Purer Luxus in der Tiefe Bombensicheres Investment - Schöner Wohnen im Bunker

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Ganz normale Menschen wollen Bunker kaufen

Die Wolkenkratzer der Zukunft
On hold_Pentominium, Copyright Imre Solt Quelle: Imre Solt
Busan Lotte Town Tower Quelle: SOM
Dalian Greenland Center Quelle: HOK
CTF Tianjin Tower Quelle: SOM
One World Trade Center Quelle: SOM dbox studio
Goldin Finance 117 Quelle: P & T Group
Makkah Clock Royal Tower Quelle: Henry Wong

Der Bestseller von Atlas Survival Shelters ist 15 Meter lang, die Röhre hat dann einen Durchmesser von drei Metern. Mindestens drei, besser aber sechs Meter unter die Erde sollte der Besitzer sie verscharren. Je nachdem wie groß der Bunker und wie luxuriös die Ausstattung ist, liegen die Kosten zwischen 35.000 und mehreren Millionen Dollar. Mit Eingraben, Mobiliar, Nahrung und allem, was der vorsichtige Mensch sonst so braucht nach dem Weltuntergang, sollte er schon 150.000 Dollar einplanen. „Das ist eine enorm langfristige Investition“, erklärt Hubbard. „Ich werde meinen Bunker an künftige Generationen weitergeben.“

Man kann sie treffen, die ganz normalen Menschen, die Bunker kaufen wollen. Heute kommen Interessenten in Hubbards Vorzeigebunker in Texas vorbei. Brindy Buchanan hat ihre ganze Familie mitgebracht, ihre vier Kinder liegen in den Hochbetten Probe, ihre Stimmen hallen durch die Stahlröhre. „Ich hatte mir das hier drinnen ganz anders vorgestellt, viel beengter“, sagt die 34-jährige Texanerin. „Ich finde es eigentlich ganz hübsch.“ Hubbard beantwortet geduldig ihre Fragen zur Belüftung, Toilette und Rostresistenz. Sie hätte auch gern so einen Bunker für ihren Garten, aber gerade fehlt das Geld. „Eine ganz konkrete Angst habe ich nicht, aber man weiß einfach nie, was passieren kann“, sagt sie. „Und außerdem finde ich das Ganze auch irgendwie cool.“

Der Bunker ist eine Stahlröhre, von innen weiß lackiert. Ein normal großer Mensch kann die Decke berühren, ohne sich auf die Zehenspitzen zu stellen. Die kugelsicheren Türen schließen mit quietschendem, schwerem Schloss, eine ratternde Maschine pumpt frische Luft von außen herein. Es gibt eine Mikrowelle, ein Ledersofa, vier Hochbetten und einen braunen Linoleumfußboden in Parkettoptik. Von der einen Seite der Röhre bis zur anderen sind es knapp zehn Meter.

