Der Bestseller von Atlas Survival Shelters ist 15 Meter lang, die Röhre hat dann einen Durchmesser von drei Metern. Mindestens drei, besser aber sechs Meter unter die Erde sollte der Besitzer sie verscharren. Je nachdem wie groß der Bunker und wie luxuriös die Ausstattung ist, liegen die Kosten zwischen 35.000 und mehreren Millionen Dollar. Mit Eingraben, Mobiliar, Nahrung und allem, was der vorsichtige Mensch sonst so braucht nach dem Weltuntergang, sollte er schon 150.000 Dollar einplanen. „Das ist eine enorm langfristige Investition“, erklärt Hubbard. „Ich werde meinen Bunker an künftige Generationen weitergeben.“
Man kann sie treffen, die ganz normalen Menschen, die Bunker kaufen wollen. Heute kommen Interessenten in Hubbards Vorzeigebunker in Texas vorbei. Brindy Buchanan hat ihre ganze Familie mitgebracht, ihre vier Kinder liegen in den Hochbetten Probe, ihre Stimmen hallen durch die Stahlröhre. „Ich hatte mir das hier drinnen ganz anders vorgestellt, viel beengter“, sagt die 34-jährige Texanerin. „Ich finde es eigentlich ganz hübsch.“ Hubbard beantwortet geduldig ihre Fragen zur Belüftung, Toilette und Rostresistenz. Sie hätte auch gern so einen Bunker für ihren Garten, aber gerade fehlt das Geld. „Eine ganz konkrete Angst habe ich nicht, aber man weiß einfach nie, was passieren kann“, sagt sie. „Und außerdem finde ich das Ganze auch irgendwie cool.“
Der Bunker ist eine Stahlröhre, von innen weiß lackiert. Ein normal großer Mensch kann die Decke berühren, ohne sich auf die Zehenspitzen zu stellen. Die kugelsicheren Türen schließen mit quietschendem, schwerem Schloss, eine ratternde Maschine pumpt frische Luft von außen herein. Es gibt eine Mikrowelle, ein Ledersofa, vier Hochbetten und einen braunen Linoleumfußboden in Parkettoptik. Von der einen Seite der Röhre bis zur anderen sind es knapp zehn Meter.
Die meisten seiner Kunden richten ihre Schutzräume so ein, dass sie dort gut ein Jahr mit ihrer Familie überleben könnten, erzählt Hubbard. Es gibt Überwachungskameras. Die Luft wird maschinell von nuklearen, chemischen oder biologischen Gefahren gereinigt, die Maschine dafür kommt von der Andair AG aus der Schweiz. Trinkwasser lagert in einem Tank neben dem Bunker – je größer, desto länger kann der Bewohner unterirdisch überleben. Für den Strom empfiehlt Hubbard Dieselgeneratoren, eine große Batterie und am besten zusätzlich eine Solaranlage. Die Toilette sei eine besondere Herausforderung, schließlich darf sie nicht zu viel Wasser verbrauchen und muss aufwärts, nicht abwärts abspülen.
Manche der Bunker befinden sich auf großen Grundstücken weit entfernt von der Zivilisation, viele Käufer versenken sie aber auch in ihre Gärten hinterm Haus. Hubbard installiert sie meist mitten in der Nacht. Wenn das Loch fertig gegraben ist, dauert es nur eine Stunde, bis seine Leute alles aufgebaut haben. Dann können die Besitzer ihren Gartenbunker zuschaufeln, bevor es hell wird und die Nachbarn aufmerksam werden. „Ein Bunker bringt nur etwas, wenn keiner davon weiß“, sagt Hubbard. „Wenn es um Leben oder Tod geht, will schließlich niemand gegen Leute kämpfen müssen, die Zutritt zum Bunker wollen. Jeder will seine eigene Familie retten.“ Den Eingang zum Bunker kann der Eigentümer unter einem künstlichen Stein verstecken.