Allergien Das kostet der Kampf gegen die Pollen

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Industrieländer am häufigsten betroffen

Worauf muss ich bei antiallergischen Medikamenten achten?
Es gibt sie rezeptfrei als Tabletten, Saft, Nasenspray oder Augentropfen. Laut der Zeitschrift Ökotest sollten Patienten darauf achten, die zweite Generation der Antihistaminika zu kaufen. Sie machen weniger müde.

Beim Preis gibt es teilweise erhebliche Unterschiede. Zum Beispiel bei Cetirizin: Für die empfohlene, tägliche Höchstdosis schwankt der Preis zwischen 14 und 86 Cent.

Bevor Allergiker ein Medikament einsetzen, sollten sie die Verpackungsbeilage genau lesen. Denn manchmal rufen die Konservierungsstoffe in Medikamenten ebenfalls allergische Reaktionen hervor.

Wo kann ich mich über den Pollenflug informieren?
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sammelt deutschlandweit Daten über den Pollenflug der acht sogenannten Hauptallergene. Dazu gehören Gräser, Esche, Erle, Birke, Roggen, Ambrosia, Beifuss und Hasel. Auf seiner Website informiert der DWD über die Pollenkonzentration in der Luft und die Belastung für Allergiker.

Dem Dienst stehen dafür lediglich 45 Messstationen zur Verfügung. Bei der flächendeckenden Voraussage handelt es sich also lediglich um eine Hochrechnung.

Als Ergänzung dazu empfiehlt sich der Pollentrend des Deutschen Allergiker- und Asthmatikerbund (DAAB). Seit 2013 fließen hier die Informationen von 125 menschlichen „Pollenmeldern“ zusammen.

Infos für unterwegs bietet die App der Stiftung Polleninformationsdienst. Sie erinnert am Ende der Pollenzeit sogar an den Start für eine Immuntherapie.

Wann muss ich mich auf Heuschnupfen vorbereiten?
Im Gegensatz zur Nahrungsmittelallergie haben Heuschnupfen-Geplagte allergiefreie Phasen. Die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst veröffentlicht in einem Kalender, wann welche Pollen in der Luft herumschwirren.

Nach Angaben von Thomas Fuchs, Leiter der Allergologie-Abteilung am Uniklinikum Göttingen, werden die Zeiträume für einige Pollen wegen der Erderwärmung länger. Außerdem könnten sich Baumarten, die bislang eher im Süden Europas heimisch fühlten, in Deutschland ausbreiten – und mit ihnen neue Allergene. Heiße Kandidaten sind zum Beispiel Olivenbäume, Zedern und Platanen.

Warum gelten Allergien als Zivilisationskrankheit?
Tatsächlich vertreten einige Forscher die These, dass die körpereigenen Abwehrkräfte durch mehr Hygiene und den übermäßigen Gebrauch von Antibiotika schwächer werden. Hauptverantwortlich für das Auftreten von Allergien sind aber die Gene. Haben beide Elternteile etwa die gleiche Allergie, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kind bei Schulbeginn die gleichen Allergiesymptome aufweist, bei mehr als 60 Prozent.

Nicht nur Mercedes, auch Audi und andere Automobilhersteller setzen daher auf allergiegeteste Fahrzeuge. Sollten Sie sich für ein solches Auto entscheiden, nehmen Sie bitte keinen Dieselmotor!

Der Grund: Diesel-Abgase verändern bestimmte Pollentypen - und verstärken ihre Wirkung. „Die Pollen werden auf scharf gestellt“, sagt Allergologe Fuchs. Und dafür sind nicht nur Allergiker anfällig - sondern jeder Mensch.

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