5. Wärme aus Wasserstoff
Sind die ersten vier Systeme bereits fest am Markt etabliert, warten Geräte, die aus Erdgas Wasserstoff gewinnen und diesen in einer Brennstoffzelle in Energie umwandeln, noch auf ihren Durchbruch. Sie produzieren im Vergleich zu BHKWs mehr Strom und dafür weniger Wärme. Das macht sie für gut gedämmte Häuser mit geringem Heizbedarf interessant.
In Japan laufen die ersten Geräte bereits. Sie sind unauffällig und kaum größer als eine herkömmliche Gastherme. In Deutschland werden sie noch getestet. Vor allem ihr Durchhaltevermögen soll laut Herstellerangaben noch geprüft werden.
Energiekosten in Zahlen
Rund 300 Euro im Monat zahlt ein Haushalt für Strom und Wärme.
Um 59 Prozent wird Heizöl bis zum Jahr 2020 teurer.
Zu 100 Prozent können Hausbesitzer energieautark werden.
Bei Hans-Gerd Funke, der mit seiner Frau, drei Kindern und einem Hund im niedersächsischen Oldenburg wohnt, hängt seit gut sechs Monaten ein Brennstoffzellen-Prototyp von Vaillant im Keller. Dessen Wärmeleistung von gerade einmal zwei Kilowatt ist allerdings viel zu gering, um das 200-Quadratmeter-Haus in kalten Nächten warm zu halten. Dann muss ein Gaskessel einspringen. Immerhin produziert die Brennstoffzelle bis zu 24 Kilowattstunden Strom am Tag. Und Funke kann sagen: "Bisher arbeitet sie zuverlässig."
Wegen der geringen Leistungsfähigkeit und dem hohen Anschaffungspreis von 25.000 Euro hält Decker von der Energieagentur die neue Technik derzeit für keine Alternative: "Da ist noch eine Menge Entwicklungsarbeit notwendig." Gerade einmal rund 540 Euro könnten Anwender ihre jährliche Energierechnung mit einer Brennstoffzelle drücken. Zwar ist der Autarkie-Grad mit 80 bis 100 Prozent beim Strom relativ hoch. Doch die Abhängigkeit vom Gas besteht fort.
Bleibt die Erkenntnis: Jeder Immobilienbesitzer kann heute sein eigener Energieerzeuger werden. Und oftmals schon nach wenigen Jahren kräftig sparen.
Energieexperte Decker warnt allerdings vor übereilten Entscheidungen. Die Berechnungen seien nur Orientierungsgrößen. "Ob sich ein Umstieg lohnt und welche Technik sich am meisten auszahlt, muss in jedem Einzelfall gründlich geprüft werden."
Andernfalls könnte der Traum vom eigenen Kraftwerk am Ende zum Kosten-Albtraum werden.