Die Liste der Eingriffe wird stetig länger: Emissionshandel, Grenzwerte für den CO2-Ausstoß von Autos, Flugzeugen und Kraftwerken, Ökosteuern auf Strom und Benzin, Dämmvorschriften. Die Kosten für Bürger und Unternehmer klettern und klettern. Bundesumweltminister Peter Altmaier rechnet damit, dass allein die Umstellung der Energieversorgung in Deutschland auf Wind und Sonne bis zu einer Billion Euro kostet. Ulrich Eichhorn, der beim Verband der Automobilindustrie den Bereich Technik und Umwelt leitet, schätzt, dass strengere Limits für den CO2-Ausstoß den Bau jedes Fahrzeugs um 3600 Euro verteuern wird. Hintergrund der Rechnung: Die EU-Kommission will die Emissionen bis 2020 auf 95 Gramm pro Kilometer begrenzen.
Zahlen zum Klimawandel
Nur 0,05 Grad Celsius weniger würde die Temperatur durch die EU-Klimapläne ansteigen.
Es ist 300 Euro teurer, eine Tonne CO2 mit Solar- statt mit Windstrom zu vermeiden.
Um 3.600 Euro verteuern schärfere CO2-Grenzwerte jeden Neuwagen.
Mit 15 Billionen Euro will die EU bis 2100 die Erderwärmung bekämpfen.
So gut wie nie hat die Politik ihre Maßnahmen auf die ökonomischen Folgen überprüft. Ebenso wenig achtete sie darauf, ob die Erlässe und Gesetze dem Klima tatsächlich helfen. Das hätte sie aber besser getan. Dann hätte etwa die EU frühzeitig gemerkt, dass ihr Klimapaket, mit dem sie die CO2-Emissionen Europas bis 2020 um 20 Prozent gegenüber 1990 reduzieren will, zwar viel kostet, aber wenig bringt.
Der niederländische Umweltökonom Richard Tol hat Kosten und Nutzen verglichen. Danach pumpen die EU-Staaten bis 2100 fast 15 Billionen Euro in den Klimaschutz. Den Temperaturanstieg bremst die Summe jedoch nur um 0,05 Grad Celsius. Für fast nichts verspielt die EU jedes Jahrzehnt ein Jahr Wirtschaftswachstum.
Auch an der Zwischenbilanz der selbst ernannten grünen Weltmacht Deutschland zeigt sich das Scheitern bisheriger Klimapolitik: Zuletzt stieg der CO2-Ausstoß wieder – trotz der milliardenschwerer Subventionitis in Wind und Sonne.
Es geht nicht darum, die Erderwärmung zu leugnen. Doch wem die Rettung des Klimas wirklich am Herzen liegt, der muss wollen, dass die eingesetzten Mittel wirken und dass sie effizient eingesetzt werden.
Sonst sind sie schlicht Fehlinvestitionen. Wenn aber am Ende Wirtschaft und Klima am Boden liegen, ist niemandem geholfen. Wir haben daher mit Experten gesprochen und Klimaforscher interviewt – und aus diesen Recherchen fünf Vorschläge für eine effektivere Klimapolitik entwickelt.