Holzöfen als Feinstaubquelle Dicke Luft im Speckgürtel

Wissenschaftler schlagen Alarm: Private Kleinfeuerungsanlagen erzeugen offenbar mehr Schadstoffe als der Straßenverkehr. Die Feinstaub-Schleudern belasten vor allem Wohlstandsregionen.

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Winter in Leipzig: Privat befeuerte Öfen und Kamine tragen in der kalten Jahreszeit in manchen Regionen maßgeblich zur Überschreitung von Feinstaub-Grenzwerten bei. Quelle: dpa

Hamburg Private Holzöfen und -kamine belasten die Luft in Deutschland einem „Spiegel“-Bericht zufolge erheblich mit Feinstaub. Dies gehe aus Datensätzen einzelner Bundesländer hervor, die das Umweltbundesamt (UBA) in Dessau aufgearbeitet habe, meldete das Hamburger Nachrichtenmagazin am Sonntag.

Den Experten zufolge stoßen die sogenannten Kleinfeuerungsanlagen zusammen teilweise mehr Schadstoffe aus als der gesamte Straßenverkehr. Sie trügen damit im Herbst und Winter maßgeblich zur Überschreitung der Grenzwerte bei.

In Deutschland werden den Angaben zufolge derzeit mehr als 14 Millionen kleine Öfen und 700.000 Kesselöfen für Wohnanlagen betrieben. Nach den Modellrechnungen des UBA sei insbesondere Süddeutschland vom Staub der Verbrennungsanlagen betroffen - laut „Spiegel“ vor allem „die Wohlstandsregionen um München und Stuttgart“. Auch das Rhein-Main-Gebiet sei stark belastet.

Gesetzlich darf Feinstaub den Grenzwert von 50 Mikrogramm an nicht mehr als 35 Tagen pro Jahr überschreiten. In Stuttgart, Reutlingen, Tübingen, aber auch in Gelsenkirchen und Aachen lag die Zahl der Staubtage demnach im vergangenen Jahr deutlich darüber.

„Der Spiegel“ zitierte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger mit den Worten: „Zu viele Holzöfen und -kamine sind Staubschleudern. In Kommunen mit hoher Feinstaubbelastung sollten darum nur noch Anlagen betrieben werden dürfen, die den neuesten Emissionsstandards entsprechen.“

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