration: Javier Martinez Zarracina
Selbst anbauen auf Dachfarmen
Fruchtbarer Ackerboden
Fischen in der Stadt
Hydroponische Gewächshäuser

Den Haupteffekt ihrer Anlage sähen viele darin, Biobauern Überleben und Auskommen zu sichern – und so die Qualität von Lebensmitteln zu erhalten. Die AG, deren geschäftsführender Vorstand Hiß ist, steckte das Kapital in 16 Betriebe rund um Freiburg. Darunter ist auch Hiß’ Gemüsehof, ein Obstgut, mehrere Biohöfe, ein Weingut, eine Bio-Catering-Firma, ein Naturkostgroßhandel und zwei Biomärkte. Außerdem kümmert sich die Regionalwert AG darum, dass die Landwirte vorzugsweise alte, regional typische, aber nahezu verschollene Obst- und Gemüsesorten anbauen. Das sei nicht nur ein Beitrag zur Biodiversität, sondern auch ein geschmacklicher Gewinn, sagt Hiß. Für sein Engagement wurde er mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt kürte ihn 2011 die Schwab-Stiftung des Wirtschaftsprofessors Klaus Schwab, dem Gründer des Weltwirtschaftsforums, zum Social Entrepreneur 2011.

Hiß glaubt, dass sich das Finanzierungsmodell und die Idee des biologischen Landbaus seiner Regionalwert AG auch auf andere Regionen übertragen lasse. Die AG gründete 2011 deshalb einen Dachverband und einen ersten Ableger in Bayern. In diesem Jahr sollen weitere Regionen Deutschlands folgen. Hiß sieht sein AG-Modell aber auch als Vorbild für weniger entwickelte Länder. Denn was hierzulande den Bioanbau so teuer mache – die viele Handarbeit –, sei dort kein Problem: „Dort fehlt es am Geld, nicht aber an Arbeitskräften.“

Keimfreie Wasserversorgung

Wassermangel Quelle: AP

Die Wasser-Spender

Weltweit hat eine Milliarde Menschen kein sauberes Trinkwasser. Ihnen will der ehemalige Unternehmensberater François Jaquenoud helfen. Der Franzose hat ein Finanzierungskonzept ersonnen, mit dem sich wenig begüterte Dorfgemeinschaften die gleiche Reinigungstechnik leisten können, mit der Wohlhabende ihre Gartenpools keimfrei halten. In Kambodscha unterstützt seine 2003 in Paris gegründete Organisation 1001 Fontaines pour demain mit dem Modell bereits 100 000 Einwohner in 58 Ortschaften. Sie reinigen ihr teils schlammiges Wasser aus Seen und Flüssen mit Filtern und UV-Lampen. Deren ultraviolettes Licht tötet Bakterien. Ein
Solarpanel erzeugt den Strom. Die Dörfer verkaufen das saubere Trinkwasser in Kanistern und finanzieren daraus den Betrieb. Der Anlagenbauer Comap aus Lyon und der französische Lebensmittelkonzern Danone spendieren den Bau der Anlagen.

Wachstum der Mega-Metropolen
Platz 10: N.Y.-Newark (USA)Bereits 1960 lebten rund 14 Millionen Menschen im Großram New York- Newark. Laut Prognosen sollen es 2020 über 20 Millionen sein. Das würde einem Wachstum von 44 Prozent entsprechen. (Quelle: UN) Quelle: dapd
Platz 9: Tokio (Japan)Um 122 Prozent soll Japans Hauptstadt zwischen den Jahren 1960 und 2020 wachsen. Schon 1960 lebten in Tokio 16,5 Millionen Menschen - 2020 sollen es aber fast 38 Millionen sein. Zwar reicht es mit dieser Wachstumsprognose nur für einen der hinteren Plätze - allerdings wäre Tokio mit dieser Bevölkerungszahl 2020 die weltweit größte Stadt! Quelle: Reuters
Platz 8: Shanghai (China)Fast 20 Millionen Menschen sollen im Jahr 2020 in Shanghai leben - 1960 belief sich die Zahl der Einwohner noch auf 6 Millionen. Dieser Anstieg würde einem Wachstum von 180 Prozent entsprechen. Quelle: Reuters
Platz 7: Kalkutta (Indien)Knapp 6 Millionen Menschen lebten im Jahre 1960 in Kalkutta. Die Zahl der Einwohner soll bis 2020 um 227 Prozent steigen - dann soll die Stadt laut Prognosen Platz für über 18 Millionen Menschen bieten. Quelle: Reuters
Platz 6: Mexiko-Stadt (Mexiko)Ein Wachstum von 309 Prozent hat Mexiko-Stadt zu erwarten. 4,5 Millionen Menschen lebten hier 1960 - im Jahr 2020 sollen es bereits über 20 Millionen sein. Quelle: dapd
Platz 5: São Paulo (Brasilien)Noch stärker fällt der Wachstum mit 445 Prozent in Brasiliens größter Stadt aus. 2020 sollen in São Paulo fast 22 Millionen Menschen Platz finden - 1960 belief sich die Zahl der Einwohner auf "nur" 4 Millionen. Quelle: Reuters
Platz 4: Mumbai (Indien)Mit stolzen 484 Prozent Wachstum muss eine der wichtigsten Hafenstädte Indiens rechnen. Auch Mumbai fasste im Jahr 1960 nur knapp 4 Millionen Einwohner. Allerdings soll die Stadt 2020 fast 24 Millionen Menschen Platz zum Leben bieten. Quelle: dapd

