Reaktorunfall von Tschernobyl Chronologie einer Katastrophe

Am 26. April 1986 kommt es im Reaktor 4 des ukrainischen Atomkraftwerkes Tschernobyl zu einer schweren Explosion, deren Folgen bis heute nicht überwunden sind. Die Chronologie der Katastrophe.

26. April 1986Im ukrainischen Atomkraftwerkes Tschernobyl kommt es zum „Größten Anzunehmenden Unfall“ (GAU).Um 1.23 Uhr Ortszeit gerät ein Test außer Kontrolle, Reaktor vier explodiert. Zwei Explosionen zerstören den Meiler, durch die Detonationen reißt das Dach auf. Radioaktive Partikel treten aus. Quelle: DAPD
28. April 1986In Polen und Skandinavien wird enorm hohe Radioaktivität gemessen, später treten auch in Teilen Deutschlands und anderen Ländern Europas erhöhte Werte auf. Die sowjetische Nachrichtenagentur Tass gibt am Abend bekannt, dass sich in Tschernobyl ein Unglück ereignet hat. Quelle: dpa
29. April 1986Die Stadt Prypjat mit 50.000 Einwohnern unmittelbar am AKW-Gelände wird geräumt. Bis heute ist sie eine Geisterstadt. Quelle: dpa
4. Mai 1986Behörden beginnen mit der Räumung aller Orte in einer 30-Kilometer-Sperrzone. Insgesamt müssen 400.000 Menschen ihre Heimat verlassen. Quelle: dpa
6. Mai 1986Das Moskauer Parteiorgan Prawda nennt erste Einzelheiten zum Unglück. Zugleich kritisiert das Blatt die Reaktion westlicher Staaten. In Deutschland verbieten mehrere Bundesländer den Verkauf von Freilandgemüse und untersagen die Benutzung von Sportplätzen. Quelle: dpa
14. Mai 1986Kremlchef Michail Gorbatschow informiert mit einer Fernsehansprache zu Tschernobyl die Öffentlichkeit. Quelle: REUTERS
29. September 1986In Tschernobyl geht Reaktorblock 1 wieder in Betrieb, die Blöcke 2 und 3 folgen im November. Quelle: AP
15. November 1986Nach fünf Monaten Bauzeit ist der Betonsarkophag als Schutzmantel um den Unglücksreaktor fertig. Regen, Frost und Sturm setzen dem 65 Meter hohen Provisorium zu. Später bilden sich mehr als 100 Risse, tragende Wände drohen einzustürzen. Quelle: dpa
15. Dezember 2000Als letzter Reaktorblock geht Nummer 3 vom Netz. Für die Stilllegung von Tschernobyl bekommt die ukrainische Regierung 3,1 Milliarden DM (knapp 1,6 Milliarden Euro) von der EU. Quelle: dpa
26. April 2012Der Bau einer Stahlhülle über dem mehrfach notdürftig sanierten Sarkophag beginnt. Die Kosten werden auf gut 2,1 Milliarden Euro geschätzt. Die 108 Meter hohe Hülle soll im November 2017 fertig sein und die Umgebung 100 Jahre lang vor Strahlung schützen. Quelle: dpa
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