Klimawandel Bessere Batterien sollen fossile Brennstoffe ersetzen

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Forscherteams weltweit tüfteln an neuen Batterien

„Was die Situation geändert hat, ist die Gigafactory“, sagt Venkat Srinivasan, stellvertretender Direktor des Gemeinschaftszentrums für Energiespeicherungsforschung am Lawrence Berkeley National Lab. „Vor zwei Jahren hat niemand geglaubt, dass jemand fünf Milliarden Dollar in eine große Batterienfabrik investieren würde.“

Tesla baut auf existierende Technologien, die in Massenproduktion gefertigt und vermarktet werden. Das ist der eine bedeutende Wandel in der Branche. Der andere ist die Arbeit, um die Batterien selbst noch effizienter zu machen.

Der Erfinder der heute weit verbreiteten Lithium-Ionen-Batterie ist John Goodenough, ein Professor an der Universität von Texas. Sein nächstes Projekt ist eine sicherere Batterie auf Sodium-Basis, ein Element, das reicher vorhanden ist und das schneller aufgeladen werden kann.

"Rennen gegen die Zeit"

„Ich hoffe jetzt, dass ihr euch selbst von eurer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen befreien könnt“, erklärte er im Oktober, als er von Israel mit einem insgesamt mit einer Million Dollar dotieren Auszeichnung für die Förderung alternativer Energieträger geehrt wurde. „Ich glaube, im kommenden Jahr wird es einen Durchbruch geben“, sagte er weiter. „Ich bin hoffnungsvoll, aber wir sind noch nicht ganz so weit.“

Glenn Amatucci, Direktor der Energiespeicherforschung an der Rutgers University spricht von einem „Rennen gegen die Zeit. Jeder Tag, jede Stunde ist entscheidend dafür, dass man vorankommt.“ Bei Goodenough ist die Eile besonders groß. Acht Stunden am Tag arbeitet der inzwischen 93-Jährige an seiner neuen Batterie.

Weltweit tüfteln zahlreiche Forscherteams an verschiedenen neuen Batterien. Einer der vielversprechendsten Materialien ist ein Lithiumoxid, das fünf bis zehnmal mehr Energie speichern kann als herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien.

Allerdings gibt es hier noch eine Reihe von Hindernissen, die die Technik bislang recht ineffizient machen - noch. Die Technik ist trotzdem vielversprechend, doch bis zu einer kommerziellen Nutzung werden noch mindestens sieben bis zehn Jahre vergehen, wie Grey sagt. Andere Wissenschaftler forschen an Batterien auf Wasser- oder Magnesium-Basis.

Tesla hat laut Straubel alle verschiedenen Batterien-Optionen im Blick. „Es ist eine laufende Revolution“, sagt er. „Das ist der kritische Teil in dem gesamten Puzzle, bei dem es darum geht, die Verbrennung fossiler Energieträger komplett zu stoppen.“

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