Pioniere Funktionäre und Berater der Energiewende

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Platz 2: Hermann Albers

3. Platz: Stephan Kohler, 59, Chef der Deutschen Energie-Agentur (Dena) Quelle: obs

Mit Wind ist er aufgewachsen – in Husum an der Nordsee weht stets eine steife Brise.

Und so hat Hermann Albers – eigentlich Landwirt – das Potenzial der grünen Energie früh erkannt: 1992 baute er einen ersten Windpark auf einem Acker. Heute ist er Präsident des Bundesverbands Windenergie und führt außerdem eine Reihe Windparks in Norddeutschland. Damit spielt er in der Energiewende eine wichtige Rolle. Schließlich soll bis 2020 ein Viertel der Stromversorgung aus Windenergie stammen, 45 000 Megawatt (MW) von Anlagen auf dem Land, 10 000 MW vom Meer.

Bislang entwickelt sich der Meeresstrom allerdings zu langsam. Albers hält den Ausbau an Land ohnehin für wirtschaftlicher: Laut Studien reichten zwei Prozent der Fläche in Deutschland, um 65 Prozent des Strombedarfs mit Windenergie zu decken. Ein weiteres Anliegen: der Netzausbau. „Die Netzbetreiber haben ihre Infrastruktur seit 30 Jahren nicht weiterentwickelt“, sagt er und fordert den Einsatz neuer Leitungen, die mit 110 Kilovolt die doppelte Strommenge transportieren.

Sein Wunsch: mehr Bürgerwindparks, in die Anwohner selbst investieren können. Damit würden die Menschen stärker positiv in die Energiewende einbezogen.

Platz 3: Stephan Kohler

Stephan Kohler liebt die Kontroverse: Auf Podien oder in Interviews liefert er sich immer wieder Wortgefechte – mal mit Managern von Fotovoltaikfirmen, deren Subventionen er für zu hoch hält, und mal mit Spitzenpolitikern, die seiner Ansicht nach Ankündigungen keine Taten folgen lassen.

Mit seiner kritischen Haltung erfüllt der Dena-Chef eine wichtige Funktion. Denn er und seine Kollegen beraten nicht nur die Bundesregierung in Energiefragen, sie erstellen auch Studien für Unternehmen aller Art. Ihre Analysen helfen, einen realistischeren Blick auf die Energie-Visionen von Unternehmen und Politik zu behalten.

Sein Credo: Wir brauchen mehr Ehrlichkeit in der Energiewende-Debatte, „sonst ziehen die Menschen nicht mit“. So sollte Verbrauchern nicht verheimlicht werden, dass ihre Stromrechnung wegen des Ausbaus der erneuerbaren Energien, der Netze und moderner fossiler Kraftwerke um voraussichtlich 20 Prozent steigen werde.

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