Nach Fukushima-GAU Google zeigt die strahlenverseuchte Geisterstadt Namie

Zusammengebrochene Häuser, zerfetzte Autos, gestrandete Schiffe und gottverlassenes Ödland: Zwei Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima hat Google sein Street View Car auf eine Gänsehaut erzeugende Reise durch die Straßen der Geisterstadt Namie geschickt.

Ein mit Kameras ausgerüstetes, selbstfahrendes Google-Street-View-Auto fährt durch die menschenleeren Straßen von Namie. Die Stadt liegt in der sogenannten Todeszone, 20 Kilometer rund um das havarierte Atomkraftwerk Daiichi von Fukushima. Auch zwei Jahre nach dem GAU in Japan können die Anwohner aufgrund der hohen radioaktiven Belastung nicht hierher zurückkehren. Vermutlich wird es noch Jahrzehnte dauern, bis sie ihre Stadt wieder betreten dürfen. Quelle: AP
Auf der Webseite Google Maps kann man sich nun aus sicherer Entfernung ansehen, was von Namie übrig ist. Zerfetzte Autos stehen in der verdorrten und verwilderten Landschaft. Quelle: AP
Die Zerstörungen, die der Tsunami 2011 angerichtet hat, sind hier noch unverändert sichtbar. Dieses Haus ist einfach in sich zusammengebrochen, das Dach krachte auf die Straße. Auch die Sonnenstrahlen können diese geisterhafte Szenerie nicht erwärmen, die Trostlosigkeit der ausgestorbenen Wohnsiedlung nicht vertreiben. Einst lebten hier 21.000 Menschen. Quelle: AP
Auf den vertrockneten Feldern liegen immer noch die Schiffe, die damals durch die Flutwelle im Landesinneren strandeten. Quelle: AP
Heute sind Namies Bürger über ganz Japan verteilt. Tomotsu Baba, der Bürgermeister von Namie, sagte der Zeitung "The Independent ", dass viele frühere Bewohner wissen wollten, wie es heute dort aussieht. "Sie wollen wissen, was aus ihrer Stadt geworden ist und wünschen sich sehr, alles mit eigenen Augen zu sehen." Nun können sie zumindest über Googles Kartendienst sehen, was sie einst in der Flucht vor der Natur- und Atomkatastrophe zurücklassen mussten. Quelle: AP
Google schickte die Kameraautos auf Bitte von Baba nach Namie. "Es ist schön und beängstigend zugleich", sagt Yukiko Kameya, der früher in der Nähe von Namie wohnte. Baba sagte in einer Videoansprache anlässlich der Veröffentlichung der Bilder, er hoffe, die Fotos würden die ganze Welt erreichen und so dafür sorgen, dass die Menschheit niemals vergisst, was dort passiert ist. Quelle: AP
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