Ausgetrocknet Rekord-Dürre bedroht Kalifornien

Leere Staudämme, vertrocknete Felder, brauner Rasen: Kalifornien leidet unter der schwersten Dauer-Dürre seit Jahrzehnten. Die Landwirte zapfen in der Not das Grundwasser an. Wasserverschwendern drohen nun Strafgelder.

Betet für Regen: Es ist Hochsaison der „Pray for Rain“-Schilder im kalifornischen Central Valley. Wo sie stehen, wuchs einst Obst und Gemüse – übrig geblieben sind ausgedörrte Vorgärten und braune Feldränder. Bereits das dritte Jahr muss Kaliforniens ohne nennenswerte Regenfälle auskommen. Quelle: dpa
Besonders hart trifft es das Tal in der Mitte Kaliforniens, wo es an heißen Sommertagen bis zu 40 Grad heiß wird. Lake Mead, das größte US-Reservoir, hat den niedrigsten Wasserstand seit 1937. Quelle: dpa
Das Reservoir Lake Mead (im Hintergrund) ist nur noch zu etwa einem Drittel gefüllt, der Hoover Dam (vorne) völlig ausgetrocknet. Meteorologen sprechen von der schlimmsten Dürre nach Trockenkatastrophen in 1923 und den 70er Jahren. Quelle: dpa
Im Südwesten wird das meiste Obst und Gemüse in den USA produziert, 80 Prozent aller Mandeln der Welt kommen aus dem Central Valley. Mehr als 40 Milliarden Dollar bringt der Verkauf der Agrarprodukte jährlich ein. Natürlich nur mit künstlicher Bewässerung – wie hier ein Paprikafeld im Raum Stockton. Quelle: dpa
David Phippen ringt sich ein Lächeln ab. „Wir stehen Todesängste aus“, so der Mandelfarmer – davor, dass es auch im nächsten Jahr keinen Regen gibt. Seine Familie hat auf über 550 Hektar Mandeln gepflanzt. Die sind lukrativ, aber auch extrem durstig. Ein einziger Baum braucht täglich bis zu 300 Liter Wasser. Quelle: dpa
Im Gegensatz zu Phippen erhalten die meisten Bauern in Kalifornien Wasserzuweisungen vom Staat, die in diesem Jahr auf ein Minimum gedrosselt wurden. Überall hält Kalifornien seine Bürger dazu an, sparsam mit Wasser umzugehen. Mindestens 20 Prozent ihres Wasserbrauchs sollen sie einsparen. Quelle: dpa
Um die knappen Wasserreserven nicht zu verschwenden, dürfen etwa keine Bürgersteige und Einfahrten mehr mit dem Gartenschlauch abgespritzt werden. Verschwender können gemeldet werden, ihnen drohen Bußgelder von 500 US-Dollar täglich. Seit Januar gab es mehr als 10.000 Beschwerden, das zuständige Amt ist überlastet. Quelle: dpa
Die Dürre führt zum Bohr-Boom, Grundwasser statt Öl. Um ihre Felder bewässern zu können, greifen viele Bauern zur Pumpe. „Brunnenbohrer sind auf acht Monate hin ausgebucht“, erzählt der Chef einer Notdienstzentrale. Die Entwicklung macht ihm Sorgen, da das Grundwasser weiter absinkt. Quelle: dpa
Auch Wissenschaftler schlagen Alarm. Die Auswertung von Satellitendaten wiesen auf einen drastischen Rückgang der Grundwasserreserven in den vergangenen zehn Jahren hin. Spuren der langen Trockenheit im US-Westen sind überall sichtbar. Die Pegelstände von Stauseen sind auf einen Tiefpunkt gesunken. Quelle: dpa
Viele Bauern bewässern nur noch Teile ihrer Felder, der Rest liegt brach. Denn Brunnen zu bohren und Wasser zu pumpen ist teuer, Kalifornien zählt zu den wenigen Bundesstaaten, in denen das überhaupt möglich ist. „Diese Dürre ist ein Weckruf“, glaubt ein Agrarwissenschaftler. Es sei zu klären, ob der Grundwasserverbrauch auch hier reguliert werden sollte. Quelle: dpa
Hilfskräfte ohne Arbeit, Lebensmittel werden teurer: Die ländlichen Regionen leiden unter wachsender Dürrearmut. „Frische Sachen leiste ich mir nur selten“, erzählt eine Einwanderin aus den Philippinen. Seit Juni werden in ihrer Gemeinde „Dürre-Kisten“ mit Lebensmitteln verschenkt, jeden Mittwoch reiht sie sich in die Schlange der Bedürftigen ein. Quelle: dpa
Der neue Slogan der Wassersparfront: „Gold ist das neue Grün“. Vertrockneter Rasen sei nicht etwa braun, sondern goldfarben, heißt es auf Hinweistafeln in der Hauptstadt. Goldfarben wie die verlassenen Strände, die keine Strände mehr sind, wie der Overton Beach Marina. Vor der Dürre reichte Lake Mead bis hierhin. Quelle: dpa
Am Echo Bay Marina erinnern nur noch die Stege daran, dass hier vor der Dürre einmal Boote im Wasser lagen. Quelle: dpa
Diese Bilder teilen:
  • Teilen per:
  • Teilen per:
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%