"Prestige" Die schlimmsten Schiffsunglücke aller Zeiten

Vor fast zehn Jahren zerbricht der griechische Tanker "Prestige" nach einer Havarie vor der spanischen Atlantikküste. Am Dienstag startet der Prozess. Ein Überblick über die schlimmsten Schiffsunglücke der Geschichte.

Der in zwei Teile gebrochene Öltanker "Prestige" ist im November 2002 vor der Nordwestküste Spaniens bei Caion gesunken. Das Schiff war mit 77 000 Tonnen Öl beladene. Knapp zehn Jahre nach dem Untergang des Öltankers beginnt am 16. Oktober 2012 der Prozess um die größte Umweltkatastrophe in der Geschichte Spaniens. Bei dem Verfahren vor dem Landgericht in der nordwestspanischen Hafenstadt La Coruña sind der griechische Kapitän, der erste Offizier und der Maschinist des Schiffes sowie der ehemalige Chef der Hafenbehörden angeklagt. Quelle: dpa
Costa ConcordiaAm 13. Januar 2012 lief die Costa Concordia gegen 19 Uhr Ortszeit aus dem Hafen von Citavecchia aus. Sie befand sich unter dem Kommando von Kapitän Francesco Schettino auf einer Kreuzfahrt durch das westliche Mittelmeer auf dem Weg nach Savona. Das Schiff rammt einen Felsen, ein 70 Meter langer Riss entsteht und der Ozeanriese ist kurz darauf nicht mehr manövrierfähig. Quelle: dapd
Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich 4229 Menschen an Board. Bis in die frühen Morgenstunden wird evakuiert. Die Zahl der Toten hält sich zunächst in Grenzen, wird aber letztendlich auf 30 beziffert. Quelle: dapd
Eines der größten Schiffsunglücke der vergangenen Jahre war der Untergang der „MV Princess of the Stars“ im Juni 2008. Der Taifun „Fengshen“ hatte das Schiff zum Kentern gebracht. Fast 800 der 850 Passagiere starben, lediglich 57 Menschen konnten gerettet werden. Quelle: dpa
In dem Meerenge von Messina rammte im Januar 2007 ein Frachter die Fähre „Segesta Jet“. Vier Besatzungsmitglieder, darunter der Kapitän, kamen ums Leben. Als Ursache machte die Polizei später menschliches Versagen des Kapitäns aus. Dieser rettete allerdings auch durch ein Manöver in letzter Sekunde das Leben der Passagiere. Quelle: dpa
Der norwegische Frachter „Rocknes “ sank im Januar 2004, Ursache für die Havarie war vermutlich ein Leck. Zwölf der insgesamt 30 Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden, drei wurden tot geborgen. Nach 24 Stunden stellten die Rettungsmannschaften die Suche nach den noch vermissten Seeleuten ein. Das 166 Meter lange Schiff sollte Steine nach Emden bringen. Quelle: REUTERS
2001 hatte der Öltanker Baltic Carrier nach einer Kollision mit einem Frachter in der Kadetrinne zwischen Dänemark und Deutschland Öl verloren. Die Kadetrinne ist eine der meistbefahrenen und unfallträchtigsten Schifffahrtsrouten der Welt. Jeden Tag passieren rund 200 Schiffe das Seegebiet in der Ostsee. Die Baltic Carrier-Katastrophe reiht sich in eine Kette von Öltanker-Katastrophen ein. Quelle: AP
Als der indische Kapitän des Öltankers „Erika“ um Hilfe funkt, ist es schon längst zu spät: 20 000 Öl laufen im Dezember 1999 vor der bretonischen Küste aus. Die Mannschaft kann in letzter Minute gerettet werden, die Tiere an der auf 400 Kilometern verschmutzten Küste nicht. Der Ölkonzern Total und die für die Sicherheitsüberprüfung zuständige Firma RINA wurden wegen Leichtfertigkeit bei der Inspektion zu 375 000 und 175 000 Euro Strafe verurteilt. Quelle: REUTERS
Über Nacht sollte 1994 die Estonia von Talinn nach Stockholm fahren. Aus zunächst ungeklärter Ursache trat Wasser in das Innere und brachte das 1980 gebaute Kreuzfahrtschiff kurz darauf zum Kentern. Die Bugklappe hielt, so hieß es später, der rauen See nicht stand. Obwohl nach nur einer Stunde Hilfe kam, überlebten nur 137 der knapp 1000 Passagiere. Die Ermittlungen erstreckten sich über zehn Jahre. Unter anderem kam raus, dass die Estonia für illegale Militärtransporte diente, die vom estischen Außenminister genehmigt worden waren. Der Estonia-Untergang gilt als die schwerste Schiffskatastrophe der Nachkriegszeit. Quelle: Presse
Die Exxon Valdez fuhr unter amerikanischer Flagge und lief 1989 auf Grund. Damit wurde eine der größten Umweltkatastrophen der Geschichte ausgelöst. Quelle: AP
Die Wilhelm Gustloff war eines der größten Passagierschiffe seiner Zeit. 1945 war es als Lazarettschiff umfunktioniert und von U-Boot-Torpedos getroffen. Insgesamt 9000 Menschen starben. Bei keinem Schiffsunglück zuvor oder danach starben so viele Menschen. Quelle: BundesarchivDeutsches Bundesarchiv
Mit der Titanic ist unmittelbar der Ausdruck „unsinkbar“ verbunden. Das britische Passagierschiff war bei der Fertigstellung am 2. April 1912 das größte Schiff der Welt. Auf ihrer Jungfernfahrt kollidierte die Titanic am 14. April 1912 etwa 300 Seemeilen südöstlich von Neufundland mit einem Eisberg und sank nach dem Zusammenstoß im Nordatlantik. Obwohl für die Evakuierung mehr als zwei Stunden Zeit zur Verfügung standen, starben zwischen 1490 und 1517 der über 2200 an Bord befindlichen Personen – hauptsächlich wegen der unzureichenden Zahl an Rettungsbooten und der Unerfahrenheit der Besatzung. Quelle: dpa
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