Essen Diese Leckerbissen waren einst verpönt

So beliebt Kartoffeln, Tomaten und Hähnchenflügel heute sind, so schlecht war einst ihr Stand. Zehn Erfolgsgeschichten von Lebensmitteln, die ursprünglich verpönt waren.

HähnchenflügelViel Knochen mit wenig Fleisch dran. Hähnchenflügel wurden früher entsprechend minderwertig angesehen. Menschen griffen lieber zu Schenkeln und zur Brust und warfen die Flügel für die Brühe in den Kochtopf. Das änderte sich als in den 60er Jahren ein US-Amerikaner in Buffalo Hähnchenflügel frittierte und würzige Sauce rüber kippte. Die Erfolgsstory der „Chicken Wings“ begann.   Quelle: Leszek Leszczynski, Creative Commons, CC BY 2.0
KnoblauchWas in Südeuropa dem Essen den richtigen Pfiff gibt, sahen Nordeuropäer und US-Amerikaner bis in den vergangenen Jahrzehnten als eine Zumutung an. Gerade in England galten, Menschen, die  Knoblauch gegessen hatten, als unkultiviert und gehobelt. Für diesen Ruf sorgte der Geruch nach dem Essen. Mit der zunehmenden Einwanderung von Süd- und Osteuropäern in den Norden und in die USA haben auch die Bürger dort die Zehen für sich entdeckt. Quelle: Liz West, Creative Commons, CC BY 2.0
ErdnüsseVon schwarzen Sklaven in die USA gebracht, galten Erdnüsse bis ins 19. Jahrhundert als Essen für die Ärrmsten der Armen und fürs Vieh. Als Erdnüsse zunehmend bei Zirkusvorstellungen und Baseballspielen angeboten wurden, entdeckten sie  immer mehr Bevölkerungsschichten für sich, sodass sie allmählich ihren minderwertigen Ruf verlor. Quelle: Daniella Segura, Creative Commons, CC BY 2.0
HaferbreiIn den USA galt Haferbrei ursprünglich nur als Tierfutter. Erst der deutsche Einwanderer Ferdinand Schumacher zeigte den Amerikanern seinen selbst angebauten Hafer als Alternative zu ihrem Frühstücksfleisch. Während des US-Bürgerkriegs griff die Unionsarmee des Nordens auf Schumachers Hafer zurück, sodass sich Haferbrei allmählich als Frühstücksspeiseetablierte. Quelle: Rachel Hathaway, Creative Commons, CC BY 2.0
TomatenIm 18. und 19. Jahrhundert galten Tomaten als giftig, da einige gutsituierte Menschen nach dem Tomatenverzehr erkrankten und starben. Schuld war jedoch das in guten Kreisen verbreitete bleihaltige Zinngeschirr, dessen giftige Wirkung der Tomatensaft angetrieben hatte. Quelle: dpa
KartoffelnHeute sind Kartoffeln aus Speiseplänen nicht mehr wegzudenken, im 16. und 17. Jahrhundert hatten die Europäer jedoch einige Vorurteile gegenüber den aus Südamerika stammenden Nachtschattengewächsen. So sollten sie Lepra und ungezügelte sexuelle Lust auslösen. In Preußen musste König Friedrich der Große die Menschen zu ihrem Glück zwingen und zwang die Bauern mit den sogenannten Kartoffelbefehlen sie anzubauen. Der druck hat gewirkt. Quelle: dpa
HamburgerHeute servieren auch gehobene Restaurants Hamburger, früher waren sie ein Arme-Leute-Essen. Als Geburtshaus des Hamburgers gilt die seit 1895 in New Haven bestehende Imbissbude Louis‘ Lunch, die Hackfleisch aus unverkauften Steaks zwischen zwei Toastscheiben an eilige Gäste verkauft hat. Quelle: dpa
HummerBis Anfang des 20. Jahrhunderts sahen Menschen Hummer als ungeeignet für den Verzehr – also mussten sich arme Leute und Gefangene mit dem Genuss begnügen. Erst mit der Zeit fanden Hummer immer größeren Zuspruch. Unter anderem auch deshalb, weil es einer der wenigen Lebensmittel in den USA waren, die während des Zweiten Weltkriegs nicht rationiert waren. Quelle: AP
Zucht-ChampignonsDie großen, fleischigen Zucht-Champignons galten bis in die 80er Jahre als unansehnliches Abfallprodukt. Da half eine Umbenennung: Aus dem zweisporigen Egerling wurde der Portobello-Pilz. Das hörte sich schon besser an. Heute ist der Zucht-Champignon der weltweit am meisten angebaute Pilz.   Quelle: Quinn Dombrowski, Creative Commons, CC BY-SA 2.0
ThunfischBis zur Jahrhundertwende mieden Fischer Thunfisch und sahen ihn als minderwertig an. Erst mit der Lebensmittelknappheit im Ersten Weltkrieg fand Thunfisch zunehmend seinen Weg auf menschliche Teller. Quelle: AP
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