Verkehrsmittel der Zukunft
In der Stadt von Morgen wird es keine festen Wege mehr für Autos, Radfahrer und Fußgänger geben. Alle Verkehrsteilnehmer werden sich künftig flexibel einen Weg durch die Stadt suchen – das glauben zumindest Forscher, die sich mit Städten der Zukunft befassen. Illustration: Javier Martinez Zarracina
In den künftigen Megacities muss es gelingen auf gleichem Raum mehr Menschen zu transportieren. Indische Städte wie Delhi und Gurgaon planen Roboter-Taxis einzuführen. Die computergesteuerten Kabinen für vier bis sechs Personen warten an Haltestellen auf ihre Fahrgäste. Per Lasertechnik werden die Kabinen durch die Stadt gelotst, die Haltestellen können dann je nach Bedarf angesteuert werden – getrennt vom restlichen Verkehr. Illustration: Javier Martinez Zarracina
In Jakarta bringt ein Zug namens Aeromovel die Fahrgäste ohne Lärm und Abgase ans Ziel – angetrieben von Druckluft. Die Erfindung neuer Transportmittel, die ohne Kraftstoff auskommen wird in Zukunft immer wichtiger werden. Illustration: Javier Martinez Zarracina
In Medellin befördern seit 2004 Seilbahnen Passagiere umweltfreundlich durch die Stadt. Die ersten europäischen Städte ziehen nun nach. Seilbahnen sollen künftig auch in London und Hamburg sowohl CO2 als auch Platz sparen. Illustration: Javier Martinez Zarracina
In São Paulo kommen auf rund 19 Millionen Einwohner etwa sieben Millionen Autos. Städte wie Istanbul, Bogotá oder Santiago de Chile ersetzen Autospuren durch Schnellbuslinien. Auf diesen Bus Rapid Transits rollen Riesenbusse im Minutentakt an allen Staus vorbei. 900 000 Istanbuler nutzen solche Busse bereits Tag für Tag. Weitere 80 Städte wollen nachziehen. Illustration: Javier Martinez Zarracina
Nicht nur Menschen müssen zukünftig Platz- und Ressourcen sparend durch die Stadt transportiert werden. Gerade der Schwerlastverkehr mit Lastwagen gehört zu den größten Luftverschmutzern. In Bochum setzt das Unternehmen CargoCap daher auf computergesteuerte Kapseln, die Paletten durch Rohe unter der Erde ans Ziel bringen. Eine oberirdische Teststrecke gibt es in Bochum bereits. Die Kosten für dieses System: geringer als der Bau einer Autobahn. Laut CargoCap kostet eine Röhre mit zwei Fahrsträngen pro Kilometer 6,4 Millionen Euro, ein Kilometer Autobahn in Deutschland das Vielfache. Illustration: Javier Martinez Zarracina
In Zukunft werden auch platzsparende Autos gefragt sein. Eine Antwort darauf könnte das Hiriko-Citycar geben. Den Elektrozweisitzer entwickelten Forscher am amerikanischen Massachusetts Institute of Technology. Das Auto lässt sich zum Parken einfach zusammenklappen und benötigt nur ein Drittel der Standfläche eines Smarts. Im Jahr 2013 sollen 20 Modelle auf den Markt kommen, so die Unternehmensberatung Frost & Sullivan. Auch andere Ideen sorgen für Aufsehen… Illustration: Javier Martinez Zarracina

Die meisten seiner Kunden richten ihre Schutzräume so ein, dass sie dort gut ein Jahr mit ihrer Familie überleben könnten, erzählt Hubbard. Es gibt Überwachungskameras. Die Luft wird maschinell von nuklearen, chemischen oder biologischen Gefahren gereinigt, die Maschine dafür kommt von der Andair AG aus der Schweiz. Trinkwasser lagert in einem Tank neben dem Bunker – je größer, desto länger kann der Bewohner unterirdisch überleben. Für den Strom empfiehlt Hubbard Dieselgeneratoren, eine große Batterie und am besten zusätzlich eine Solaranlage. Die Toilette sei eine besondere Herausforderung, schließlich darf sie nicht zu viel Wasser verbrauchen und muss aufwärts, nicht abwärts abspülen.

Manche der Bunker befinden sich auf großen Grundstücken weit entfernt von der Zivilisation, viele Käufer versenken sie aber auch in ihre Gärten hinterm Haus. Hubbard installiert sie meist mitten in der Nacht. Wenn das Loch fertig gegraben ist, dauert es nur eine Stunde, bis seine Leute alles aufgebaut haben. Dann können die Besitzer ihren Gartenbunker zuschaufeln, bevor es hell wird und die Nachbarn aufmerksam werden. „Ein Bunker bringt nur etwas, wenn keiner davon weiß“, sagt Hubbard. „Wenn es um Leben oder Tod geht, will schließlich niemand gegen Leute kämpfen müssen, die Zutritt zum Bunker wollen. Jeder will seine eigene Familie retten.“ Den Eingang zum Bunker kann der Eigentümer unter einem künstlichen Stein verstecken.

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