9. Welche Unternehmen haben den CO2-Ausstoß am stärksten reduziert?
Die Suche nach Klimaschutz-Vorbildern ist nicht leicht. Die Treibhausgas-Emissionen sind 2010 auch in Deutschland gestiegen. Zu wenige Unternehmen haben sich wirklich ambitionierte Ziele gesetzt. Das belegt eine Studie des Carbon Disclosure Projects (CDP), einer Organisation, die im Auftrag von Investoren die Klimafreundlichkeit der 3000 weltweit größten Unternehmen ermittelt.
Demnach stiegen in Deutschland und Österreich die Emissionen von Maschinenbau- und Luftfahrtunternehmen um 50 Prozent. Automobilkonzerne kamen auf 13 Prozent und Transportunternehmen auf 10 Prozent mehr CO2-Emission als im Vorjahr. Doch es gibt sie trotzdem, die Erfolgsgeschichten: Unternehmen, die ihre Gebäude sanieren, Reisen reduzieren oder die in der Produktion weniger Treibhausgase verursachen: Die Deutsche Bank beispielsweise konnte ihren CO2-Ausstoß in einem Jahr um knapp 28 Prozent senken, vor allem durch eine klimatechnisch hoch effiziente Sanierung ihrer Zentrale in Frankfurt (siehe Tabelle). Unter anderem damit und mit weniger Reisen reduzierte auch die Allianz ihren sogenannten CO2-Fußabdruck um 22 Prozent. Auch in der Industrie finden sich Vorbilder. Der Chemiekonzern BASF hat seinen CO2-Ausstoß in einem Jahr um mehr als 22 Prozent gesenkt – vor allem mithilfe neuer Technologien: So wandelt BASF beispielsweise den klimaschädlichen Abfallstoff Lachgas mithilfe von Katalysatoren in seine unschädlichen Bestandteile Stickstoff und Sauerstoff um. Ähnlich der Pharmakonzern Bayer, der sein Geschäftsmodell umstrukturiert und die CO2-intensiven Teile an den Chemiekonzern Lanxess übergeben hat. Zudem setzt Bayer auf energiesparende Prozesse bei der Chlorproduktion. Nach Ansicht der Nachhaltigkeitsexperten von Oekom Research sind Bayer und BASF vergleichsweise nachhaltige Vorbilder für die gesamte Chemieindustrie.
Die Positiv-Beispiele zeigen, dass echter Klimaschutz keine einmalige PR-Aktion sein kann: Schon länger pochen Investoren auf mehr Klima- und Ressourceneffizienz, schlicht deshalb, weil sie sich um mögliche Kosten in der Zukunft sorgen.