Topf statt Tonne

Jeder Deutsche wirft jährlich 82 Kilogramm Lebensmittel weg. Zwei Drittel des Abfalls könnte man vermeiden, da die weggeworfenen Lebensmittel noch genießbar sind. Experten rechnen vor: Würden allein deutsche Konsumenten ihren Lebensmittelmüll halbieren, hätte das den gleichen Effekt auf das Weltklima, wie wenn jedes zweite deutsche Auto stillgelegt würde. Die FoodSharing GmbH bietet daher auf ihrer Internet-Plattform Verbrauchern an, nicht benötigte Lebensmittel via Internet anzubieten. Interessierte aus der Umgebung können diese dann kostenfrei abholen.

FoodSharing will mit dieser Idee Ressourcen schonen. Die US-Initiative Table for Two (TFT), der sich weltweit über 400 Restaurants, Cafés, Kantinen und Mensen angeschlossen haben, versucht über Spenden, Lebensmittel fair zu teilen. Die Gastrobetriebe berechnen für jede Mahlzeit 25 Cent extra, die als Spende nach Afrika fließen, um dort in Schulen die Mittagessen zu finanzieren.

Saubere Slums

Albina Ruiz Ríos war entsetzt. Als sie vor gut 25 Jahren nach Lima zog, stieß die Peruanerin auf Tausende Menschen, die im Müll der Slums nach Ess- und Verwertbarem wühlten. Für Ríos stand fest: Die Stadt muss sauberer, gesünder und hygienischer werden. Ihre Idee: Um das Müllproblem zu lösen, galt es, die Slumbewohner davon zu überzeugen, den Müll zu trennen statt ihn einfach nur aufzutürmen – und dafür sogar noch eine Müllabfuhrgebühr zu zahlen. Sie gründete Ciudad Saludable, ein dezentrales Müllentsorgungssystem mit selbstständigen Kleinunternehmen, das Arbeitsplätze schafft und die hygienischen Bedingungen in den Slums verbessert. Für diese Idee hat sie den Fairness Award erhalten, der weltweit Persönlichkeiten auszeichnet, die der armen Bevölkerung neue Lebensperspektiven eröffnen.

Was Städte zukünftig lebenswert macht
Gesunde Bevölkerung
Das neue Ideal einer Stadt
Grüne Oasen
Taktischer Urbanismus

Weil die Familien wegen des Mülls vor der Tür krank wurden und ständig Durchfall bekamen, mussten sie damals im Monat im Schnitt sechs Dollar für Medikamente ausgeben, erzählt Ríos. Die neue Müllgebühr hingegen betrug nur einen Dollar. Das überzeugte die Bewohner – sie konnten so sparen und gesund bleiben. Jeder neue Müllmann wird nun darin geschult, Müll zu trennen und zu recyceln. Zudem erhalten die neuen Entrepreneure von der Stadtverwaltung für den Transport des Mülls kleine Dreirad-Lastfahrzeuge. Ríos’ Idee hat Schule gemacht: Heute arbeiten in über 200 lateinamerikanischen Städten Müllmänner und -frauen für ähnliche Initiativen – allein in Peru gibt es über 12 000 Kleinunternehmer. Ciudad Saludable unterstützt zudem Initiativen im Kampf gegen illegales Müllablagern.

