Icelink Island will grüne Energie nach Westeuropa exportieren

Island will das längste Unterseestromkabel der Welt bauen und Westeuropa mit Strom versorgen. Geplant ist eine 1170 Kilometer lange Leitung namens Icelink, die Island mit dem Stromnetz Großbritanniens verbinden soll.

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Ein Wasserfall in Island. Mit einem Unterseekabel will Island Europa mit sauberem Strom aus Wasserenergie versorgen Quelle: AP

„Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Icelink Wirklichkeit wird“, sagte Bjorgvin Sigurdsson, Top-Manager beim staatlichen Energieversorger Landsvirkjun, der WirtschaftsWoche. Energie aus Wasserkraft und Erdwärme sei zuverlässig, sauber und billig.
Seit rund zwei Jahren ist der isländische Energieversorger Landsvirkjun in Gesprächen mit dem britischen Netzbetreiber National Grid. Die geplante Hochspannungs-Gleichstrom-Verbindung soll ein Gigawatt Leistung übertragen, so viel wie ein Atomkraftwerk erzeugt. Der Strom, der in Schottland ankommt, soll preiswerter sein als der aus Offshore-Windrädern.

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Auf zwei Milliarden Euro schätzt Landsvirkjun die Kosten für das Unterseekabel. Das entspricht einem Fünftel der isländischen Wirtschaftsleistung. „Es wird die größte Investition, die es je in Island gegeben hat“, kündigte Energiemanager Sigurdsson an. Der Versorger will seine Kraftwerke besser auslasten und neue bauen, um den grünen Strom zu exportieren.
Islands Regierung will nun festlegen, wo neue Dämme für Wasserkraftwerke entstehen können. Sigurdsson hält eine Verdopplung der Erzeugung von 18 auf 36 Terawattstunden im Jahr für möglich. Bei Búrfell eröffnet Landsvirkjun im Herbst ein neues Kraftwerk und testet seit Kurzem auch zwei Windräder. Island hat die besten Windverhältnisse in Europa. „Energieknappheit“, sagt Sigurdsson, „ist für uns ein Fremdwort.“

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