Wachstum in der Wüste

Dachgartenfarm Quelle: Pressebild

Die Wüste lebt

Alles begann 1977 auf einem 70 Hektar großen Stück Wüste im Nordwesten der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Ibrahim Abouleish, der in Graz Chemie und Medizin studiert und einige Jahre in der Pharmaindustrie gearbeitet hatte, wollte das unwirtliche Stück Wüstensand mithilfe biologisch-dynamischer Anbaumethoden à la Demeter beackern. Anthroposophische Grundsätze, wie sie der Demeter-Verband verfolgt, hielt er für am besten geeignet, um Wüstenboden fruchtbar zu machen. Aus der kleinen Farm, die anfangs Heilkräuter wie die Blüten der Königskerze für den Export anbaute, ist heute ein Firmenkonglomerat mit 2000 Mitarbeitern an drei Standorten geworden: Unter dem Firmendach Sekem konnte es als Biopionier schon Anfang der Achtzigerjahre Westkunden Kräuter und Gewürze liefern, die Demeter-Standards genügten. Heute steigt die Nachfrage nach Biolebensmitteln auch in Ägypten. So entstanden neben den drei Biohöfen sechs weitere Firmen, die Biolebensmittel, Naturmedikamente und Ökotextilien vertreiben.

Als jüngste Gründung kam 2007 Ecotec hinzu. Das von Sohn Helmy geführte Unternehmen baut und vertreibt Anlagen zur Wasseraufbereitung und Gewinnung von regenerativer Energie. Der Vater, der aus den Gewinnen eine anthroposophische Schule betreibt und gerade eine Universität für nachhaltige Entwicklung aufbaut, bekam neben vielen anderen Auszeichnungen 2003 den alternativen Nobelpreis. Gerade wurde ihm der Business for Peace Award der gleichnamigen Osloer Organisation zuerkannt. Nachhaltigkeit sei eine der dringlichsten Aufgaben, sagt Abouleish: „Es bedeutet, heute Lebensbedingungen zu schaffen, die es zukünftigen Generationen erlauben, in Würde zu leben.“

Grüner High-Tech für Stadt und Land
Schlafkapsel von Leap-Factory Quelle: PR
Prototyp eines wärmespeichernden Grills Quelle: PR
Mini-Windkraftwerk von MRT Wind Quelle: PR
Leuchtendes Kindle-Cover Quelle: PR
Selbstversorgende Insel in der Südsee Quelle: PR
Tomaten in einem Gewächshaus Quelle: dpa
Ein Schild mit der Aufschrift "Genfood" steckt in einer aufgeschnittenen Tomate neben einem Maiskolben Quelle: dpa/dpaweb

Frisch vom Dach

Dunkelrote Tomaten, knackige Kopfsalate und duftendes Basilikum gedeihen mitten in der Stadt auf dem Flachdach des Supermarktes. Nur wenige Stunden nach der Ernte liegen sie dort zum Verkauf – frisch, reif und lokal hergestellt. Diese Art der urbanen Landwirtschaft gibt es heute schon in New York. Dort hat das Unternehmen Brightfarm Systems 1500 Quadratmeter Dachfläche von Büros und Privathäusern für den Anbau von Gemüse erschlossen und plant gerade die mit gut 9000 Quadratmeter weltgrößte Dachgartenfarm im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Das Unternehmen ist Kooperationspartner des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik in Oberhausen.

„Integrated Farming“, kurz Infarming, nennt Fraunhofer-Projektleiter Volkmar Keuter die Stadtfarmen. „Unser Ziel ist es, bestehende Bauten für den Anbau von Gemüse zu nutzen“, sagt Keuter. Allein in Deutschland gibt es rund 1200 Millionen Quadratmeter Flachdächer. Würde nur ein Viertel dieser Flächen zum Anbau von Gemüse und Obst genutzt, könnten laut Keuter 28 Millionen Tonnen CO2 gebunden werden.

Die zusätzlichen Grünflächen sollen zudem das Mikroklima der Städte verbessern. Die Vorteile der Stadttomaten sind enorm: dank neuer Technik geringerer Flächen- und Wasserverbrauch als bei herkömmlichem Anbau, kaum Transportkosten und dadurch weniger CO2-Emissionen – und natürlich: frischere Produkte. Derzeit entsteht in Duisburg im Fraunhofer-inHaus-Zentrum ein Prototyp für das Infarming.

Bessere medizinische Versorgung

Arzt in Afrika Quelle: David Klammer für WirtschaftsWoche

Medizin für Arme

In den armen Ländern sterben jährlich Millionen Kinder und Erwachsene an Tropenkrankheiten. Die Killer heißen Malaria und Schlafkrankheit oder – weniger bekannt – die Leishmaniose. Ihre nach Südeuropa vorrückenden Erreger werden durch den Stich von Sandmücken weitergegeben und befallen die Haut und die inneren Organe. Gegen all diese Krankheiten ließen sich längst Medikamente entwickeln. Doch weil weder die Patienten noch die Regierungen in diesen Ländern das Geld haben, sie zu bezahlen, blieben die Pharmakonzerne lange untätig. Auch der Behördenmoloch der Weltgesundheitsorganisation war nicht imstande, daran etwas zu ändern.

Erst seit sich 2003 in Genf eine Initiative dieser vernachlässigten Krankheiten annahm, die Drugs for Neglected Diseases initiative (DNDi), kam Bewegung in die Sache. 1999 hatte die Organisation Ärzte ohne Grenzen ihr Preisgeld vom gerade gewonnenen alternativen Nobelpreis gestiftet, um einen Non-Profit-Verband zu gründen, der das Problem angeht. Schließlich beteiligten sich noch weitere Forschungseinrichtungen aus Indien, Kenia und Frankreich sowie das Malaysische Gesundheitsministerium an der Aktion. Mit DNDi (sprich Dindi) entstand dadurch eine schlagkräftige Organisation, die Pharmafirmen mit Geld dazu bringt, in die Entwicklung von Medikamenten gegen die Tropenkiller einzusteigen.

Dabei organisiert DNDi Spendengelder, mit denen Pharmakonzerne, aber auch universitäre Wissenschaftler, die Forschung und Entwicklung finanzieren – mitunter aber auch Produktion und Vertrieb der neuen Heilmittel. Die Gelder stammen von Nichtregierungsorganisationen, Entwicklungshilfeministerien oder Stiftungen. Die Erfolgsbilanz kann sich sehen lassen: Forscher erproben sieben Medikamente am Menschen. Ein Mittel gegen die Schlafkrankheit und je zwei neue gegen Leishmaniose und Malaria sind schon zugelassen. Weltweit bringt alleine die Malaria pro Jahr über eine Million Menschen um, in Afrika sterben daran jede Minute zwei Kinder.

Aidstest to go

Etwa 34 Millionen Menschen weltweit haben nach Schätzungen der Vereinten Nationen den Aidserreger HIV im Blut. Die meisten Erkrankten leben in ärmeren Regionen Asiens und Afrikas. Um sie zielgerichtet behandeln zu können, hat das Jenaer Unternehmen Alere ein preiswertes, transportables Minilabor entwickelt. Mit dem batteriebetriebenen Gerät können medizinische Helfer von Dorf zu Dorf ziehen und testen, ob die Bewohner sich mit Aids infiziert haben. Sie nehmen den Menschen per Stich in die Fingerkuppe etwas Blut ab und stecken die Probe zur Analyse in das Gerät. Die Auswertung zeigt aber nicht nur, ob das Ergebnis positiv oder negativ ist, sondern anhand der Menge der Abwehrzellen im Blut darüber hinaus, ob die Immunschwäche so weit fortgeschritten ist, dass sie sofort behandelt werden muss. So können die Ärzte die begrenzten Hilfsmittel auf die dringenden Fälle konzentrieren. Der Test kostet pro Person sechs Dollar.

Klimafreundliche Tofuwürstchen

Er ist reich an Eiweiß, rein pflanzlich und frei von Cholesterin: Tofu. Der Fleischersatz wird stets beliebter. Um zehn Prozent wächst der deutsche Markt für Tofu jährlich. Marktführer für das aus Sojabohnenteig hergestellte Lebensmittel ist in Deutschland Tofutown mit 150 Mitarbeitern. Der Mittelständler aus der Eifel setzt mehr als 30 Millionen Euro im Jahr mit Sojawürstchen und Räuchertofu um. Noch vertilgt jeder Deutsche im Schnitt 90 Kilogramm Fleisch pro Jahr.

Doch zu viel Steaks schadeten der Gesundheit, meinen Ärzte. Bei der Tiermast entstehen zudem enorme Mengen Treibhausgas. Und mit pflanzlicher Nahrung lassen sich viel mehr Menschen ernähren: Um ein Kilogramm Rindfleisch zu erzeugen, müssen sieben Kilo Mais verfüttert werden. Tofu wäre eine Alternative. Auf einer Fleischereimesse gewann Tofutown den Preis für die beste Wurst. Die Jury merkte nicht, dass sie rein vegetarisch war.

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